Mitglied inaktiv
Lieber Herr Dr. Paulus, ich hatte die Fragen zwar schon an Dr. Bluni gestellt, aber ich denke, Sie sind da eher der richtige Ansprechpartner. Ich weiß, dass ich mir viele Sorgen um unnützes Zeug mache, dennoch bitte ich Sie, dieses Anliegen ernst zu nehmen und mir eine ehrliche, realistische Einschätzung zu geben. Ich entschuldige mich vorab für den langen Text, aber die ganze Situation ist etwas komplex: Letzte Woche strömte für max. 24 Std. (worst case, Zeitraum nicht genau eingrenzbar) aufgrund eines Schornsteinfeger-Irrtums Kohlenmonoxid in meine Wohnung (ca. 120 ppm gemessen am Gerät im Bad u. ich war die ganze Zeit zuhause). Zeitgleich hatte ich migräneartige Kopfschmerzen und z.T. Ruhelosigkeit (Restless legs), beides habe ich hin und wieder aber auch unter normalen Umständen. Dennoch muss man bei dem Timing ja durchaus davon ausgehen, dass es sich um Vergiftungssymptome gehandelt haben kann. Erst am nächsten Abend, d.h. mehr als 24 Std. nach der Exposition, wurde mein Blut untersucht, ein CTG geschrieben und Ultraschall gemacht. Alles war in Ordnung (FCOHb 0,6 %) und mein Baby ist fit und zeitgerecht entwickelt (28. SSW). Jetzt wird es etwas kompliziert: Da mir zum Zeitpunkt der Untersuchungen noch nicht klar war, dass meine o.g. Symptome zeitgleich mit dem Expositionszeitraum (konnte erst jetzt durch den Techniker eingegrenzt werden) aufgetreten waren, habe ich sie bei den Ärzten gar nicht erwähnt (nicht sehr klug, aber leider nicht mehr zu ändern...) Die Ärzte meinten, wenn ich keine Symptome gehabt habe, ist auch nichts beim Baby angekommen. Und genau deswegen bin ich nun verunsichert, da ich ja im Grunde evtl. DOCH Symptome hatte, von denen die Ärzte aber nicht wussten. Nun meine Rest-Sorgen/Fragen: 1.) Ich habe gelesen (siehe https://www.researchgate.net/publication/322024227_Kohlenmonoxidvergiftung_in_der_Schwangerschaft_-_Fallbericht_und_Diskussion_der_aktuellen_Literatur), dass man bei Schwangeren, die Symptome hatten, auch bei bereits regenerierten Blutwerten und Beschwerdefreiheit dennoch vorsichtshalber weitere Maßnahmen zum Schutze des Ungeborenen ergreifen sollte (HBO-Therapie), da die Werte/der Zustand der Mutter in dem Fall nichts über den Zustand des Fötus aussagen. Wäre das wichtig gewesen bzw. würde das jetzt noch was bringen? (im o.g. Link steht ja, dass nach HBO-Therapie meist gesunde Kinder geboren wurden) 2.) Auch hörte ich, dass CO beim Fötus mit Verzögerung ankommt, stärker „reinhaut“ und sich viel langsamer abbaut als bei der Mutter. Auch wenn 24 Std. danach noch alles zeitgerecht entwickelt war und es dem Baby lt. Herztönen/Doppler gut ging, könnte es nachträglich noch zu nicht sichtbaren Beeinträchtigungen/Spätfolgen kommen (auch nach/bei der Geburt)? Was wäre im schlimmsten Fall zu befürchten? 3.) Würden Sie aufgrund dessen von nun an engmaschigere Ultraschall-Untersuchungen o.ä. empfehlen? Die nächste ist in zwei Wochen (3. regulärer Ultraschall). Reicht das? Tausend Dank im Voraus und beste Grüße!
Mit klinischen Symptomen muss ab einer CO-Beladung des Hämoglobin von 15 % gerechnet werden, Lebensgefahr besteht bei Werten ab ca. 50 % aufwärts. Raucher können bis zu 10 % CO-Hb erreichen. Jede Raucherin hat eine höhere CO-Beladung des Hämoglobin als Sie und das langfristig. Schäden im Sinne einer Unterversorgung wären insbesondere bei chronischen Kohlenmonoxidbelastungen zu befürchten. In Ihrer Situation ist weder eine zusätzliche Diagnostik noch Therapie erforderlich.
Mitglied inaktiv
Die 120 ppm wurden nicht im sog. „unverdünnten Abgas“ (EU-Grenzwert 1.000 ppm) gemessen, sondern sind oben aus der Therme in den Raum geströmt (EU-Grenzwert 30 pmm).
Mitglied inaktiv
Was evtl. noch wichtig ist, um die Schwere der evtl. Vergiftung bzw. den Abbau des CO in meinem Blut zu bestimmen. Der Zeitraum zwischen Komplett-Abschaltung der Anlage und der Messung meines FCOHb v. 0,6% betrug in etwa 33 Std.
Mitglied inaktiv
Danke, das hilft mir schon mal sehr. Eine Rückfrage hab ich noch: Und was wären die Auswirkungen aufs Baby, wenn ich zum Zeitpunkt, als ich Kopfschmerzen hatte, einen Wert von etwa 15% COHb hatte? Der wäre ja bis zum tatsächlichen erfolgten Bluttest längst abgebaut gewesen (die Ärzte wussten wie gesagt nichts von den gleichzeitigen Exposition u. Kopfschmerzen am Vortag)
Die Halbwertszeit von COHb beträgt ca. 135 Minuten. Wie hoch die Belastung im akuten Stadium war, ist reine Spekulation. Da es sich ja nicht um einen tagelangen Aufenthalt unter diesen Bedingungen handelte, ist auch nicht von einer kindlichen Schädigung auszugehen.
Mitglied inaktiv
Jetzt muss ich doch noch mal nerven: Die Reparatur des Schornsteins, eine Reinigung der Therme und die Wiederinbetriebnahme sind eben erfolgt. Der Handwerker hat tatsächlich vor dem ganzen Prozedere 500 ppm (statt 120 ppm) gemessen, die wohl im besagte Zeitraum NICHT abgezogen sind, da der Schornstein blockiert war. Er sagt, ich habe großes Glück gehabt... Ändert das was an Ihrer Einschätzung?
ChiKri
Hallo Mom to be, wie ist es dir denn seitdem ergangen? Und dem Baby? Liebe Grüße
Theo2020
Hallo, das würde mich auch wirklich sehr interessieren, wie es Dir und deinem Kind geht? Schöne Grüße Mel
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