Schnuffelmaus75
Hallo! Ich bin im Frühstadium meiner SS (ca. 4+3). Nun habe ich mehrere Fragen zur Behandlung meiner Akne, die seit meiner Pubertät besteht und zu meiner beginnenden Erkältung: 1. Darf ich Skid (Minocyclin) während der Schwangerschaft einnehmen? 2. Darf ich die Salbe Duac (Clindamycin+Benzoylperoxid) 1x abds gegen die Akne verwenden? 3. Zusätzlich nehme ich Benzoylperoxid als Waschgel und als Salbe in 5% und 10% - darf ich diese anwenden, wenn ich Duac nicht nehmen soll? 4. Oder darf man Clerasil anwenden? 5. Habe auch ein Waschegel mit Salicylsäure - spricht da was gegen? 6. Habe zur Zeit eine Erkältung mit verstopfter Nase: Darf ich Schnupfen endrine und Homöopathische Mittel z.B. Ferrum phosphoricum comp einnehmen? 5. Im Frühstadium einer SS ist Paracetamol auch erlaubt? 6. Da ich eine Faktor V- Mutation habe, muß ich in der SS tgl Fragmin P forte spritzen-darf man dies nur in den Oberschenkeln tun? Vielen Dank für die Beantwortung meiner vielen Fragen. Es ist gut zu wissen, dass wir "zum Teil ängstlichen Frauen" auf einen Experten zurückgreifen kann, der die Fragen zuverlässig beantwortet! Ich wünsche Ihnen eine schöne Adventszeit! Gruss Schnuffelmaus
Das Antibiotikum Minocyclin sollte in der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden. Eine absolute Gegenanzeige für die Anwendung von Tetrazyklinen (z. B Minocyclin) besteht nach Beginn der Mineralisierung von Knochen und Zähnen (ca. 14.SSW), bei Einnahme vor der 14.SSW sind keine Schäden zu befürchten. Eine Verfärbung der Zähne und eine Einschränkung des Knochenwachsums wurde bei Anwendung von Tetrazyklinen im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel beschrieben. Lokal appliziertes Benzoylperoxid wird während des Penetrationsvorgangs in der Haut zu Benzoesäure umgewandelt. Ausschließlich dieser Metabolit durchdringt zu geringem Prozentsatz die Haut und liegt als freie Benzoesäure im Blut vor. Die Benzoesäure wird unverändert über die Nieren ausgeschieden. Es gibt Fallberichte, wonach bei frühgeborenen Kindern eine Ansammlung von Benzoesäure im Blut beobachtet worden ist, die möglicherweise durch die verminderte metabolische Aktivität der Leber hervorgerufen wurde. In der Folge kann es zu einer Übersäuerung beim Kind kommen. Vor der Geburt und in der Stillzeit sollte Benzoylperoxid daher zurückhaltend eingesetzt werden. Gegen die lokale Anwendung des Antibiotikums Clindamycin bestehen keine Einwände in der Schwangerschaft. Unter externer Anwendung von Salicylsäure (z. B. Clearasil) sind bei kleinflächiger Applikation deutlich niedrigere Wirkstoffspiegel zu erwarten als bei oraler Aufnahme. Lösungen zur äußerlichen Anwendung, die Salicylsäure enthalten, sind daher bei kleinflächiger Anwendung in der Schwangerschaft nicht als gefährlich einzustufen. Hohe Dosen von Salicylsäure könnten bei Anwendung jenseits der 30.SSW zu einem vorzeitigen Verschluss des Ductus arteriosus (kindliche Kreislaufverbindung) führen. Ein erhöhtes Risiko für die kindliche Entwicklung aufgrund einer therapeutischen Anwendung von Xylometazolin als Nasenspray bzw. -tropfen (z. B. Schnupfen endrine) in der Schwangerschaft wurde beim Menschen nicht beschrieben. Der Wirkstoff könnte bei hoher Konzentration im Blut zur Gefäßverengung und verminderten Durchblutung von Gebärmutter und Mutterkuchen führen, was bei nasaler Verabreichung in therapeutischer Dosis nicht zu befürchten ist. Daher sollte man nicht mehr als 3 x täglich 1 Hub pro Nasenöffnung anwenden. Paracetamol gilt als Schmerzmittel erster Wahl in allen Phasen der Schwangerschaft, sofern es bei Bedarf in moderaten Dosen (bis 2 g pro Tag) eingesetzt wird. Bei homöopathischen Präparaten sind angesichts der starken Verdünnungen beim Menschen bislang keine schädigenden Effekte in Schwangerschaft und Stillzeit aufgefallen. Fragmin P kann in die Bauchwand oder die Außenseite des Oberschenkels gespritzt werden.