Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Reparil Dragees

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Reparil Dragees

Silvesterbaby2013

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, auf Grund einer stark schmerzenden Analvenenthrombose wurde mir von einer Proktologin (die ich nach längerem Zögern aufgesucht habe) das Medikament Reparil Dragees verordnet. Sie sagte, auf der Packung stünde zwar eine strenge Indikation bei Schwangerschaft, allerdings sei es zu diesem Zeitpunkt nicht gefährlich, dieses Medikament zu nehmen (das Baby wäre ja quasi fertig). Zusätzlich verschrieb sie mir noch eine betäubende Salbe mit Benzocain. Ich bin jetzt doch beunruhigt, ob ich das Medikament so nehmen sollte, da ich das Baby auf keinen Fall gefährden möchte. Da die Schmerzen aber recht stark sind und mich auch belasten, würde ich diese Thrombose doch sehr gerne schnellstmöglich wegbekommen. Meine Selbstbehandlung mit Heparinsalben und Kühlen war bisher nicht erfolgreich, das Problem besteht seit ungefähr fünf Tagen und ich hatte es auch bereits schon öfter vor der Schwangerschaft. Haben Sie noch andere Tipps, die mir helfen können? Einen homöopathischen Ansatz habe ich seit heute auch versucht mit Aesculus D12, 4mal 5 Globuli täglich. Ich bedanke mich im Voraus für Ihre Antwort. Mit freundlichen Grüßen


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Zur Anwendung von Aescin (Reparil) in der Schwangerschaft liegen keine systematischen Untersuchungen vor. Da Sie sich schon jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung befinden, wäre die Anwendung diskutabel. Vermutlich werden Sie aber mehr Linderung durch Präparate mit Lokalanästhetika erreichen (z. B. mit den Wirkstoffen Lidocain, Cinchocain, Benzocain etc.). Diese Präparate wären bei lokaler Anwendung in der Schwangerschaft unbedenklich. Gegen die homöopathischen Präparate ist natürlich auch nichts einzuwenden.


Silvesterbaby2013

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Hallo Herr Dr. Paulus, danke für Ihre Antwort. Ich habe jetzt weiter durchgehalten, weil ich wirklich Angst um das Baby habe. Leider zieht sich das Thrombose-Problem anscheinend durch die kompletten letzten Wochen der Schwangerschaft, so dass ich wieder mit einem neuen Knubbel kämpfe, der sehr harnäckig ist. Ich creme seit Wochen mit sämtlichen Salben wie z. B. Thrombarduct, Heparin, Wala Quercus, Hametum etc. aber nichts hilft. Genausowenig scheinen die homoöpathischen Mittel anzuschlagen. Bis zum ET ist es genau noch eine Woche und ich mache mir große Sorgen, wie ich unter diesen Bedingungen Presswehen überstehen soll. Jetzt überlege ich doch, es mit den Tabletten zu versuchen. Bezweifeln Sie den Erfolg dieser Tabletten denn generell? Man findet kaum etwas im Internet darüber, aber da ich ja bei einer Proktologin war, dachte ich, sie wird evtl. dementsprechende Erfahrung haben. Ungern möchte ich allerdings wieder dahin, da die Anreise etwas weiter war und man vermutlich eh nichts weiter tun wird außer schmerzstillender Salbe (die ich ebenfalls noch auftrage). Muss ich auf Grund der potentiell jederzeit möglichen Wehen etwas beachten, d. h. kann ich die Salben weiter verwenden und hoffen? Würden Sie von Reparil Dragees abraten? Vielen, vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus. Meinen Sie,


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