Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Behandlung Helicobacter Pylori

Dr. med. Wolfgang Paulus

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Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Behandlung Helicobacter Pylori

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Sehr geehrter Dr.Paulus. Nach einer Magenspiegelung wurde bei mir festgestellt das ich den Keim Helicobacter Pylori habe. Da ich noch stille (2-4 mal am Tag) mache ich mir Gedanken ob ich mit diesen Medikamenten meinem Kind schade,wenn ich sie einnehme. Mein Hausarzt meint es dürfte normalerweise keine Probleme geben,aber ich würde gerne noch ihre Meinung dazu hören. Vielen Dank Gruß Bella


Dr. Wolfgang Paulus

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Als Antibiotika der ersten Wahl gelten in der Stillzeit Penicilline, Cephalosporine und Erythromycin, da ein Säugling weniger als 5% einer therapeutischen Dosis über die Muttermilch aufnimmt. Die Anwendung von Amoxicillin in therapeutischer Dosierung ist mit dem Stillen durchaus vereinbar. Nebenwirkungen wie Diarrhoe bzw. Soor können beim Säugling gelegentlich auftreten. Clarithromycin und seine Metaboliten gehen in die Muttermilch über. Beim Menschen erreichen die Konzentrationen in der Muttermilch bei Clarithromycin und 14-Hydroxyclarithromycin 25% bzw. 75% der Werte aus dem Serum. Studien zur Verträglichkeit des Präparates beim gestillten Säugling liegen nicht vor. Nach Einnahme von 40 mg Pantoprazol fand sich bei Kontrolle über 24 Stunden nur ein geringer Übergang in die Muttermilch (Milch/Plasma-Quotient 0,022). Der Säugling nimmt darunter maximal 0,14% einer Erwachsenendosis auf. Komplikationen wurden in diesem publizierten Einzelfall nicht beobachtet (Plante et al 2004). Da Sie nur noch teilweise stillen, wäre der Einsatz der genannte Präparate unter sorgfältiger Beobachtung des Säuglings vertretbar.


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