Mitglied inaktiv
Hallo, Ich hatte einen Scheidenpilz der mit Baycutren Hc behandelt wurde. Zu dem Zeitpunkt war ich schon schwanger wusste aber nichts davon. Ist das schädlich für das Kind? Viele Grüsse
Es wäre zur Beurteilung immer ganz hilfreich, wenn Angaben zum Schwangerschaftsalter und Anwendungszeitraum vorliegen würden. Sofern der Kontakt mit einer potentiell fruchtschädigenden Substanz im Zeitraum der Alles-oder-Nichts-Regel (innerhalb von zumindest 14 Tagen nach Empfängnis) erfolgt, wäre bei schädigenden Einwirkungen entweder ein Abort oder ein Neugeborenes ohne erhöhtes Fehlbildungsrisiko zu erwarten. Die anfangs pluripotenten Zellen können in dieser Zeit noch geschädigte Zellen ersetzen, so dass die weitere Entwicklung ungestört verläuft, sofern der toxische Schaden nicht so groß ist, dass die Frucht mit der nächsten Regelblutung abgeht. Baycuten HC wird eigentlich zur Behandlung von Pilzerkrankungen auf der Hautoberfläche, nicht in der Scheide verwendet. Das Präparat enthält das Kortikoid Hydrocortison und das Pilzmittel Clotrimazol. Die Imidazolderivate wie Clotrimazol hemmen die Ergosterolbiosynthese und zerstören auf diesem Wege die Integrität der Zellwand von Pilzen. Einige Vertreter dieser Substanzklasse werden kaum resorbiert, so dass sie nur lokal eingesetzt werden. Der erprobteste Wirkstoff aus dieser Gruppe ist Clotrimazol, das häufig zur Behandlung vaginaler Mykosen eingesetzt wird. Ein Risiko für eine kindliche Schädigung durch die Anwendung von Clotrimazol in der Schwangerschaft ist ausgeschlossen. Um einen ausreichenden Effekt zu erreichen, muss der Wirkstoff über Vaginaltabletten bzw. Creme auch tief in die Scheide eingeführt werden. Eine oberflächliche Anwendung von Hydrocortison führt ebenfalls nicht zu einer Beeinträchtigung der embryonalen Entwicklung.