EloisaNashat
Hallo Herr Dr .Paulus, ich leide unter einem polyzystischen ovarial Syndrom und mit den damit einhergehenden Erscheinungen wie Hyperinsulinämie, Akne, Hirsutismus und Alopezie. Meine Regel bekomme ich trotz vollstillens regelmäßig (31 Tage). Mein homa Index lag bei 8.1 (12.2019). Kann ich gegen den Haarausfall Minoxidil oder ell cranell (alfatradiol) anwenden während der Stillzeit? Oder beeinflusst dies womöglich das Hormonsystem meines Sohnes Und generell gegen die Hyperinsulinämie Metformin? Ich ernähre mich niedrig glykämisch, pflanzenbetont und mein Gewicht ist im oberen Normbereich mit abnehmender Tendenz. Vielen Dank im voraus.
Minoxidil geht in die Muttermilch über, wobei jedoch etwas niedrigere Konzentrationen als im mütterlichen Blut erreicht werden (Valdivieso et al 1985). Zwar wurden bisher keine kindlichen Komplikationen unter mütterlicher Minoxidil-Behandlung bekannt, doch sollte angesichts geringer Erfahrungen auf die Anwendung in der Stillzeit möglichst verzichtet werden. Beim Säugling wären insbesondere Zeichen einer vermehrten Behaarung sowie Blutdrucksenkung zu beachten. Der in Ell-Cranell enthaltene Wirkstoff Alfatradiol (17-alpha-Estradiol) ist ein Abkömmling des weiblichen Sexualhormons 17-beta-Estradiol. Alfatradiol penetriert - ebenso wie 17-beta-Estradiol - gut in die Haut. Man muss deshalb davon ausgehen, dass praktisch 100 % der applizierten Menge für die systemische Resorption zur Verfügung stehen. Bei 17-beta-Estradiol handelt es sich um ein physiologisches Hormon, das normalerweise im Eierstock produziert wird und das aktivste Estrogen bei Nicht-Schwangeren darstellt. Wegen fehlender Erfahrungen rät der Hersteller zu einem zurückhaltenden Umgang mit Alfatradiol in der Stillzeit. Angesichts der von Ihnen beschriebenen lokal begrenzten Anwendung von Ell-Cranell sehe ich jedoch keine große Gefahr für eine massive Estrogen-Exposition des Säuglings über die Muttermilch. Bei fünf stillenden Müttern zeigten sich unter Einnahme von Metformin in den ersten 2 ½ Wochen nach Geburt niedrige Konzentrationen in der Muttermilch (Briggs et al 2005). Gewichtsadaptiert würde der Säugling demnach ca. 1% einer Erwachsenendosis über die Muttermilch aufnehmen. Die Blutzuckerspiegel der Säuglinge bewegten sich im Normbereich. Auch fielen keine Veränderungen des Verhaltens bei den Nachkommen auf. Nach Meinung der Autoren ist die mütterliche Einnahme von Metformin mit dem Stillen vereinbar. Eine weitere Studie an 3 Mutter/Kind-Paaren ergab einen Milch-Plasma-Quotienten von 0,2. Im Serum der Säuglinge konnte kein Wirkstoff nachgewiesen werden (Gardiner et al 2003). In einer dritten Studie nahmen sieben Mütter eine mittlere Tagesdosis von 1.500 mg Metformin ein. Der Milch/Plasma-Quotient betrug im Mittel 0,35, die Säuglingsdosis erreichte im Mittel 0.28% einer Erwachsendosis. Bei vier Säuglingen wurden Messungen im Plasma durchgeführt, wobei man allenfalls geringe Wirkstoffspiegel feststellen konnte. Bei keinem Säugling wurden gesundheitliche Störungen beobachtet. Die Autoren aller Studien halten die Medikation mit Metformin für vereinbar mit dem Stillen.
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