Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Blasenentzündung in der Schwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Blasenentzündung in der Schwangerschaft

Sonnenblume2015

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Hallo Herr Dr. Paulus, seit ich 16 bin, habe ich immer wieder Probleme mit Blasenentzündungen & diese leider mehrmals im Jahr. Hier habe ich schon viel ausprobiert: Antibiotika (Monurril), Bärentraubenblätter, Solidagoren Liquid und auch geimpft wurde ich. Seit ich jetzt schwanger bin (ich bin jetzt in der 23 ssw) hatte ich schon zwei Mal eine Blasenentzündung & wurde mit Monurril behandelt. Seit letzter Woche habe ich erneut eine Blasenentzündung & ich bin langsam mit meinen Nerven am Ende. Der Arzt hat neben der Blasenentzündung eine Stauchung meiner rechten Niere festgestellt & ich muss nun einmal die Woche zum Ultraschall um die Niere zu beobachten. Ggf. bekomme ich dann, falls notwendig, mit einer kleinen Operation noch ein Röhrchen eingesetzt, damit der Harn ablaufen kann. Allerdings weiß ich nicht, was ich jetzt wegen Medikamenten machen kann. Mein Gynäkologe hat gesagt, falls es nicht anders geht, soll ich wieder das Monurril nehmen. Aber ansonsten kann ich es auch mit Nieren- & Blasentee und mit Cranberry- Saft versuchen. Der Urologe sagt, Femmanose wäre ganz gut, allerdings weiß er nicht, ob das gut für das Baby ist. Ich wollte jetzt nicht schon wieder Monurril nehmen & habe jetzt eine Woche das Mittel Femmanose (2-3 Beutel pro Tag) genommen. Unterstützend dazu noch von WALA die Cantharis Blasen Globuli. Jetzt ging es eine Woche ganz gut, allerdings merke ich, jetzt wo ich es absetze, dass es wieder kommt. Jetzt meine Fragen: darf ich Femmanose überhaupt nehmen? Ist das schlecht für das Baby? Bekommt es das ab? Und welche pflanzlichen/ hömopathischen Mittel gibt es denn, die ich zum eine jetzt in der Therapie, aber im Anschluss auch als Prävention nehmen kann? Ich versuche es aktuell weiterhin mit 4x 10 Globuli Cantharis am Tag, 3x täglich 25 ml Cranberry Saft & bei Bedarf mit Goldrutentee. Außerdem mit BiGaia Tropfen & Döderlein Kapseln um den Darm und die Scheidenflora stabil zu halten. Können Sie mir bitte weiterhelfen? Was darf ich nehmen? Und würden Sie noch einmal Monurril nehmen? Und was ist mit Goldruten- Tee, Gänsefingerkraut, Ackerschachtelhalm- Tee? Oder gibt es einen Spezialisten für Blasenentzündung in der Schwangerschaft? Ich möchte für mein Baby nur das Beste. Es ist so zermürbend, wenn das immer und immer wieder kommt & irgendwie bin ich hilflos. Also zusammenfassend: was würden Sie mir als Akut- Medikament empfehlen & was und in welcher Menge als Prävention für die nächsten letzten 17 Wochen? Ich weiß Fragen über Fragen, aber ich hoffe wirklich sehr, dass Sie mir weiterhelfen können. Vielen lieben Dank für Ihre Hilfe vorab. Ich bin Ihnen für Ihre Einschätzung sehr dankbar!!


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Falls ein Harnwegsinfekt vorliegt, sollte eine Urinkultur auf Keim und Resistenzen angelegt werden. Wenn Fosfomycin (z. B. Monuril) nach dieser Austestung passt, kann es in der Schwangerschaft durchaus wiederholt eingesetzt werden. Es genügt ja i. A. die Einmalgabe. Das Ungeborene wird dadurch nicht beeinträchtigt. FEMANNOSE® enthält D-Mannose und Cranberry-Extrakt zur Vorbeugung bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten. D-Mannose ist es eine natürliche Hexose und Baustein zahlreicher pflanzlicher Polysaccharide. Im Organismus ist es hauptsächlich Bestandteil von Membranen. D-Mannose wird im Körper kaum verstoffwechselt und mit dem Urin ausgeschieden. Auf ihrem Weg durch die Blase soll D-Mannose Bakterien an sich binden, die Harnwegsinfekte und Blasenentzündungen verursachen. Klinische Studien zum Einsatz von D-Mannose in der Schwangerschaft liegen nicht vor, doch dürfte der Zucker keine fruchtschädigenden Eigenschaften besitzen. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass der regelmäßige Konsum von Cranberry-Präparaten einen wirksamen Schutz gegen bestimmte antibiotika-resistente Bakterien bilden kann, die Harnwegsinfekte (HWI) verursachen. 39 uropathogene E. coli Bakterienkulturen wurden von Frauen im Alter zwischen 18 und 39 Jahren mit diagnostiziertem, durch Kulturen bestätigtem Harnwegsinfekt gesammelt. Die Bakterien wurden 20 Minuten lang in Urin bebrütet, der über einen Zeitraum von zwölf Stunden von gesunden Frauen vor und nach dem Genuss von 240 ml Cranberry Fruchtsaftgetränk zusammengetragen wurde. Nach dem Genuss des Saftes wurden 31 (80 %) der 39 Kulturen und 19 (79%) der Antibiotika resistenten Bakterien-Kulturen am Anhaften an den Harnwegswänden gehindert (Howell & Foxman 2002). Auch wenn keine systematischen Studien zur Einnahme von Cranberry-Extrakten in der Schwangerschaft vorliegen, so wäre der Einsatz jenseits des ersten Schwangerschaftsdrittels durchaus akzeptabel, um Harnwegsinfekten vorzubeugen. Viele pflanzliche Präparate sind in der Schwangerschaft nicht untersucht, so dass auch hier Vorsicht angebracht ist. Wesentlich wäre eine reichliche Flüssigkeitszufuhr zur Durchspülung der Harnwege. Einen mütterlichen Nierenstau findet man in der Schwangerschaft häufig. Das kann sich noch verschlimmern, wenn der Druck der wachsenden Gebärmutter auf den Harnleiter zunimmt.


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