Nutzerin-2022
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus! Nach dem Lesen hiesiger Artikel zum Reisen und Fliegen in der Schwangerschaft, ist für mich noch eine Frage zur Thromboseprophylaxe offen: Wie sehen die allgemeinen Empfehlungen zur Prophylaxe für einen Langstreckenflug (~ 9 Stunden) für Schwangere im 2. Trimester mit unkomplizierten Verlauf und ohne Risikofaktoren außer niedrigem Blutdruck aus? Ist eine vorsorgliche Heparingabe notwendig oder reicht es, viel zu trinken, regelmäßig aufzustehen und umherzugehen und eine Kompressionsstrumpfhose der Klasse 2 zu tragen? (Hintergrund für meine Frage ist, dass mein Gynäkologe in der Schwangerschaft bei Langstreckenflügen grundsätzlich immer die Prophylaxe mit einer Spritze 40mg Enoxaparin vor Flug empfiehlt, mir die Entscheidung, dieses zu spritzen oder nicht, aber freigestellt hat, und ich nach Lesen der vielen im Beipackzettel angeführten häufig auftretenden Nebenwirkungen und der seltenen Nebenwirkung der heparininduzierten Thrombozytopenie unsicher bin, ob für mich die mit dem Medikament einhergehenden Risiken nicht größer/wahrscheinlicher sind als die flugbedingte Thrombosegefahr, zumal ich noch keinen Kontakt mit Heparin hatte und daher nicht weiß, wie ich das Mittel vertrage.) Was würden Sie Ihrer Erfahrung und der Datenlage nach im Allgemeinen empfehlen? Wie verhält es sich hingegen bei einem Kurzstreckenflug (z.B. 2-stündig)? Besten Dank im Voraus!
Liegen keinerlei Risikofaktoren (z. B. Übergewicht, Thrombose in der Vorgeschichte, erbliche Thromosebelastung) vor, könnte man mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr, Bewegung und Kompressionsstrümpfen den Flug organisieren. Allerdings ist das Risiko für eine Komplikation durch eine kurzfristige Anwendung von niedermolekularem Heparin (z. B. Enoxaparin) gering. Viele Schwangere müssen diese Heparine von Anfang bis Ende der Schwangerschaft zur Thromboseprophylaxe anwenden.
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