Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Nifedipin

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Nifedipin

Nanni-79

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In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich Präeklampsie. Danach ist der Blutdruck zwar wieder etwas runtergegangen, aber nicht ganz auf die gewünschten Werte, weshalb ich weiter Presinol und Beloc Zock genommen habe. Nach der Stillzeit sollte ich dann etwas nehmen womit man den RR langfristig besser unter Kontrolle hat, das Nifedipin. Mein Arzt wusste allerdings auch das wir nochmal ein Baby bekommen wollen und ich das auch in der Schwangerschaft nehmen müsste. Jetzt bin ich wieder Schwanger (5.Woche), als ich das meinem Arzt sagte, schaute er nochmal nach und nun sollte ich das Medikament doch lieber absetzen weil es bei Tierversuchen Hinweise gab auf fruchtschädigende Wirkung. Nun bin ich natürlich ängstlich das schon etwas passiert sein könnte, und auch verwirrt das ich das Nifedipin als Mittel der Wahl bekommen habe bei unserem Kinderwunsch. Sind diese Ängste berechtigt? Danke für Ihre Antwort


Dr. Wolfgang Paulus

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In der Schwangerschaft sollte eine arterielle Hypertonie bevorzugt mit Methyldopa, älteren Betablockern (z. B. Metoprolol) oder Dihydralazin eingestellt werden. Unter den Kalziumantagonisten sind Nifedipin und Verapamil beim Menschen in der Schwangerschaft noch am besten untersucht. Allerdings konzentrieren sich die Erfahrungen auf die Anwendung im 2./3.Trimenon. Anhaltspunkte für eine Fruchtschädigung ergaben sich nicht. In einer prospektiven Followupstudie zeigte sich bei 228 Kindern kein Anstieg kongenitaler Anomalien nach mütterlicher Behandlung mit Kalziumkanalblockern im ersten Trimenon (Weber-Schoendorfer et al 2008). Von einem Viertel dieser Patientinnen war Nifedipin benutzt worden. In einer ähnlichen Studie fand sich bei 64 Kindern keine Zunahme von Fehlbildungen nach intrauteriner Exposition mit Kalziumkanalblockern (v. a. Nifedipin) im ersten Trimenon (Magee et al 1996).


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