Frage im Expertenforum Kinderbetreuung an Gaby Ochel-Mascher:

Wechsel der Gruppe in Kita sinnvoll?

Gaby Ochel-Mascher

 Gaby Ochel-Mascher
Vorsitzende des Vereins Tagesmütternetz Oberberg e.V.
Frage: Wechsel der Gruppe in Kita sinnvoll?

anmareen

Hallo, mein Sohn (2 Jahre und 5 Monate alt) geht seit einem Jahr in unseren Betriebskindergarten. Dort gibt es ca 150 Plätze in 10 Gruppen aufgeteilt mit ausreichend Platz. Die ersten 4 Monate war er in einer sog. Übergangsgruppe, wo ca. 12 neue Kinder etwa gleichen Alters quasi gesammelt wurden, bis der Kita Anbau mit drei neuen Gruppenräumen fertig war. Dann sollten die Kinder anhand ihrer Bezugspersonen (Erzieher und Spielkameraden) aufgeteilt werden und die neuen Kleingruppen wurden seither mit neu aufgenommenen Kindern wieder aufgefüllt. Jetzt meine Problematik: mein Sohn ist der weit älteste Junge in seiner Gruppe, mit den Kleineren kann er nichts anfangen. Es gibt eine 3er Clique älterer Mädels (3-4 Jahre alt), mit denen er gerne spielt, die ihn aber öfters auch nicht mitmachen lassen, weil er eben kein Mädchen ist. Mit den Mädchen kann er auch nicht raufen und toben wie zB mit unserem Nachbarsjungen. Er ist körperlich eher so groß wie 3,5J. Seine Spielkameraden aus der Übergangsgruppe sind alle in anderen Gruppen gelandet, seine Gruppe wird weiterhin nur mit "Babys" (9 Monate -1,5 Jahren) aufgefüllt. Es ist die einzige Gruppe mit so kleinen Kindern, obwohl sie offiziell auch für 6 Monate bis 6 Jahre ausgewiesen ist. Zu dem Erzieher hat er auch keinen besonderen Draht, die Erzieherin mag er gerne, aber auch sie ist immer mit den Kleinsten beschäftigt und hält in jedem Arm ein Baby. Seine Gruppe liegt zudem noch als einzige der Kita im ersten Stock, so dass die Kinder auch von den anderen Gruppen isoliert sind. D.h. auch, dass zB das freie Spiel draußen im Garten manchmal erst eine Stunde später als bei den anderen anfängt, weil erst alle Babys fertig gemacht werden müssen usw. Mein Sohn ist zwar nach außen hin sehr groß und kräftig, aber doch eher introvertiert und hätte gerne einen Freund zum Spielen. Wenn die Mädels ihn nicht mitmachen lassen sagt er zu Hause immer, er will lieber auch ein Mädchen sein, sonst würde ja keiner mehr sich auf ihn freuen in der Kita. Die Kita Leitung sagt dazu, dass dies halt der Preis eines so großen Betriebskindergartens sei. Größere Kinder könne man nicht in die "Babygruppe" aufnehmen, das sei diesen nicht zu zumuten. Macht ein Gruppenwechsel innerhalb der Kita Sinn oder wäre das zu belastend? Er hat bestimmt 4 Monate lang immer morgens geweint und wollte nicht gehen, obwohl die Erzieher meinten, das wäre 1 Minute später wieder vorbei gewesen. Kann ich auch bestätigen, sobald ich auf der Treppe war, war kein Protest mehr zu hören und beim Abholen wollte er nicht mehr mit nach Hause. Im Moment geht er glaube ich ganz gerne hin. Ist es egal, ob er Mädels oder Jungs zum Spielen dort hat? Mach mir im Moment sehr viele Gedanken, im Oktober kommt seine kleine Schwester (dann 12 Monate alt) auch in diese Kita in eine Gruppe, die nur aus größeren Kindern ab 2J-6J besteht, find ich auch nicht so optimal, überlege ob zB ein Gruppentausch sinnvoll wäre. Vielen Dank für Ihre/Eure Meinung und LG, anmareen


Hallo Anmareen, mein befreundeter Kindergartenleiter ist wieder aus seinem Urlaub zurück und hat mir nachfolgende Antwort auf Ihre Anfrage zugesandt: „Grundsätzlich machen sich Eltern immer sehr viele Gedanken…das Entscheidende ist, ob sich das Kind wohlfühlt, zufrieden ist und sich positiv entwickelt. Unabhängig davon ob er mit Mädchen spielt oder mit Jungen. Diese Überlegung sollte zentral sein. In dem Augenblick, wo das Kind über einen längeren Zeitraum frustriert, traurig oder sauer aus dem Kindergarten kommt , sollte ein Gespräch mit der Gruppenleitung bzw. mit der Einrichtungsleitung stattfinden. Ein Gruppenwechsel innerhalb der Einrichtung ist in der Regel kein Problem für die Kinder…die Gedanken machen sich immer die Eltern. … also das Kind im Fokus….und bei Bedarf das Gespräch suchen.“ Freundliche Grüße Gaby O-Mascher


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