Helena183
Guten Tag, Ich schreibe hier, weil ich beim Stillen meiner 7 Wochen alten Tochter schon länger Schmerzen habe. Sie ist 4 Wochen vor ET gekommen und ich fühl mich schon deshalb so schlecht, weil sie mit Not Kaiserschnitt geholt werden musste. Nun lief das mit dem Stillen zwar zu Beginn schleppend (erst mit Stillhütchen), aber seit 4 Wochen läuft es gut. Nun habe ich im Krankenhaus aber eine ganz schöne Ladung Antibiotika bekommen und das hat anscheinend meinen Körper sehr durcheinander gebracht. Mir wurde eine Muttermilchprobe entnommen und hier wurde festgestellt, dass der Pilz candida albicans im Überschuss vorhanden ist. Mir wurde nun fluconazol verschrieben. Ersten Tag 400mg und dann 10 Tage 150mg. Ich bin total verwirrt über die verschiedenen Aussagen im Internet. Habe total Angst, dass meine Tochter von dem Medikament Schäden davontragen könnte. Ich bin so unschlüssig was ich machen soll. Außerdem meinte der Kinderarzt er würde meine Tochter nicht mitbehandeln, da sie noch so jung ist und diese Mundgele erst ab 4 Monaten zugelassen sind. Ist das dann aber nicht total sinnlos, dass ich Fluconazol nehme? Wir werden uns doch dann immer wieder gegenseitig anstecken... Haben Sie einen Rat für mich? Ist Abstillen "gesünder" als sie mit dem Medikament zu stillen? Kennen Sie ein Mundgel, welches auch für so junge Säuglinge zugelassen ist? Oder soll ich dann einfach hoffen, dass sie durch die Konzentration in der Muttermilch mitbehandelt wird?
Präparate mit Nystatin werden über die Schleimhaut nicht aufgenommen und werden auch bei jungen Säuglingen problemlos eingesetzt (z. B. Candio-Hermal® Mundgel). Fluconazol geht in die Muttermilch über. Nach Medikation von zwei stillenden Müttern mit einer Tagesdosis von 200 mg über 20 Tage fand sich ein Milch/Plasma-Quotient von 0,8 bis 0,9. Die Halbwertszeit für die Elimination aus der Muttermilch beträgt 27 bis 30 Stunden. Es liegen auch Berichte über eine komplikationslose Anwendung von Fluconazol (Dosen bis 16 mg/kg/d) zur Behandlung einer disseminierten Candidose bei Säuglingen vor. Die kindliche Exposition übertrifft dabei weit die Aufnahme über die Muttermilch bei mütterlicher Therapie. Eine Publikation berichtet von einer mütterlichen Behandlung mit Fluconazol (100 mg pro Tag über 6 Wochen) bei Candidose der Mamille ohne negative Auswirkungen auf den Säugling (Bodley & Powers 1997). Eine Studie an 96 Patientinnen mit Candidose der Milchgänge zeigte keine größeren Komplikationen unter Einnahme von Fluconazol (150 mg pro Kapsel) in einer Gesamtdosis von bis zu 29 Kapseln (Moorhead et al 2011). Auch wenn die Hersteller von einer Anwendung des Antimykotikums Fluconazol in der Stillzeit abraten, betrachtet die American Academy of Pediatris die Medikation mit Fluconazol als vereinbar mit dem Stillen (American Academy of Pediatrics 2001). Natürlich wäre es sinnvoll, wenn Sie Ihrem Kind weiterhin die Muttermilch anbieten können. Daran ändert auch der Einsatz der Medikamente nichts.
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