Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Progesteron famenita

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Progesteron famenita

Kris02

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Sehr geehrter Dr. Paulus, ich bin ganz frisch schwanger. Ich habe an Eisprung + 10 bereits positiv getestet, hatte aber Schmierblutungen. Daraufhin hat mir meine Frauenärztin famenita 100 mg gegeben. Davon habe ich am selben Tag (ES+10) eine Tablette oral genommen. Am nächsten Tag setzte die Menstruation ein, weshalb ich keine weiteren Tabletten nahm. Trotz der Blutung bin ich nach wie vor Schwanger. Nun mache ich mir große Sorgen. 1. ist es gefährlich für das Baby nur 1x eine solche Hormoneinnahe und auch noch so früh gemacht zu haben? 2. noch größere Sorgen bereitet mir folgender Artikel. Danach sind Kinder, deren Mütter in der Frühschwangerschaft Progesteron eingenommen haben stärker krebsgefährdet. Der Artikel scheint mir wissenschaftlich fundiert zu sein. Ich mache mir nun große Sorgen. Hier der Artikel: http://www.medscapemedizin.de/artikelansicht/4903093 Über ihre Meinung dazu wäre ich sehr dankbar! Vielen Dank für Ihre Hilfe.


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Der mütterliche Organismus produziert in der Schwangerschaft selbst große Mengen von Progesteron. Es handelt sich also bei der zusätzlichen Gabe von Progesteron in der Schwangerschaft nur um eine Unterstützung der körpereigenen Produktion, die teilweise unzureichend sein kann. Daher wird Progesteron häufig auch nach Kinderwunschbehandlung zum Ausgleich eines Gelbkörperhormonmangels im ersten Schwangerschaftsdrittel empfohlen. Das Risiko für eine Frühgeburt kann durch eine Progesteronsubstitution um mehr als 30 % sowohl bei Frauen mit belasteter Vorgeschichte als auch bei aktueller Zervixverkürzung gesenkt werden (Romero et al 2012). Prinzipiell wird die Gabe von Progesteron bei drohender Frühgeburt bis zur vollendeten 34. SSW empfohlen. Das konkrete Vorgehen kann natürlich in Abhängigkeit von der gemessenen Zervixlänge variieren. Als bedenklich gilt eine Zervixlänge von weniger als 25 mm vor der 24. SSW. Wenn Sie in der Frühschwangerschaft einmalig 100 mg Progesteron erhalten haben, führt dies sicher nicht zu einem erhöhten Progesteronspiegel. Vor einer weiteren Anwendung könnte man ggf. den Progesteronspiegel kontrollieren, um eine Überversorgung zu vermeiden. Solange sich der Progesteronspiegel im Normalbereich für Schwangere bewegt, ist nicht nachvollziehbar, dass sich durch die Anwendung von progesteronhaltigen Präparaten das Tumorrisiko für die Nachkommen erhöhen soll.


summernight12

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Nahezu all meine Freundinnen/Bekannten bekommen in den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft Progesteron, und das 3mal 2 Tabletten am Tag, dient zur Aufrechterhaltung der Schwangerschaft und wird bei bestimmten Risiken(v.a. in der Kinderwunschbehandlung)empfohlen. Progesteron ist das Schutzhormon für die Schwangerschaft! Ich bin nun in der 14.Ssw und nehme nach wir vor abends Progesteron zur Unterstützung, soll es dann ausschleichen, laut Arzt aber auch egal wenn ich es noch die nächsten Wochen weiternehmen würde. Also keine Sorge!


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