Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

CT Stillzeit Kontrastmittel

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

zur Vita

Frage: CT Stillzeit Kontrastmittel

Kolibri1993

Guten Tag Herr Dr. Paulus, Bei mir steht eine Ultraschalluntersuchung der Lymphknoten am Hals an. Der Arzt hat schon angedeutet, dass eventuell auch ein CT notwendig werden könnte. Ist dies in der Stillzeit möglich? Gibt es Kontrastmittel, die in der Stillzeit genutzt werden können?   Vielen Dank   Kolibri


Nach Information des Herstellers geht z. B. das Kontrastmittel Iopromid nur sehr geringfügig in die Muttermilch über (ca. 1 % der verabreichten Dosis). Aus den bislang gewonnenen Erfahrungen kann man davon ausgehen, dass das Kontrastmittel selbst keine Gefährdung für den Säugling darstellt. Das in der Kontrastmittellösung ebenfalls enthaltene freie Jodid und das durch Dejodierung im Organismus zusätzlich freiwerdende Jodid wird in stärkerem Ausmaß in der Muttermilch gespeichert. Daher wird vom Hersteller empfohlen, bei Säuglingen bis zum 4. Lebensmonat das Stillen für zwei Tage zu unterbrechen und die Milch zu verwerfen, um ein Jodidüberangebot zu vermeiden (Gefahr einer Blockierung der thyreoidalen Hormonsynthese). Da jodhaltige Kontrastmittel nach intravenöser Applikation nur in geringem Umfang in die Muttermilch übergehen und vom Säugling oral nur wenig aufgenommen werden, ist ein erheblicher Übergang in die kindliche Blutbahn nicht zu erwarten. Die Leitlinien mehrerer Fachgesellschaften halten es daher nicht für erforderlich, das Stillen nach Anwendung jodhaltiger Kontrastmittel zu unterbrechen (American College of Radiology 2012, Webb et al 2005, Chen et al 2008). Sofern Ihr Kind älter als 2 Monate ist oder nur noch teilweise gestillt wird, sehe ich keine Notwendigkeit einer Stillpause nach einmaliger Anwendung eines Röntgenkontrastmittels.  


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