Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Verhalten im Kindergarten

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Verhalten im Kindergarten

Freya123

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Sehr geehrte Frau Ubbens,  mein Sohn ist jetzt etwas über 3 Jahre alt und geht seit Januar diesen Jahres regelmäßig in den Kindergarten.  Eingewöhnung war letztes Jahr im September, aber da hatten wir ihn im Dezember mal wegen der vielen Infekte rausgenommen und deswegen kann man sagen, dass er seit Januar regelmäßig geht.  Jedenfalls ist mein Sohn sehr sensibel. Wenn wir bei einer Freundin und ihrem Sohn sind, dann spielen die Kinder auch sehr schön zusammen, oder selbst, wenn wir mal angenommen nur beim Kinderarzt warten müssen, dann geht er gleich zu fremden Kindern und will mit ihnen spielen.  Wenn ich ihn frage, mit wem er im Kindergarten gespielt hat, dann redet er meistens davon, dass er nur zusieht, wenn andere ein Spiel spielen. Oder er spielt mit den Erzieherinnen.  Wenn ich dabei bin, macht er das so schön, dass ich mir fast gar nicht vorstellen kann, dass er sich da so schwer tut... Zweite Sache, ist das Thema Essen.  Er isst so gut wie nie Mittag mit, es wird gekostet und dann das Essen stehen gelassen, seine Brotbüchse geht eigentlich immer wieder komplett Retoure und er isst sie, sobald wir zu Hause sind.  Heute hat mir die Erzieherin gesagt, er hätte schon beim Essen geweint und gezittert! Als er Essen sollte.  Und er habe auch betont, dass er ja nicht aufessen müsse und er fürchtet sich davor zu kleckern.(so sinngemäß) Das hat er uns schon an dem Tag zum Frühstück zu Hause erzählt und da haben wir ihm schon erklärt, dass das wirklich nicht schlimm ist und völlig egal ist.  Ich kann das wirklich überhaupt nicht nachvollziehen, die Erzieherin sah mich natürlich gleich so prüfend an (sie ist neu im Kindergarten), aber ich konnte ihr auch nur erklären, wie das bei uns zu Hause abläuft und Sie müssen wissen, dass er bei uns wirklich noch NIE aufessen musste, oder ausgeschimpt wurde, wenn er gekleckert hat. Und bei uns zu Hause weint er auch nicht beim Essen und es stört ihn auch nicht , wenn er kleckert.  Er erzählt auch beim Essen gerne mit uns und er ist zwar kein Nimmersatt, aber am Nachmittag und abends, oder wenn wir zu Hause sind, dann isst er allgemein am Tag auch gut und völlig normal,  würde ich sagen.  Nichts Auffälliges, so wie es beim Kindergarten der Fall ist.  Ich kann wirklich nicht verstehen, wie er darauf kommt, dass das schlimm sein soll und warum er sich da gerade nur im Kindergarten davor fürchtet, weil die würden ja auch nicht schimpfen, wenn gekleckert wird etc.  Ich hab ihn auch gefragt, ob er deswegen meistens nicht mit isst, wenn es Speisen sind, wo man leicht kleckern könnte, aber eine Antwort habe ich nicht bekommen.  Ich hab es ihm immer ruhig und vernünftig erklärt, dass es eben nicht schlimm sei usw.  Können Sie mir einen Rat geben, wie ich mich verhalten soll, oder wie ich ihm dabei helfen kann, die Situation entspannter anzugehen? Er weint auch immer beim Abgeben frühs 😞 Er sagt, er möchte lieber zu Hause sein, aber durch die Arbeit ist das ja nicht möglich. Es gibt aber auch Tage, da wirkt er durchaus zufrieden und fröhlich, wenn ich ihn abhole,aber es gibt eben auch Tage wie oben geschildert...die Erzieherinnen bemühen sich meines Erachtens und sind alle freundlich, soweit ich das beurteilen kann.  Mein Sohn hat eigentlich auch noch nie erwähnt, dass er beim Essen ausgeschimpft worden ist.  Zu Hause ist er aber dann wie ausgewechselt, als ich ihn abgeholt hatte, saß er wie ein Häufchen Elend am Tisch vor seiner Brotbüchse und so wie wir zu Hause waren, ist er rumgesprungen , hat ordentlich reingehauen... Ich werde morgen das Gespräch nochmal suchen, aber vielleicht haben Sie ja einen Tipp? Viele Grüße 


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Freya123, Ihr Sohn kann nicht beantworten, warum er nicht im Kindergarten isst. Da er weiß, dass Sie zufrieden sind, wenn er Ihnen eine Antwort gibt, gibt er Ihnen eine Antwort - von der er glaubt, dass sie gut bei Ihnen ankommt. Die Erzieher und Sie sollten Ihrem Sohn erklären, dass er nicht im Kindergarten essen muss - unabhängig ob gekleckert werden könnte oder auch nicht -. Viele Kinder essen im Kindergarten nicht, entweder weil sie noch vom Frühstück satt sind, vor Aufregung / Unruhe, weil sie lieber spielen wollen, wenige, weil sie das Essen nicht mögen oder seltenst, weil sie angespannt sind. Alle haben gemeinsam, dass es nicht schadet, wenn ein Kind im Kindergarten nicht isst und ggf. die Mahlzeit zu Hause nachgeholt wird. Wichtig ist, keine große Sache daraus zu machen, damit das Verhalten nicht verlängert wird, weil das Kind gemerkt hat, dass es dafür Aufmerksamkeit bekommt. Gut, dass die Erzieherin mit Ihnen gemeinsam einen Weg finden möchte, damit Ihr Sohn eine entspanntere Zeit im Kindergarten hat. Viele Grüße Sylvia


Freya123

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Ich hab heute nochmal mit der neuen Erzieherin geredet und sie meinte, sie hat den Eindruck, dass er noch nicht richtig angekommen sei. Er findet auch schlecht in das Spiel von anderen.  Ich kann nur sagen, dass ihm vermutlich die Sicherheit fehlt, dass ich nicht im Kindergarten mit da bin. Bin ich nämlich mit anwesend, egal wo wir sind,  da spielt er auch offen mit anderen Kindern.  Der Kindergarten hat jetzt mehrere Personalwechsel gehabt und somit sind auch 2 Erzieher nicht mehr da, die bei seiner Eingewöhnung anwesend waren. Ihm fehlt denke ich mal eine Bezugsperson, der er voll und ganz vertrauen kann.  Die neue Erzieherin, möchte sich gerne ein Bild über seine Eingewöhnung machen und mal ein Gespräch mit mir führen (was ich gut finde) , damit wir vielleicht paar Lösungsansätze finden können.  Aber vielleicht haben Sie ja auch noch eine Idee, wie man die Sache angehen könnte, eine neue Eingewöhnung ist leider nicht möglich, da beide Elternteile arbeiten gehen.     


Freya123

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Hallo Frau Ubbens , vielen Dank für Ihre Antwort. Ich werde es meinem Sohn nochmals so erklären , wie Sie gesagt haben, wenn er wieder damit anfängt. Da betone ich es extra, dass er auch gar nichts davon essen brauch, wenn er nicht möchte.  Aber wie gehe ich denn damit um, wenn er es selber immer wieder zum Thema macht? Wir erzählen sonst gar nicht darüber , nur er fängt von selber wieder an und sagt z.B. er muss ja im Kindergarten nicht aufessen und dann sagen wir, dass er natürlich nicht aufessen muss, wenn er nicht möchte. Die Erzieher sagen ihm auch, dass er nicht essen muss , wenn er nicht will. Viele Grüße   


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