Mitglied inaktiv
Aufgrund einer Pollenallergie habe ich ohne von der SS zu wissen je 1x Lorano und Reactine eingenommen. Dazu benutzte ich Allergodil akut Augentropfen.Ist mit einer Schädigung des Fötus zu rechnen und welche Antiallegkika sind in der SS empfehlenswert, da ich darauf nicht ganz verzichten kann. Vielen Dank
Wann haben Sie die Präparate angewandt? Auf der Grundlage eines schwedischen Geburtsregisters wurde der Verdacht geäußert, dass Loratadin bzw. Desloratadin zu einer Zunahme von Hypospadien (Harnröhrenfehlmündungen) führt: Unter 2.780 Fällen mit Einnahme von Loratadin in der Schwangerschaft wiesen 15 Kinder Hypospadien auf, etwa dreimal soviel wie erwartet (Källén & Otterblad Olausson 2001). Nach Exposition von 93 Schwangeren mit Loratadin (davon 63 im ersten Schwangerschaftsdrittel) wurde ein Kind mit einer angeborenen Anomalie registriert (Diav-Citrin 2001). Eine Fallsammlung von 161 Schwangerschaften (Moretti et al 2003) ergab nach Medikation mit Loratadin im Vergleich zu einem nicht exponierten Kontrollkollektiv keine Zunahme angeborener Anomalien (5 vs 6 angeborene Anomalien; p=0,90). Wir überblicken bisher 89 Rückmeldungen nach Exposition mit Loratadin: 8 x Schwangerschaftsabbruch (davon 1 x Fehlbildung: Tetraamelie + Hautödem) 8 x Spontanabort 69 x gesundes Neugeborenes 4 x Anomalie Zusätzlich verfügen wir über 11 Rückmeldungen nach Anwendung von Desloratadin in der Frühschwangerschaft: 2 x Spontanabort 9 x gesundes Neugeborenes Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko (Basisrisiko für angeborene Anomalien: 3 bis 5%) ist für Loratadin nach der aktuellen Datenlage nicht nachzuweisen. Die Anwendung von Loratadin nach dem ersten Schwangerschaftsdrittel erscheint akzeptabel. Eine Studie berichtet von 55 Neugeborenen nach Exposition mit Cetirizin in der Schwangerschaft, die sich im Schwangerschaftsausgang nicht von einer Kontrollgruppe unterschieden (Einarson 1997, Wilton et al 1998). Wir überblicken selbst 150 Schwangerschaftsausgänge nach Exposition mit Cetirizin (n=144) bzw. Levocetirizin (n=6) im ersten Trimenon: 9 x Schwangerschaftsabbruch (darunter 1 x Trisomie 18) 18 x Spontanabort 116 x unauffälliges Neugeborenes 7 x Fehlbildung Ein einheitliches Fehlbildungsmuster lässt sich aus den Angaben nicht ableiten, so dass ein ursächlicher Zusammenhang mit der Medikation unwahrscheinlich ist. Außer unauffälligen Tierversuchen liegen für den Wirkstoff Azelastin keine veröffentlichten Erfahrungen in der menschlichen Schwangerschaft vor. Zur lokalen Langzeitbehandlung bei Heuschnupfen in der Schwangerschaft eignet sich am bestem Cromoglicinsäure. Cromoglicinsäure vermindert die Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen, so dass es sich nicht nur zur Prävention allergischer Beschwerden der Bronchien, sondern auch der Nase, der Augen und des Darmes eignet. Nach langjähriger Erfahrung wurden keine embryotoxischen Effekte beobachtet. Cromoglicinsäure gilt als unproblematisch in allen Phasen der Schwangerschaft. Eine Auswertung von über 300 Schwangerschaften unter Medikation mit Cromoglicinsäure ergab keinen Anhalt für ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko (Shepard 1989). In einer Studie mit 296 Schwangeren unter Dauermedikation mit Cromoglicinsäure lag die Fehlbildungsrate bei 1,35% (Wilson 1982). Das Michigan Medicaid Program erfaßte zwischen 1986 und 1992 191 Neugeborene mit intrauteriner Cromoglicinsäure-Exposition im I.Schwangerschaftsdrittel (Briggs 1999). Mit 7 Anomalien befand sich die Fehlbildungsrate (3,7%) im Rahmen des Hintergrundrisikos.
Mitglied inaktiv
Vielen Dank füt Ihre ausführlichen Infos.Ihre Frage nach dem Zeitraum der Einnahme: Ich denke es muss zwischen 6. und 7.Woche gewsen sein und war auch jeweils nur einmalig.Ich bin jetzt auf Augentropfen mit Cromoglicinsäure umgestiegen.