FranziskaScha
Guten Morgen Herr Dr. Paulus, ich bin jetzt Ende der 7. SSW und hab letzte Woche Freitag 15 mg Methylenblau und Samstag 10 mg Methylenblau oral zu mir genommen (mit Wasser vermischt). Ich nehme das immer mal wieder wenn ich merke, dass ich krank werde. So auch letzte Woche, da stieg auch meine Körpertemperatur im Laufe des Tages an. Erst am Samstag habe ich dann nachgelesen, das Methylenblau ein hohes Risiko für den Fötus darstellt und in der Schwangerschaft nicht angewendet werden darf. Ich mache mir die größten Vorwürfe, so kopflos gehandelt zu haben, was ich normalerweise nie tue und habe jetzt natürlich große Sorge, dem kleinen Lebewesen in mir dadurch nachhaltig geschadet zu haben. :-( Es ist zwar leider eh schon zu spät, aber wie bewerten Sie die Dosierung in Bezug auf die Schädlichkeit für den Fötus? Vielen Dank schon einmal vorab.
Früher wurde Methylenblau zur Markierung der Fruchthöhle bei Zwillingsschwangerschaften eingesetzt. Dabei zeigten sich eine Zunahme von Dünndarmverschlüssen bei den Neugeborenen (Moorman-Voestermans et al 1990; Nicolini & Monni 1990; van der Pol et al 1992). Die Störung lässt sich möglicherweise auf die gefäßverengenden Eigenschaften des Farbstoffes zurückführen. Methylenblau wird daher bei diagnostischen Maßnahmen in der Pränataldiagnostik nicht mehr eingesetzt. Die orale Einnahme ist hinsichtlich der kindlichen Exposition sicher nicht mit einer Injektion in die Fruchthöhle zu vergleichen. Studien zur oralen Anwendung in der Schwangerschaft liegen nicht vor. Da diesbezüglich ohnehin kein Nutzen nachgewiesen ist, würde ich von einem weiteren Einsatz in der Schwangerschaft absehen.
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