Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Kind bald 9 Monate verweigert Milch - Essensplan?

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Kind bald 9 Monate verweigert Milch - Essensplan?

jasmina85

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Liebe Beraterin, meine Tochter (fast 9 Monate alt) verweigert seit ein paar Tagen die morgendliche und abendliche Milch (Nachts kommt sie allerdings zwei mal und ich gebe ihr je 120ml Aptamil 2 mit 7-Korn) . Daher habe ich meinen Essensplan für meine Kleine abgeändert und bin mir nicht sicher ob das so richtig ist... Im Moment sieht der Plan so aus: Morgens (zwischen halb acht und neun) Grießbrei mit Früchten Mittags (zwischen elf und halb eins) Mittagsgläschen oder selbstgekochtes gegen drei Uhr gibt es dann ein oder ein halbes Gläschen Obst, je nach Lust und HUnger meiner Tochter :) gegen fünf Uhr isst sie zur Zeit sehr gerne Gemüsesuppe (koche ich selber, mit wenig Salz) Abends um acht gibt es jetzt einen Zuckerfreien Milchreis von Hipp mit Vollwertflocken danach Zähne putzen und ab ins Bettchen. Ist das so in Ordnung oder "überfüttere" ich mein Kind... Sie ist aber auch so ein nimmersatt... Wiegt allerdings normale 8,5 Kilo bei Kleidergröße 74. Sie ist sehr aktiv, krabbelt schon seit ihrem fünften Monat und zieht sich mittlerweile an allem hoch was es gibt :) kann manchmal auch schon für ein paar Sekunden selbstständig stehen. Ich denke dadurch verbraucht sie natürlich auch unheimlich viel Energie, was mir persönlich erklärt warum sie immerzu essen möchte :) Zu trinken bekommt sie aussschließlich Wasser da ich kein Fan von Säften oder der gleichen bin. Sie trinkt im Durchschnitt über den Tag verteilt zwischen 200 und 250 ml Wasser. Ich hoffe, ich mache alles richtig und freue mich ehrlich auf Ihre Antwort! VIELEN DANK! Liebe Grüße Mama Jasmina mit Baby Ajla

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Birgit Neumann

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Hallo jasmina85 du kannst den Speiseplan, im Alter deiner Tochter nun, mit etwas mehr Gelassenheit betrachten. Wichtig ist, dass dein Kind die ausreichende Menge Milch bekommt, auch nicht viel mehr und darüber hinaus das regelmäßige Angebot ihrer bewährten Breie plus Familienkost. Eine grobe Orientierung für die künftigen Mahlzeiten ist folgende: morgens: Brot und Milch oder Milch und Obst oder Kindermüsli oder nur Milch oder Joghurt ZMZ: Brot oder Milch/Joghurt oder Obst Mittag: Mittagessen entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie oder bereits bekannte einfache Gerichte wie Nudeln mit Sosse, Pizza etc und/oder Familienkost ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen o.ä. Abends: Brot und Milch oder Milchbrei (Grießbrei, Haferbrei/müsli), Nudeln und Milch etc Biete Vielfalt beim Essen und wechsle langsam von Gläschen auf normale Kost. Statt Obstbrei aus dem Glas, kannst du gematschte Banane geben, oder Bananenstückchen, statt Apfelbrei ein frisch geriebener Apfel. In diesem Alter ist Essen zum Zweck der Ernährung eher eine Nebensache. Essen ist vielmehr ein Erlebnis. Essen will erkundet werden, vieles wird gar nicht gegessen, wobei manches begeistert mit einem "mehr" eingefordert wird. Der Forscherdrang ist in dieser Altersphase sehr ausgeprägt. Alle Sinne wollen beschäftigt sein. Ermuntere deine Kleine ruhig dazu, etwas zu probieren. Biete vermehrt gewöhnliche Lebensmittel und Speisen an, damit sich dein Kind daran gewöhnen kann. Hieraus bildet sich eine gute Basis. Werden Kartoffeln gemocht, ist der Schritt zum Knödel leichter. Wenn Nudeln gegessen werden, können bald auch Tortellini, gefüllte Nudeln, folgen. Macht die gemeinsamen Mahlzeiten zum Erlebnis. Farbenvielfalt, verschiedene Gerüche, die sich schon beim Kochen in der Wohnung verteilen, Neben typischen kindgerechten Familiengerichten wäre es gut, wenn die Vielfalt sich um so mehr im Angebot ausbreitet. Die Grundernährung kann und darf (und soll) vorwiegend noch mit Grundnahrungsmitteln in einer einfachen Zubereitungsform erfolgen. Kartoffelstückchen, Gemüsestückchen... Schon mit etwa 10Lm ist die Zeit des schnellen Wachstums allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich häufig jetzt schon in verringertem Appetit, wie auch viele Eltern berichten. Die Stagnation im Längenwachstum, merkt man alsbald auch an den Kleidergrößen, weil die inzwischen über längere Zeiträume passen. Und weil ein Kind nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich auch nicht so schnell bemerkbar. Hunger kommt vor allem dann, wenn sich die Kleinen ausgiebig bewegen. Den Übergang von der Babykost zur Familienkost kannst du ganz gemächlich gestalten. Bekannte Speisen geben deinem Kind die nötige Sicherheit beim Essen. Die Neugier eures Kindes veranlasst zum Probieren. Bei den Mengen kannst du auf den Appetit eures Kinder vertrauen. Wenn sie genug hat, wird sie das zeigen. Etwa in dem sie die Speisen vom Tisch wirft. Also dann Grüße B.Neumann


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