Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Indomet

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Indomet

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Meine Frage ist, ich bin heute in die 33 SSw gekommen und war gestern wegen heftiger Schmerzen im Krankenhaus. Dort wurde am CTG eine sehr unruhige Gebärmutter festgestellt, also wehen waren/ sindwellenartig vorhanden!! Dem Baby selbst geht es gut. Da der Geburtskanal noch nicht zu kurz war durfte ich wieder nach Hause, habe dort eine Indomet Kapsel bekommen und noch 2 mit nach Hause bekommen, falls sich das starke ziehen wieder bemerkbar macht. Sind das Wehenhemmer? Sind die schädlich? Ich meine die Ärztin muß ja eigentlich wissen, was geeigenet ist oder? Sie meinte ich dürfte diese auch nur noch bis spätestens Mittwoch einnehmen. Da ich seid dem keine heftigen beschwerden hatte, habe ich bis auf die eine auch keine mehr genommen. Wäre ihen über eine antwort dankbar! Mit freundlichen Grüßen Romina


Dr. Wolfgang Paulus

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Die Substanzklasse der nichtsteroidalen Antiphlogistika (Entzündunghemmer) enthält zahlreiche Vertreter. Die älteren Substanzen Ibuprofen, Diclofenac und Indometacin dürfen in den ersten zwei Schwangerschaftsdritteln bei strenger Indikationsstellung eingesetzt werden. Die neueren Wirkstoffe aus dieser Substanzklasse ergaben bisher ebenfalls keine Hinweise auf fruchtschädigende Effekte. Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist jedoch wegen eines möglichen vorzeitigen Verschlusses des Ductus arteriosus (kindliche Kreislaufverbindung) bei Dauertherapie mit all diesen Prostaglandinsynthesehemmern Vorsicht geboten. Die kurzfristige Gabe von Prostaglandinsynthesehemmern wie Indometacin ist zur Wehenhemmung v. a. in den USA weit verbreitet. Der Rat Ihrer Ärztin, die Indomet Tabletten nur in begrenztem Umfang bei Wehen zu verwenden, ist also durchaus gerechtfertigt.


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