Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Nelkenöl in der 12.ssw bei Zahnfleischentzündung

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Nelkenöl in der 12.ssw bei Zahnfleischentzündung

yve1977

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus Ich habe seit ein paar Tagen an einer Stelle geschwollenes Zahnfleisch anfangs nicht schmerzhaft, jetzt nach mechanischer Reizung mit der Zahnbürste schmerzt es schon etwas. Einen Termin beim Zahnarzt habe ich erst am 08.04. bekommen. Die Sprechstundenhilfe meinte sie könne mir im Moment nichts weiter empfehlen wie gründlich Zähnputzen. Habe allerdings Angst das ein fortschreiten der Entzündung dem Kind schadet. Nach langem Googeln und Überlegen habe ich mir eben reines Nelkenöl mit einem Wattestäbchen an die betroffen Stelle getupft. Nicht mehr wie ein Tropfen. Natürlich ist mir mit dem Speichel dann etwas hinter in den Rachen gelaufen. Fand das äußerst unangenehm und hab gleich mit Wasser nachgespült. Nach erneutem Googlen hab ich nun gelesen, daß man Nelkenöl doch in der Schwangerschaft meiden soll. Habe ich nun meinem Kind geschadet. Bin total durcheinander und etwas verängstigt. Was ist ihre Meinung dazu und vieleicht haben sie noch einen hilfreichen Tipp was ich gegen die Entzündung tun kann. Das Nelkenöl werde ich nicht mehr nehmen. Vilen Dank im voraus Mfg Yve1977


Dr. Wolfgang Paulus

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In der Zahnheilkunde dient der Wirkstoff des Nelkenöles (Eugenol) als schmerzstillendes, antibakterielles und entzündungshemmendes Mittel. In Tierexeprimenten mit Ratten fanden sich unter Tagesdosen von 1000 mg/kg vermehrt Störungen in der Knochenentwicklung. Unter Tagesdosen von 500 mg/kg traten keine embryonalen Entwicklungsstörungen auf (Price et al 2000). Studien zur Anwendung in der menschlichen Schwangerschaft liegen nicht vor. Bei kleinflächiger lokaler Anwendung von Nelkenöl an der Mundschleimhaut gibt es bislang keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko angeborener Anomalien. Desinfizierende Mundspüllösungen (z. B. mit Chlorhexidin, Dequaliniumchlorid) sind in der Schwangerschaft jederzeit vertretbar.


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