Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Alcohol denat. in Deo in Schwangerschaft und Stillzeit

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Alcohol denat. in Deo in Schwangerschaft und Stillzeit

Leni1203

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus! Ich habe Ihnen letzte Woche eine Frage zum unbewussten, aber minimalen Gebrauch eines UV-Filters und damit potentieller hormoneller Aktivität in einer Gesichtscreme in der Schwangerschaft gestellt - Ihre Antwort hat mich sehr beruhigt, vielen Dank nochmal. Eine letzte Frage kam jetzt zu diesem Thema doch noch auf. Soweit ich weiß, habe ich - abgesehen von dem besagten UV-Filter - keine nennenswerten Mengen an potentiell hormonaktiven Kosmetika verwendet. Die komplette Schwangerschaft über habe ich aber ein Deo benutzt (der Hersteller wirbt hier mit dem Fehlen von Parabenen, Silikonen und Mineralölen usw.), welches Alcohol denat. als ersten Inhaltsstoff enthält. Apps wie Codecheck zeigen weder für diesen Stoff noch für das Deo insgesamt bedenkliche Stoffe an. Allerdings habe ich nun gelesen, dass Alcohol denat. auf Phtalaten basiert, die auch als endokriner Disruptor fortpflanzungsschädigend wirken können. Ist das grundsätzlich so? Pro Achsel habe ich täglich zwei bis vier Pumpstöße (Butane sind nicht enthalten) benutzt. Wäre die Menge, die hier in die Blutbahn gerät, wohl schon schädigend? Ich habe mich nun für die Stillzeit mit Naturkosmetika eingedeckt, die Deos überzeugen mich allerdings gar nicht. Wäre es vertretbar, das oben genannte Deo weiter zu verwenden oder besteht hier möglicherweise eine Gefahr für meinen Sohn? Ich bedanke mich herzlich für Ihre Antwort und wünsche Ihnen ein sonniges Wochenende.


Dr. Wolfgang Paulus

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Die Verwendung von Alkohol in kosmetischen Artikeln ist in der Zutatenliste mit der Bezeichnung Alcohol denat. zu kennzeichnen. Außer als Lösungsmittel hat Alkohol in Kosmetikartikeln die Funktion, die Schaumbildung zu verhindern, antimikrobiotisch zu wirken, die Hautoberfläche zu verdichten, Grundgerüche zu maskieren und/oder die Viskosität des Präparats zu regulieren. Üblich ist der Einsatz von Methanol zur Vergällung von kosmetischem Alkohol. Solange Sie das Deo nicht in größeren Mengen trinken, sehe ich bei bestimmungsgemäßer Anwendung keine Gefahr in Schwangerschaft und Stillzeit, da sich der Alkohol an der Hautoberfläche rasch verflüchtigt.


Gustavina

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Wo steht denn bitte, dass Alkohol auf Phtalaten basiert? Das ist völliger Unsinn. Vom Alkohol geht da, solange du den nicht trinkst, keine Gefahr aus. Der verdampft einfach auf deiner Haut und lässt die Duftstoffe des Deos auf deiner Haut zurück.


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