Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Diprobenta Creme

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Diprobenta Creme

filinchen1977

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Hallo, bei mir wurde ca. vor ca. 1,5 Jahren vom Hautarzt Dyshidrosis an den Handinnenflächen und zwischen den Fingern diagnostiziert. Seit Kind leide ich unter Asthma, versch. Allergien (Pollen) und Neurodermitis. Für das Ekzem wurde mir vom Hautarzt bei akutem Schub die Diprogenta Creme verschrieben. Nun habe ich im Beipackzettel gelesen, dass ich die Creme auf keinen Fall in der SS nehmen darf. Leider habe ich es zu spät gelesen, nachdem ich sie erneut gestern benutzt habe (beide Handinnenflächen+Fingerzwischenräume). Leider ist mein Hautarzt im Urlaub, so dass ich ihn nicht fragen kann. Wie gefährlich ist die Creme, besonders jetzt, wo ich sie benutzt habe und welche Alternative gibt es für mich, wenn ich einen akuten Schub habe und sich richtige Wasserbläschen sich bilden ( mal abgesehen von dem Juckreiz). Ein Kontaktallergietest brachte im übrigen kein Ergebnis. Wenn die Haut trocken ist, schmiere ich Linola Fett Creme oder Tannolact Creme 2x täglich (auf Anweisung des Hautarztes). Sind die beiden Salben okay? Mit freundlichen Grüßen, Ramona


Dr. Wolfgang Paulus

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Zur lokalen Glukokortikoidtherapie werden oft Hydrokortison und Betamethason eingesetzt. Die allgemeinen Effekte lokaler Kortikosteroidpräparate sind begrenzt, da von normaler Haut nur ca. 3% über 8 Stunden systemisch absorbiert wird (Tauscher et al 2002). Die Aufnahme hängt von der galenischen Zubereitung und der Beschaffenheit der erkankten Haut ab. Zwei epidemiologische Studien zur topischen Anwendung von Glukokortikoiden in der menschlichen Schwangerschaft ergaben keine Zunahme angeborener Anomalien (Czeizel & Rockenbauer 1997; Mygind et al 2002). Berichte über kindliche Schäden nach mütterlicher Gentamicin-Exposition in der Schwangerschaft liegen bisher nicht vor. Da bei lokaler Anwendung nur maximal 5% der aufgetragenen Dosis resorbiert werden, ist nicht mit einem relevanten Wirkstoffspiegel im Blut zu rechnen. Die kleinflächige Anwendung von Diprogenta® Salbe in der Schwangerschaft ist daher durchaus akzeptabel. Vermutlich wären bei Ihnen auch Salben ohne das Antibiotikum Gentamicin mit einem schwachen Kortikoid hilfreich (z. B. Hydrocortison, Prednisolon). Pflegende Produkte wie Linola Fett Creme (bzw. auch Tannolact Creme) wären unbedenklich.


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