Merry21
Liebe Frau Neumann, Ich habe einen fast Dreijährigen, der mich leider mit seinem Essverhalten so langsam in dem Wahnsinn treibt. Es war bis etwas kurz vor dem zweiten Geburtstag herum alles kein Problem. Er mochte bei Einführung der Beikost Brei nicht so sehr, wir haben dann auf BLW gewechselt mit vollem Erfolg. Er war immer ein begeisterter Esser, hat alles probiert und vieles gemocht. Er lernte daher eigentlich früh schon eine große Vielfalt an verschiedenen Speisen kennen. Ich hab lange darauf geachtet, dass er nicht zu viel raffinierten Zucker bekommt oder solche Sachen wie Pommes. Ab dem zweiten Geburtstag und Kita ließ es sich nicht mehr verhindern, außerdem kommt man leider nirgendwo mehr dran vorbei. Es ist ja fester Bestandteil so gut wie jedes "Kindermenüs" überall, was ich persönlich schlimm finde. Teilweise gibt's auch gar keine Alternativen. Gefühlt ging es da so langsam los mit dem selektiven Essen. Inzwischen sind wir an einem Punkt, an dem er eigentlich am liebsten ausschließlich Süßkram essen will. "Nicht einmal" mehr Pommes will er noch! Lange hat er trotzdem in der Kita noch mit gegessen, wobei ich sagen muss, dass auch das Kita Essen nicht wirklich so wahnsinnig ausgewogen oder gesund ist. Oder fairerweise muss man sagen, die vollwertigen oder gesünderen Sachei isst er oft nicht mehr, nur wenn es das ungesunde/süße Zeug gibt. Generell mag er kein Obst und Gemüse mehr, es wurde immer eingeschränkter und aktuell ist jede Erdbeere, die er mal geliebt hat, ein Kampf, ebenso Melone oder Banane. Ich muss dazu sagen, dass ich glaube, es hat auch mit der Trennung vom Vater zu tun, das war auch etwa um den Zeitraum herum als das los ging. Ich bin also getrennt erziehend (der Papa bringt sich weiterhin viel ein,
Hallo Merry ich habe gelesen, dass in deiner Anfrage nicht alles drin steht, was du eigentlich geschrieben hattest. Vielleicht reicht es trotzdem schon aus. Du hast ja durchaus schon einen kleinen Einblick geschildert und deine Grundfrage "selektives Essverhalten mit zunehmender Überforderung" gestellt. Und ich kann dir hier im Forum ohnehin nur sehr allgemein gehalten antworten. Dass dein Kind bisher oder zumindest lange Zeit durchaus vollwertig, ausgewogen, abwechslungsreich und gerne gegessen hat, das ist auf jeden Fall super, bildet eine gute Basis. Der Beikoststart verlief gut schreibst du. Da kann man verschiedene Dinge schon einmal ausschließen bzw sagen, dass dein Kind altersentsprechend entwickelt ist und seine Entwicklungsaufgaben in Bezug aufs Essen"lernen" vollzogen hat. Inzwischen beschreibst du eure Situation in Bezug aufs Essen als eher ungünstig. Und das stört dich sehr. Ich lese zwischen den Zeilen heraus, dass dein Sohn einfach nicht mehr so essen möchte wie du dir das vorstellst und wünschst. Und du fühlst dich sehr gefordert in vielerlei Hinsicht. Dein Kind hat seit einiger Zeit (ab einiger Zeit nach dem 2. Geburtstag) seine Speisenauswahl sehr eingeschränkt und probiert und isst nicht mehr so freudvoll und neugierig wie anfangs. Du hast dazu jetzt einige mögliche Gründe oder Theorien und Vermutungen in den Raum gestellt, welche du als mögliche Ursachen für das veränderte Essverhalten in Frage kommend sähest. Auch eure veränderte familiäre Situation ziehst du u.a. ebenfalls als eine Möglichkeit in Betracht. Und grundsätzlich kann man sagen, dass sich besondere Essthematiken manchmal tatsächlich häufig nur als die Spitze eines Eisbergs zeigen und die eigentliche Ursache ganz woanders liegt. Nicht essen oder "besonders" essen wollen, dadurch ggf Aufmerksamkeit auf sich lenken, das ist eine "Sprache", die von seiten der Eltern eben "gut" verstanden wird. Es ist eine Ausdrucksmöglichkeit, um auszusdrücken was mit Worten nicht möglich ist. Grundsätzlich kann man dennoch sagen, dass es durchaus und auch altersentsprechend sein kann, wenn Kinder im Alter deines Kindes ihre Essgewohnheiten verändern und phasenweise (sehr) selektiv essen. Oder dass sie besondere Essvorlieben und Abneigungen entwickeln. Meist ist dies temporär und völlig okay - sofern ein Kind weiterhin physisch gesund ist, wächst und gedeiht und so weiter. Und man muss generell auch unterscheiden, ob es sich um ein ernsthaftes Problem handelt, im Sinne dessen dass (d)ein Kind nicht ausreichend isst oder gar mangelernährt ist und somit ein echter Problemessser ist. Oder ob dein Kind durchaus ausreichend isst und auch hinreichend mit allen Nährstoffen versorgt wird, nur eben nicht ganz so isst wie du es gerne sehen würdest, weil du andere Vorstellungen hast. In der Gänze und individuellen Situation eurer Thematik kann ich dir hier in diesem Forum leider nicht weiterhelfen - ich kann dir hier nur ein paar "Grundregeln" beschreiben, wie du euren Essalltag in der nächsten Zeit jetzt positiv unterstützen und gut bzw vielleicht noch besser begleiten könntest. 1. Zeit nehmen für die Mahlzeiten, und diese Zeit intensiv mit dem Kind schön gestalten und gemeinsam erleben. 2. wachsam sein und einfühlsam auf Hungersignale und Sattsignale achten, Altersgemäße Unterstützung beim Essen geben. 3. Experimente zulassen und Veränderungen bei Geschmacksvorlieben für möglich halten. Mit Essen "spielen" lassen, d.h. ausprobieren lassen bzw berühren lassen ohne das Angefingerte essen zu müssen 4. in ruhiger Atmospähre essen, kein TV, kein Radio, kein Tablet, kein Smartphone. Alle Mahlzeiten mit den vom Kind auch gemochten Speisen bereichern. 5. Emotionale Gelassenheit bewahren und dabei Geborgenheit bieten: keinen Druck aufbauen - akzeptable und vielfältige Angebote machen Tabu beim Thema Essen ist auch das Aussprechen von Lob (bspw dass etwas gegessen wurde), Bestechung, "Ernährungspolizei" spielen, Ablenkung, Drohungen aussprechen etc vor allem der Punkt "Ernährungspolizei" spielen ist ein wichtiger, zu meidender Punkt. Es ist nicht gut besondere Essthemen wie bspw Kalorienthemen o.ä. im Beisein des Kindes an- oder auszusprechen. - Essen ist Essen und fürs Kind geht es in erster Linie darum - Sei einfach ein Leuchtturm für dein Kind. Gib ihm Orientierung. Esst gemeinsam leckere Speisen. Nimm dein Kind ernst in seinem Appetit, aber lass dich nicht zu sehr davon von deinem eigentlichen Kurs abkommen. Erfülle sein Bedürfnis nach Sicherheit und Appetit bei den Mahlzeiten, doch koche und biete auch das, was du für die jeweilige Mahlzeit für sinnvoll hältst - iss selbst und gib deinem Kind diese Möglichkeit genauso. Finde ggf individuell kreative Lösungen und löse dich von falschen und überholten Vorstellungen zum Thema gesunde Ernährung. Melde dich einfach nochmal wenn du magst. Bis dann Grüße Birgit N.
Merry21
Hallo, tut mir leid aber ich hatte technische Probleme und die Hälfte des Beitrags fehlt, ließ sich auch nicht mehr herstellen. Sie müssen nicht antworten, ich muss das leider nochmal machen, aber heute ist es mir zu spät geworden, nachdem ich das jetzt eine halbe Stunde dran saß 😭. VG Merry
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