Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Utrogest in der Stillzeit

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Utrogest in der Stillzeit

Brahms

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, seit der Entbindung meines Kindes Anfang Oktober letzten Jahres hatte ich zwei Mal meine Tage. Beim ersten Mal setzte die Blutung schon 5 Tage nach dem Eisprung ein. Mein Frauenarzt verordnete mir daraufhin zur Unterstützung der zweiten Zyklushälfte 1 Mal täglich Utrogest 100 vaginal, beginnend am zweiten Tag nach dem Eisprung. Dieses Mal war der Eisprung am 33. Zyklustag, 11 Tage nach dem Eisprung setzte nun - trotz Utrogest - schon eine leichte Schmierblutung ein. Ich stille fast noch voll, die Beikost schmeckt meinem Kind leider noch nicht so gut. Bei meiner ersten Schwangerschaft vor 3,5 Jahren dauerte es auch ca. ein Jahr, bis sich der Zyklus - bei andauernder Stillzeit - eingependelt hatte, damals waren die ersten Zyklen nach der Entbindung ähnlich lang wie jetzt. Ich bin dann noch (wenig) stillend wieder schwanger geworden, es wäre schön, wenn das noch einmal klappt. Utrogest habe ich vor der zweiten Schwangerschaft - ab Herbst 2017 - schon einmal bekommen (in der gleichen Dosierung), weil die Werte in der zweiten Zyklushälfte in zwei untersuchten Zyklen etwas zu niedrig bzw. grenzwertig waren. - Halten Sie es für sinnvoll, die Dosis im nächsten Zyklus zu erhöhen oder soll ich zuwarten, wie sich die nächsten Zyklen entwickeln? Wann kann man durchschnittlich überhaupt damit rechnen, dass der Zyklus bei andauernder Stillzeit wieder einigermaßen regelgerecht verläuft? - Wäre eine Erhöhung der Dosis mit dem Stillen vereinbar? Vielen Dank und freundliche Grüße! Brahms


Dr. Wolfgang Paulus

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Solange Sie stillen, ist der produziert die Hirnanhangsdrüse vermehrt Prolaktin, was einen regelmäßigen Eisprung und eine entsprechende zyklische Hormonproduktion in den Eierstöcken einschränkt. Das ist von der Natur so eingerichtet, damit nicht nach jeder Geburt gleich die nächste Schwangerschaft eintritt. Je weniger Sie stillen, umso eher kommt ein regelmäßiger Zyklus in Gang, wodurch auch die Wahrscheinlichkeit für eine erneute Schwangerschaft steigt. Mit der Einnahme von Progesteron nach dem Eisprung können Sie das Abbluten der Gebärmutterschleimhaut etwas regulieren. Das Gestagen Progesteron wird zum Teil mit der Muttermilch ausgeschieden.


Brahms

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, vielen Dank für Ihre rasche Antwort! Sie schreiben, das Progesteron gehe zum Teil in die Muttermilch über. Kann ich mit der jetzigen Dosis (1 Mal Utrogest 100 täglich) meinem Kind schaden? Wie wäre es ggf. bei der doppelten Dosis? Nochmals freundliche Grüße, Brahms


Dr. Wolfgang Paulus

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Vermutlich schaden Sie nicht, aber wieviel in die Muttermilch übergeht, hängt von Ihrem Progesteron-Spiegel ab.


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