Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

spitzwegerich stillzeit

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: spitzwegerich stillzeit

82muckl

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guten tag, darf ich während der stillzeit spitzwegerich hustensirup (100g:wirkstoff 20 g fluidextrakt aus spitzwegerichkraut) außerdem kaliumsorbat, 7Vol.-% alkohol nehmen? es ist auch für kinder ab einem jahr vorgesehen, baby ist 6 monate kräuterbronchialtropfen enthalten 50 vol.% alkohol (destillat aus eukalyptusblättern, pfefferminzblättern, salbeiblättern, anisfrüchten, fenchelfrüchten) muss ich bei der dosierung etwas zusätzliches beachten? wegen des alkohols? oder könnte ich einfach die dosierung für kinder ab zwölf nehmen? gäbe es sonst eine alternative? der husten hält sich nun schon fast eine woche hartnäckig, und ich möchte jetzt doch gerne etwas dagegen tun. herzlichen dank


Dr. Wolfgang Paulus

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Wenn trockener Reizhusten vorliegt und der Hustenreiz geblockt werden soll, kommen Noscapin, Dextromethorphan oder Efeu-Extrakt in Frage. Der Übergang von Noscapin in die Muttermilch wurde nach Einzeldosen von 100 bzw. 150 mg an 8 Stillenden untersucht. Darunter wurden keine kindlichen Komplikationen beobachtet. Die American Academy of Pediatrics (2001) betrachtet daher Noscapin als vereinbar mit dem Stillen. Zwar liegen keine systematischen Untersuchungen zum Übergang von Efeuextrakt in die Muttermilch vor, doch kann das Medikament bereits Säuglingen unmittelbar verabreicht werden. Eine Schädigung des Säuglings durch die über die Muttermilch aufgenommene, sicherlich geringfügigere Dosis ist nicht zu erwarten. Der Schleimlöser Acetylcystein ist ebenfalls in der Stillzeit akzeptabel, da der Wirkstoff auch Säuglingen in therapeutischer Dosis verabreicht werden darf. Solche Mengen gehen jedoch über die Muttermilch keinesfalls auf den Säugling über. Aufgrund der Tierexperimente ist davon auszugehen, dass der Schleimlöser Ambroxol in die Muttermilch übergeht. Allerdings darf Ambroxol auch Säuglingen in einer therapeutischen Dosis von 15 mg/d verabreicht werden, was über die Muttermilch sicher nicht erreicht wird. Es wurden zwar mit den von Ihnen genannten pflanzlichen Produkten keine Untersuchungen zur Belastung des Säuglings durchgeführt, doch dürften die Inhaltsstoffen einen Säugling im Alter von 6 Monaten nicht schwerwiegend beeinträchtigen, sofern Sie die empfohlenen Dosierungen einhalten.


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