Frage im Expertenforum Kinderbetreuung an Gaby Ochel-Mascher:

Nach Betreuung durch die Oma will Baby nicht zur Mama auf den Arm

Gaby Ochel-Mascher

 Gaby Ochel-Mascher
Vorsitzende des Vereins Tagesmütternetz Oberberg e.V.
Frage: Nach Betreuung durch die Oma will Baby nicht zur Mama auf den Arm

Blubb2010

Beitrag melden

Hallo, ich habe eine Frage und hoffe, dass Sie mir weiterhelfen können. Seit meine Tochter 1 Jahr alt ist, gehe ich wieder 2 ganze Tage (16 std.) arbeiten und meine Mutter passt auf. Da meine Tochter ein Schreibaby war, habe ich sie schon früh mal zu meiner Mama gegeben, um selber mal abzuschalten oder mich hinzulegen, etc. Daher ist das Verhältnis sehr gut. Auch ähnelt meine Mama mir von der Art und im Umgang mit der Kleinen, weshalb sie sich bei meiner Mutter immer recht wohl fühlt und es keine Probleme gibt. Trotzdem war ich immer die erste Bezugsperson, insbesondere wenn sie quakig oder müde ist. Als ich jedoch gestern von der Arbeit kam (sie ist nun 13 Monate alt), hat sie sich wie immer gefreut, aber als ich sie auf den Arm nehmen wollte, hat sie die Arme zu meiner Mutter gestreckt und wollte bei ihr auf den Arm. Das ging so ein paarmal, bis ich total fertig war und nur noch geheult habe. Ich bin immer noch total traurig und habe totale Angst, dass sie nun meine Mutter als ihre Bezugsperson sieht, obwohl ICH doch sonst immer für sie da bin. Meine Mutter meinte, wenn sie müde wäre, hätte sie auf meinen Arm gewollt, aber da sie noch total wach war, wollte sie halt einfach nur den Tag mit ihr weiter erleben, weil sie an dem Tag viel zusammen gemacht haben und ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen. Ich bin aber total fertig. Ist für ein Kind in dem Alter nicht normalerweise die Mutter die Nr. 1? Oder kann das Verhalten doch mal normal sein, wenn die Mutter den Tag über nicht da war und gibt sich wieder? Ich bin ganz verzweifelt, bitte helfen Sie mir!!! Vielen Dank!!!


Beitrag melden

Hallo Blubb2010, MaiMaya hat bereits entsprechend geantwortet. Ich kann ihrer Aussage nur anfügen, dass es einer jungen Mutter immer schwer fällt die Liebe zum eigenen Kind mit jemand anderen teilen zu müssen. Hinzu kommt noch das schlechte Gewissen, wenn man Arbeiten geht und eigentlich viel lieber stattdessen sein Kind selber betreuen möchte. Dieser BALANCE-AKT im Leben birgt nun mal auch kleine Eifersüchteleien. Sie werden jedoch immer wieder feststellen, dass das Urvertrauen Ihrer Tochter zu Ihnen keinen Schaden erleidet, wenn sie anfängt Bindungskontakte mit anderen vertrauten Personen aufzunehmen. Momentan sind diese Empfindungen noch sehr neu für Sie. Wachsen Sie daran, anstatt an sich selber zu zweifeln. Meine Mutter hat mir mal den Satz mitgegeben. „ Es ist immer leichter selber Liebe zu geben, als mit anzusehen, wie jemand anderes Liebe bekommt“ An diesem Satz ist etwas dran – oder? Ihre Mutter will Ihnen sicherlich nicht die Liebe zur Ihrem Kind streitig machen. Freuen Sie sich, dass Ihre Tochter Ihrer Mutter das gleiche Vertrauen entgegenbringt, was Sie in ihr haben. Wenn Sie jedes Mal einspringt, wenn Sie arbeiten gehen, dann müssen Sie eine gemeinsame Erziehungspartnerschaft mit Ihrer Mutter eingehen – ein vertrauensvolle Beziehung, in deren Mittelpunkt die Zusammenarbeit bei der Förderung der kindlichen Entwicklung und die Sicherstellung des Wohles Ihrer Tochter steht. Kopf hoch! Auch das ist ein neuer Lebensabschnitt, den es zu bewältigen gilt. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher


MaiMaya

Beitrag melden

Hallo, Kann es sein, dass die Oma das Loslösungsvorbild ist? Wie sieht es denn mit dem Vater aus? Um den ersten Geburtstag herum beginnt ja die erste Loslösung von der ersten Bezugsperson und das Kind orientiert sich verstärkt an die zweite Bezugsperson. Meist ist dies der Vater, aber eben auch jemand anders, wie Oma oder eine andere Person, die eine gute Beziehung zu dem Kind hat, wenn eben der Vater nicht oder nur wenig zur Verfügung steht. Meine Tochter ist jetzt 14 Monate alt und bei ihr steht eben Papa ganz hoch im Kurs. Er wird gefüttert, gestreichelt und ihm wird hinterher gekrabbelt, nur wenn sie müde oder krank ist, ist Mama wieder toll. Ich denke also, deine Tochter durchläuft einfach eine gesunde und normale Entwicklung und Mama muss sich eben dran gewöhnen, dass das Baby langsam groß wird. Aber keine Sorge, in der Not ist doch immer Mama die Beste ;-)


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Vielen Dank für ihre Antwort! Die Betreuung würde aber nicht in unserer Wohnung stattfinden, das würden auch die Omas nicht wollen. Unser Kind wäre bei den Omas zuhause. Dort hat sie aber auch schon Zeit verbracht und einige Spielsachen vor Ort, die sie sehr gerne hat und nur von den Omas kennt. Würden sie diese Betreuung trotzdem befürworten? Od ...

Liebe Frau Ochel-Mascher, unser Sohn wird Anfang Dezember 12 Monate alt, ich werde aller Voraussicht nach ab Januar für 20 Wochenstunden (an 3 Tagen/Woche) wieder arbeiten. Die Eingewöhnung soll im Dezember beginnen. Wir haben für ihn einen Platz in einer Tagesgroßpflegestelle (2 Erzieherinnen : 6-8 Kinder) bei uns hier im Haus. Aufgrund der We ...

Hallo, mein Sohn ist 13 Wochen alt. Wir haben aber schon einen Pflegenestplatz. Ab einem Jahr wird er diesen Platz in Anspruch nehmen. Dies ist über einen privaten Träger, daher haben wir eine mögliche Betreuung bis 19 Uhr. Dies benötigen wir auch, da mein Mann Schichtarbeit hat und wenn ich wieder arbeiten gehe, werde ich an drei Tagen die Wo ...

Hallo, meine Tochter ist 9 Monate alt und ein arges Mamakind. ab Februar gehe ich wieder 2 volle Tage (8std pro Tag) arbeiten und.bringe meine kleine (dann 1 Jahr alt)zu meinen Eltern. Sie versteht sich generell gut mit beiden und wir sind mindestens. 1x pro Woche einen Tag bei ihnen. Ich habe die kleine auch schon 2-3mal für 2-3 Std allein dort ...

Meine Jungs (Zwillinge) sind 20Monate und wir fahren im Jan.zur Mutter Kind Kur. Ich habe etwas Bauchweh,da sie Fremdbetreuung garnicht kennen und sie sehr an mir hängen (und ich an ihnen :) Ich habe dort heute telefonisch nachgefragt ob es da so eine Art Eingewöhnung gibt. Leider nicht. Bei der Hausführung sehen sie alles,das war´s dann. Ansc ...

Sehr geehrte Frau Ochel-Mascher, zuerst einmal vielen Dank für Ihr Beratungsangebot! Meine Situation ist folgende: Momentan bin ich mit meinem ersten Kind in Elternzeit. Es ist ein sehr fröhlicher Junge, der viel lacht und tagsüber auch Fremden gegenüber relativ aufgeschlossen ist. Nur Abends/Nachts geht ohne mich gar nichts, da kann ihn, we ...

Hallo, War leider dieses Jahr im Juni auf einer Mutter-Kind Kur. Leider hatte mich das Haus falsch informiert und meine Kinder wurden mir bereits am ersten Tag regelrecht aus der Hand gerissen. ZWILLINGE 3Jahre Da sie zuvor nie fremdbetreut waren natürlich eine Katastrophe. Leider auch überhaupt keine Eingewöhnung und dann hätten sie gleich den g ...

Hallo, ich werde im Januar wieder zu arbeiten beginnen - täglich 4 Stunden. Da meine Eltern noch berufstätig sind, werde ich unsere Kleine dann in die Kinderkrippe geben. Sie ist dann 18 Monate alt. Mein Mann und ich sind sich in unserem Vorhaben einig. Allerdings bekomme ich in letzter Zeit von meiner Schwägerin ständig ein schlechtes Gewissen ei ...

Liebe Frau Ochel-Mascher, mein Sohn ist 4einhalb Monate alt und wir sind uns unsicher, wie wir die Betreuung ab dem Kita-Start gestalten können. Meine Elternzeit läuft bis Ende April 2016. Danach möchte ich Teilzeit weiter arbeiten und der Kleine soll in die Kita (oder Tagesmutter, auch da wissen wir noch nicht genau...). Das Problem: ich arb ...

Hallo, ich habe im Moment ein großes Problem mit der Bindung meines Sohnes. Mein Sohn ist mittlerweile fast 18 Monate alt, das erste Jahr bin ich bei ihm komplett zu Hause geblieben. Erst nach dem 12. Monat bin ich dann wieder Arbeiten gegangen leider meisst die ganze Woche von früh bis spät. Mittags bin ich immer zuhause und abends dann ab 1 ...