Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Dekristol in der Frühschwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

zur Vita

Frage: Dekristol in der Frühschwangerschaft

susa2016

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, wie schon in anderen Beiträgen geschrieben mache ich mir Gedanken ob ich mit der hohen Dosis von Dekristol 20.000 I.E. einmal wöchentlich meinem Kind geschadet haben kann. Dekristol nehme ich schon seit ca. einem 3/4 Jahr aufgrund Vitamin-D Mangels und habe dieses bis zur 11. SSW genommen (aktuell bin ich in der 14. SSW). Es wurde bei den Kontrollen immer nur der Vitamin-D-Wert bei der Blutentnahme bestimmt. Dieser lag bei den Kontrollen immer zwischen 25 -33 µg/l Bei der letzten Blutentnahme am 19.04.2016, (14. SSW) wurden zusätzlich Calcium 2,25mmol/l (Referenz: 2,10-2,55) und Parathormon 2,04pmol/l(Referenz: 1,60-6,90) bestimmt, der Vitamin-D-Wert lag bei 25,3 µg/l. Die Werte lagen im Normbereich. Allerdings nehme ich Dekristol seit der 11. SSW nicht mehr. Kann es dem Baby geschadet haben diese hohen Dosen in der Frühschwangerschaft genommen zu haben? Zusätzlich musste ich bis zu 10. SSW Prednisolon 5mg (1xtgl.), Clivarin 5726 I.E.(1xtgl. spritzen bis zur 8. SSW) und L-Thyroxin 25µg (1xtgl. bis zur 12. SSW), Folsäure 5mg (1xtgl.) einnehmen. Sollte ich Vitamin-D weiterhin einnehmen? Vielen Dank für Ihre Hilfe


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Neuere Untersuchungen bestätigen, dass ein Mangel an Vitamin D in der Schwangerschaft mit Komplikationen wie Präeklampsie, niedrigem Geburtsgewicht, Hypokalzämie des Neugeborenen, vermindertem Wachstum des Säuglings, erhöhter Fragilität der Knochen und einem Anstieg von Autoimmunerkrankungen einhergeht. Daher sollten Serumspiegel für 25-OH-Vitamin-D3 von mindestens 32 ng/ml (80 nmol/l) angestrebt werden. Dafür werden meist Tagesdosen von über 1000 I.E. Vitamin D benötigt (Mulligan et al 2010). Solange Vitamin D und Calcium keine Hyperkalzämie (zu hoher Calciumspiegel) verursachen, ist eine kindliche Schädigung nicht zu befürchten. Da Sie ja durch die hochdosierte Einnahme von Vitamin D nur den unteren Normbereich erreicht haben, kann beim Ungeborenen auch nur entsprechend wenig Vitamin D angekommen sein. Eine zu hoher Calciumspiegel ist damit ebenfalls nicht zu erwarten. Um den Vitamin-D-Spiegel im Normbereich zu halten, sollten Sie weiterhin Vitamin D einnehmen (z. B. 1.000 bis 2.000 I.E. pro Tag).


susa2016

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Einen Nachtrag hätte ich noch: bis zu 13. SSW erfolgte weiterhin die Einnahme von Progesteron (3x2 100mg). Vielen Dank


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