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Sehr geehrter Dr. Paulus, Ich (40) stille mein zweites Kind (bald 9 Monate) noch 1-2 mal täglich zusätzlich zur Beikost und Nachts. Dies möchte ich auch noch 4 bis 5 weitere Monate tun. Ein Abstillen ist kurzfristig nicht möglich, da er keine Flasche annimmt. Während der Schwangerschaft war mein Blutdruck immer normal bis niedrig, davor allerdings schon leicht erhöht. Momentan liegen meine Werte allerdings bei 160/100. Ich war deswegen bei meinem Hausarzt und hatte eine Langzeitblutdruckmessung. Diese bestätigte den Wert, zeigte aber gleichzeitig dass mein Puls völlig normal bis niedrig ist. Bei der anschließenden Beratung kamen mehrere Medikamente zur Sprache: Methyldopa möchte er mir nicht verschreiben, da er damit keine Erfahrung hat und Betablocker kommen aufgrund von meinem niedrigen Puls nicht in Frage. Er riet mir zu Amlodipin, da dies den gleichen Wirkstoff wie Nifedipin habe, allerdings nicht zu einem so raschen Blutdruckabfall führe (Zumal Bayer gerade dabei sei, die Produktion von Nifedipin einzustellen). Nun ist allerdings, wenn ich das richtig verstanden habe, Nifedipin aufgrund der höheren Erfahrung der Calciumantagonist der Wahl in der Stillzeit. Kann ich dennoch Amlodipin nehmen, oder sollte ich lieber darauf bestehen, dass mein Arzt mir Nifedipin verschreibt? Falls ja, ist Nifedipin retard genau so sicher? Und sind bei der Einnahme dieser Medikamente irgendwelche (Langzeit-) Schäden für mein Kind zu befürchten? Vielen Dank im Voraus für ihre Antwort. Medikamente: Amlodipin Einnahmezeitraum (seit wann) und Dosis: 5-6,5mg/Tag Bestehen Krankheiten: Bluthochdruck
Bei Amlodipin handelt es sich wie bei Nifedipin um einen Kalziumantagonisten. Unter mütterlicher Therapie mit Amlodipin in einer Tagesdosis von 5 mg entwickelte sich der Säugling bis zu einem Alter von 3 Monaten unauffällig. Bestimmungen des Wirkstoffspiegels aus Muttermilch bzw. kindlichem Blut wurden jedoch nicht durchgeführt (Ahn et al 2007). Ein weiterer Säugling wies im Alter von 1 Jahr ebenfalls keine Beeinträchtigungen nach mütterlicher Therapie mit Amlodipin auf (Szucs et al 2010). In einer Studie wurden 31 Frauen unter einer mittleren Amlodipin-Tagesdosis von 6 mg sechs Tage nach Therapiebeginn untersucht. Der Amlodipin-Spiegel lagen im mütterlichen Plasma bei 15,5 ng/ml, in der Muttermilch bei 11,5 ng/ml. Der Milch/Plasma-Quotient betrug im Median 0,85. Der Säugling erhielt im Median 4,2% (3,1 – 7,3%) der mütterlichen Dosis über die Muttermilch. Damit wurden maximal 15,2% einer Kinderdosis erreicht. Kreislaufbeschwerden traten bei den Säuglingen unter dieser Exposition nicht auf (Naito et al 2015). In einer Studie mit neun Säuglingen betrug die relative Säuglingsdosis 3,4 % (Aoki et al 2018). Bei sechs Frauen, die Amlodipin 5 mg/d einnahmen, wurde trotz Nachweis in Nabelschnurblut und mütterlichem Serum innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Geburt kein Wirkstoff in Milch oder Säuglingsplasma nachgewiesen (Morgan et al 2018). Grundsätzlich wäre der Einsatz von Amlodipin in der Stillzeit als Alternative zu Nifedipin durchaus akzeptabel.
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