Mitglied inaktiv
Guten Morgen, ich habe eine Frage, die mich nicht mehr schlafen lässt: Für mich war eigentlich von Anfang klar, dass ich 6Monate nach der geburt unserer Tochter auch wieder TZ-arbeiten gehe. Mein AG war so klasse, mir bei einer Rückkehr nach den 6Monaten MEINE Stelle frei zu halten, ich darf 40% (2volle Tage)während der Elternzeit arbeiten. Ich habe mich die ganze Zeit darauf gefreut, zum einen weil mir der Job sehr Spass macht, zum anderen weil ich auch nur ein geregeltes Einkommen habe, mein Mann ist selbständig und da kommt mal mehr mal weniger in die Kasse. Eigentlich sollte unsere Tochter vom 6.-12.Monat zu meiner Mutter. Und dann noch Glück im Spiel: Durch die Absage eines anderen Kindes habe ich hier ab Juli (da geht es los) einen Platz im Kinderhort erhalten. (Meine Tochter ist dann 7Monate alt, sie kam 1Monat zu früh.) Der Kinderhort gefällt mir sehr gut: Es sind 3 Erzieher für 15 Kinder, das Haus hat viele verschiedene "Aktionsräume", die Eingewöhnungszeit von 3Wochen übernimmt nur eine einzelne Erzieherin für meine Kleine, und (das wusste ich vorher nicht): Die Erzieherin sowie 3 andere Kinder in ihrer Gruppe sind halb deutsch-halb amerikanisch, unsere Maus halb deutsch-halb englisch. Außerdem liegt der Hort 1min von zuhause entfernt und in 15min sind sowohl mein mann wie auch ich von der Arbeitsstelle da, wenn was passieren sollte. Alles es klingt alles toll. Nun hatte ich das meiner Mutter erzählt, die mir sagte, sie findet es unverantwortlich, ein baby, das noch so klein ist, zu Fremden zu geben. Und jetzt komme ich mir vor die die schlimmste Mutter der ganzen Welt. Ist das zu früh? Was soll ich denn machen? Sage ich ab, ist der Platz weg - und meine Eltern sind nicht mehr die Jüngsten (60 bzw. 70), d.h. dass sie zur Not die Kleine bis sie 3Jahre alt ist betreuen ist meiner Meinung nach eine Wunschvorstellung, das packen sie aber nicht mehr (sie hatten schon Schwierigkeiten, den Kinderwagen hier zu schieben, wir wohnen in einem "Tal", da muss man mal den Hügel hoch). Oder soll ich die Kleine 3Monate zu meinen Eltern bis sie 10Monate alt ist (Platz zusagen und zahlen) und dann erst in den Hort? Aber dann hat sie 2Umgewöhnungen. Ich habe gerade das Gefühl, wie ich mich entscheide, ist falsch. Ich will doch das beste für meine Kleine!! Bin ich eine so schlechte Mutter, dass ich nach 7Monaten wieder arbeiten gehe?? Darf ich sie dann in den Hort bringen oder bekommt sie einen Knacks?? Bitte helfen sie mir!!! Vielen Dank!
Gaby Ochel-Mascher
Hallo Grace, Sie möchten gerne wieder in Teilzeit arbeiten, weil Ihr Job Ihnen Freude gemacht hat und Sie gleichzeitig Ihr Familieneinkommen mit sichern wollen. Ebenso möchten Sie auch 100% für Ihr kleine Tochter da sein. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Die Möglichkeit des Hortes, in dem sich 3 Erzieherinnen um 15 Kinder = 1 Erzieherin um 5 Kinder kümmert, eine 3-wöchigen Eingewöhnungszeit von einer Betreuerin gewährleistet wird und wenn etwas ist, dann können Sie innerhalb von Minuten vor Ort sein, dies würde ich sagen, ist ein Sahnebonbon. Sicherlich hat sich Ihre Mutter auf ihre kleine Enkeltochter und eine längere Betreuungszeit gefreut und dies wird nun durch solch ein Angebot in Frage gestellt. Wenn Sie sich für den Hort entscheiden, nehmen Sie Ihren Eltern ja nichts weg, da an Wochenenden und in den Ferienzeiten die Großeltern immer den Kontakt zu Ihrer Enkeltochter enger pflegen können. Wichtig ist, dass eine dauerhafte Betreuungszeit von e i n e r Betreuungsstelle gewährleistet werden kann, wenn fremdbetreut werden soll. Dies kann natürlich ein Hort, der bis zur Schulzeit geht und in dem das Sozialverhalten mit anderen Kindern erlernt werden wird, leisten. Ihre kleine Tochter baut in den ersten Monaten ihres Lebens die Bindungsbeziehung zu Ihnen und Ihrem Mann auf. Sie orientiert sich an Ihnen beiden und sucht mit einem halben Jahr, wenn sie irritiert oder überfordert ist Ihre körperliche Nähe und zeigt ihr Bedürfnis danach. Wenn Sie mit Ihr eine gute verlässliche Bindungsebene haben, dann können Sie sich auf eine behutsame Eingewöhnungsphase im Hort einlassen, zumal es ja nur für zwei Tage in der Woche sein werden. Treffen Sie Ihre Entscheidung mit Ihrem Bauchgefühl - darauf sollte eine Mutter immer hören, da Sie dann instinktiv das Richtig für Ihr Kind tut. Noch etwas bei dieser Gelegenheit: Im Bundesland NRW können Berufsrückkehrerinnen aus der Elternzeit oder innerhalb der Elternzeit, die beim selben Arbeitgeber wieder ihre Arbeit aufnehmen einen Zuschuss zur Kinderbetreuung erhalten. Bei der beruflichen Tätigkeit muss es sich um eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit im Umfang von mindestens 15 Stunden pro Wochen handeln. Der Zuschuss beträgt dann 50 % der notwendigen Ausgaben der Kinderbetreuung, höchstens aber 2,50 € pro Betreuungsstunde und höchstens 5.000 € pro betreutem Kind und Jahr. Der Zuschuss wird für die Dauer von 12 Monaten gewährt. Die Betreuung muss in Einrichtungen oder durch Personen erfolgen, die von den Jugendämtern als Träger der öffentlichen Jugendhilfe bzw. von einer von Jugendamt beauftragten Stelle als geeignet anerkannt sind bzw. werden. Die Gelder kommen aus von der Europäischen Union - dem Europäischem Sozialfond. Hören Sie bei Ihrem Jugendamt nach, ob dieser Antrag in Ihrem Bundesland und Ihrer Region auch gestellt werden kann. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher
Mitglied inaktiv
Habe vergessen zu erwähnen, dass meine Eltern 20km entfernt wohnen - in die entgegengesetzte Richtung zu meiner Arbeitsstelle.
Mitglied inaktiv
Hallo, Du bist mit Sicherheit keine Rabenmutter, rede Dir sowas bitte nicht ein. Ich bin selber Mutter und auch Erzieherin. Du bist nicht die Einzigste und auch nicht die Erste, die ihr Kleines vor einem Jahr in eine Kindereinrichtung gibt. Bei vielen Familien oder eben Müttern geht es ja auch gar nicht anders. Die Kleinen gewöhnen sich in der Regel sehr schnell an die neue Situation. Schwieriger wird es, wenn sie in der Fremdelphase sind und die Trennungen schon bewußter erleben. Und ich finde, wie Du die Einrichtung beschreibst, hört sich das super an. Die Kleine wird dort sehr gut aufgehoben sein. Du schiebst Dein Kind nicht ab und wirst es ja auch sicher nicht gleich von früh am Morgen bis zum späten Nachmittag im Kinderhort lassen?! Es ist schön, wenn Deine Eltern sich anbieten.Aber wenn sie auch nicht mehr die Jüngsten sind, würde ich Ihnen diese Verantwortung nicht übertragen. Das soll ja nicht heissen, dass Du ihre Hilfe nicht mehr in Anspruch nehmen möchtest. Also noch mal in Kurzfassung: Mach es so, wie Du es für richtig empfindest!!! Liebe Grüsse, Claudia
Gaby Ochel-Mascher
PS: der Antrag läuft in NRW unter: U 3 - Förderung
Mitglied inaktiv
Vielen vielen Dank für beide Antworten!!!!!
Ähnliche Fragen
hallo ! erstmal mäöchte ich Ihnen sagen das ich sehr froh bin, hier noch eine weitere Anlaufstelle zu wissen, wo man sich mit Fragen hinwenden kann. Vielen Dank dafür. Es geht darum: Meine Freundin und ich, beide Mütter von 2 1/2 Jahre alten Mädels, wollen uns als Tagesmutter zusammentun. Ich habe bereits einmal als Tagesmutter gearbeitet. Anson ...
Guten Tag, ich arbeite in Luxemburg und kann nach dem Mutterschutz nur ein halbes Jahr vollzeitigen Elternurlaub nehmen. Das Kind ist dann etwa 8 Monate. Nun stellt sich die Frage was man dann mit dem Kind macht. Leider ist keine Verwandtschaft da die sich um das Kind kümmern könnte und auch mein Freund ist auf der Arbeit nicht abkömmlich. Denken ...
Die letzten 10 Beiträge
- Wechsel zur Tagesmutter?
- Vormittagsschlaf in Kita u. allg. Umstellung Tagesablauf
- Betreuung durch Oma
- Kostenübernahme Betreuungsplatz
- Betreuungsgeld - warum wieso und wann bekommt man das?
- Unreif für den Kindergarten?
- Tagesmutter oder Kita?
- Endlich Arbeit, aber Kita verweigert Stundenerhöhung. Was tun?
- Meine Tochter ist im Kindergarten SO ganz anders ..
- Meine Tochter macht Hungerstreik im Kindergarten