Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Anaesthesulf gegen Juckreiz

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Anaesthesulf gegen Juckreiz

Secses

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Hallo Herr Dr. Paulus, seit einigen Wochen habe ich ziemlichen Juckreiz an den Armen. Jedoch hat sich das ganze vor 1 Woche auf meinen ganzen Körper ausgebreitet. Es juckt fast überall (Arme, Beine, Rücken - nur der Bauch noch nicht). Es wird immer schlimmer und der Juckreiz ist teilweise unerträglich, vorallem nachts. Ich kratze mittlerweile die Haut schon blutig. An zu trockener Haut kann es eigentlich kaum liegen da ich mich 1-2x am Tag komplett mit Bübchen Calendula-Öl einreibe. Mein Frauenarzt meinte ich sei da kein Einzelfall und hat mir Anaesthesulf Lotio empfohlen. Nun hab ich dazu im Internet die seltsamsten Beipackzettel gefunden. Im einen steht "nur nach Rücksprache mit dem Arzt", im nächsten "während der Schwangerschaft unbedenklich und dann gab es noch "während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht großflächig und nicht länger als 14 Tage verwenden". Was ist denn nun richtig? Großflächig und über 14 Tage würde ich das ja dann nehmen - meine Schwangerschaft geht immerhin noch über 9 Wochen und ich müsste es auf dem ganzen Körper einreiben. Wie ist Ihre Meinung dazu? Kann ich die Lotion ohne Bedenken täglich für den ganzen Körper bis zum Ende der Schwangerschaft verwenden? Was Anaesthesulf® Lotio enthält: 100 g Lotio enthalten als Wirkstoff 8 g Macrogol-9-laurylether (Ph. Eur.) (älterer Name: Polidocanol). Die sonstigen Bestandteile sind: Zinkoxid, Talkum, Titandioxid, Methylcellulose, Propylenglycol, Gereinigtes Wasser. Vielen dank vorab! Liebe Grüße Sabrina


Dr. Wolfgang Paulus

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Bei bestimmungsgemäßer Anwendung von Anaesthesulf® Lotio auf der Haut sind nach langjährigem Einsatz keine schwerwiegenden Nebenwirkungen beobachtet werden. Der Wirkstoff Lauromacrogol 400 führt zu einer verminderten Erregbarkeit der Nervenfasern und damit zu einer lokalen Schmerz- und Juckreizverringerung. Da Sie sich schon weit jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung befinden, wäre die äußerliche Anwendung im letzten Trimenon durchaus vertretbar. Alternativ käme auch die äußerliche Anwendung von Fenistil Gel oder von Kortikoidsalben in Frage.


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