Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Infektion kurz vor Geburt

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Infektion kurz vor Geburt

Elfe89

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Hallo Frau Höfel, heute stelle ich eine Frage für meinen ganzen Vorbereitungskurs samt Hebamme. Es geht um das leidige Thema Toxoplasmose und Listerien. Eine Teilnehmerin hat eine streundende Katze aufgenommen und so kamen wir aufs Thema, aber auch die Hebamme wusste keine genaue Antwort. Unsere Frage: wir sind alle schon sehr weit (36.-39.ssw) und die Inkubationszeit von Listerien und Toxoplasmose kann ja unter Umständen ziemlich lang sein. Angenommen man infiziert sich zum Ende der Schwangerschaft dummerweise doch noch, bekommt sein Kind aber vor Eintritt der Symptome... ist die Infektion dann dennoch gefährlich für das Kind? Wir würden uns über eine Antwort sehr freuen, vielen Dank. Liebe Grüße


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Elfe, bei der Toxoplasmose ist das Risiko einer schweren pränatalen Infektion von der zehnten bis zur 20. SSW am größten. Gegen Ende der Schwangerschaft ist das Übertragungsrisiko mit etwa 80% am größten, eine Infektion beim Säugling ist allerdings nur schwach oder gar nicht ausgeprägt. Die Listeriose ist sehr selten (80.000:3). Eine Infektion im letzten Schwangerschaftsdrittel führt gehäuft zu Frühgeburten. Bei der Neugeborenen-Listeriose-Infektion handelt es sich meist um eine Early-onset-Infektion (Auftreten in der 1. Lebenswoche), welche sich in Symptomen wie Blutvergiftung, Lungenentzündung und Hautläsionen beim Kind manifestieren kann und für das Neugeborene eine äußert schlechte Prognose aufweist. Wenn Symptome erst nach einigen Tagen bis zu vier Wochen auftreten, spricht man von einer Late-onset-Infektion. Diese äußert sich meist in einer Hirnhautentzündung. Diese hat mit geeigneter Therapie eine bessere Prognose als die Early-onset-Infektion. Bei bis zu 20% der Neugeborenen resultieren aus einer Infektion neurologische Folgeschäden und Langzeitkomplikationen. Jetzt aber nicht dem Streuner den Garaus machen, sondern die einfachen Maßnahmen zur Vermeidung einer Infektion einhalten! Schönen Gruß an die Kollegin und den Kurs Martina Höfel


Elfe89

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Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Die Frau mit der Katze hat Toxoplasmose Antikörper. Jedoch kamen wir im Kurs deshalb einfach auf das Thema. Die Katze wird also ihr Leben genießen können;) Wir haben noch darüber gesprochen, da viele dachten gegen Ende der Schwangerschaft müsse man nicht mehr aufpassen und ich der Meinung war,dass das auch in den letzten Wochen der Schwangerschaft ernst zu nehmen ist (nicht mit Hysterie,aber mit der gleichen Vorsicht wie die ganze Schwangerschaft schon) Und eine Teilnehmerin sagte dann "aber wenn ich noch garnich weiß, dass ich es hab,weil ich noch in der Inkubationszeit zb bei Listerien bin und das Kind da kommt?" Deshalb habe ich mich bereit erklärt hier im Forum mal zu fragen und mich zu erkundigen :) Vielen Dank und liebe Grüße


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