sonnenfrosch
Hallo! Es geht um unsere 2 jährige Tochter... sie legt seit einigen Monaten ein sooo heftiges Verhalten ihrem Vater gegenüber an den Tag, was gar nicht mehr geht.... Ich weiß nicht mehr wie ich reagieren soll!? Hier einige Beispiele... Papa kommt von der Arbeit und fährt mit dem Auto vor... sie freut sich und ruft Mein Papa ist da...kommt er zur Türe rein widmet sie ihm keinen Blick und tut so als ob er Luft wäre... Unsere Tochter steht auf der Türschwelle und bekommt die schwere Terrassentüre nicht auf, Papa steht hinter ihr und sagt ich helfe Dir... Sie schreit ihn an...Laß das Mama macht das... geh weg! Ich rufe aus der Küche...das ich grade nicht könnte und sie sich helfen lassen soll. Papa hebt sie ein Stückchen hoch und sie schreit Papa hat mich angefaßt.... Wären wir irgendwo gewesen, hätten Fremde wahrscheinlich sonstwas gedacht... aber so in der Art reagiert sie seid Monaten... Papa ist doof - Papa geh weg - Papa hau ab.... hören wir nur noch. Papa hat nun überhaupt keine Lust mehr auf die Kleine einzugehen... und mauert total. Er zeigt keinerlei Emotionen auch nicht wenn sie sich entschuldigt hat oder nach einiger Zeit wieder auf ihn zu geht. Die Situation ist schwer zu beschreiben... Hier zittert die Luft so angespannt ist die Lage. Papa hat gesagt, das er sich emotional immer mehr von ihr entfernt und keine Lust mehr hat nach hause zu kommen...Ich habe Angst das alles in die Brüche geht.... Ich weiß nicht mehr wie ich reagieren soll - haben Sie da evtl ein paar Tipps? Vielen Dank schonmal... Sonnenfrosch
Liebe Sonnenfrosch, wie meine Vorrednerinnen schon geschrieben haben, sollte der Papa wieder anfangen, sich seiner Tochter zuzuwenden. Viele Kinder haben Phasen, in denen sie sich einem Elternteil zuwenden und dem anderen Elternteil eher ablehnend gegenüber stehen. Das vergeht nach einiger Zeit. Ihre Tochter sollte erfahren, dass der Papa sie annimmt und sich freut, sie zu sehen. Auch wenn Ihre Tochter ablehnend reagiert, sollte er jeden Abend freudig auf sie zugehen und sie herzlich begrüßen, egal, wie Ihre Tochter reagiert. Er sollte ihr auch regelmäßig Angebote machen, was die beiden gemeinsam spielen könnten. Sie können mitspielen, aber nicht die Rolle von Papa übernehmen und mit Ihrer Tochter alleine spielen, "nur" weil sie es so möchte. Gerne dürfen Sie Ihrer Tochter die Terrassentür öffnen, wenn Sie in der Nähe sind. Sind Sie, wie in Ihrem Beispiel beschrieben, nicht zugegen, dann kann Ihre Tochter akzeptieren, dass der Papa die Tür öffnet bzw. ihr hilft oder die Tür bleibt zu. Übernehmen Sie nicht wie selbstverständlich die Aufgaben Ihres Mannes, "nur", weil Ihre Tochter es so möchte. Wie gesagt, diese Phase ist ganz normal. Sie verlängert sich aber nur, wenn Ihre Tochter merkt, dass sie damit auch Macht ausüben kann, nämlich Mama wird das schon machen, wenn ich es so will. Ihre Tochter sollte zu keinen Spiel-, Bastel- oder Ausflugsaktivitäten mit Papa alleine gezwungen werden, aber im normalen Alltag sollte der Papa die Aufgaben wahrnehmen, die anstehen, wie die Terrassentür öffnen und auch gerne Angebote unterbreiten. Viele Grüße Sylvia
Stepi
Hallo, ich hoffe ich darf auch kurz mal schreiben. Ich kenne dies von meiner Nichte. Dort war es so, dass der Papa relativ spät von Arbeit kam, sie sich freute aber dann durch das nicht beachten auch zeigen wollte, dass sie traurig über den nicht so häufigen Kontakt war. Kinder zeigen dies oft über so ein Verhalten, da sie mit 2 Jahren ihre Gefühle nicht kommunizieren und oft nicht so deuten können. Alles was "negativ" ist, läuft oft über Aggression und Spannung. Besonders weil in dem Alter der Papa für die Loslösung wichtig ist und wenn Väter nicht zunehmend auch in der Pflege und Spielen eine wichtige und zeitlich häufige Rolle einnehmen, kann sich dies auch in solch einer Art äußern. Bei meiner Nichte begann dann übrigens auch genau der Kreislauf, den du beschreibst. Wichtig ist, dass der Papa nicht mauert. Sie ist das Kind, er der Papa. Sie möchte sicher damit etwas zeigen und sie wird ihn lieb haben. Wenn er dann nicht emotional reagiert und auch auf ihr zugehen nicht reagiert, baut sich bei ihr neue Unzufriedenheit auf und das ganze geht von vorne los. Bei meiner Nicht klappte Folgendes: Etwas mehr Präsenz vom Papa und langsam erst mit der Mutter gemeinsam und dann Schritt für Schritt auch alleinige Übernahme von Aufgaben, die nicht nur mit Spielen zu tun haben. Dann klappte als nächstes ein Papa-Tochter-Ausflug in der Woche oder am Nachmittag am WE. Die Loslösung klappte besser und der Papa blieb immer dem Kind zugewandt und liebevoll. Dann ging alles plötzlich Schritt für Schritt von allein. Sie war wieder lieber, der Papa froh....... etc. Inzwischen soll dort die Mama weggehen weil lieber der Papa ins Bett bringen oder Vorlesen soll. Letztendlich spürt euer Kind auf jeden Fall, dass der Papa sich abwendet und keine Lust mehr auf zu Hause und eigentlich sie hat. Kinder haben feine Antennen. Das sollte wirklich versucht werden zu stoppen, indem der Papa versucht zu verstehen, was in seiner Tochter vorgeht. Er müsste den ersten Anstoß geben mit viel Geduld und zunächst mit ihnen gemeinsam. Falls er zunächst Bedenken von starker Ablehnung hat, wäre doch ein guter erster Schritt einfach die Zeit gemeinsam noch mit Ihnen dem Kind zu widmen, liebevoll zugewandt zu bleiben und sobald die Tochter auf ihn zugeht auch entsprechend mehr zu geben. Dies wird dann schon. Wünsch euch alles Gute. lg
Stepi
PS:... eine Idee hab ich noch. Wenn es seit einigen Monaten und genau begrenzter Zeit ist. Ist da vielleicht was vorgefallen im Umfeld, z.B. Trennung anderer Eltern, die sie mitbekam und wenn der Papa nun von Arbeit kommt und für sie gefühlt weniger da ist, könnte sie Angst haben? Vielleicht war was in der Kita, wenn sie schon geht? Irgendwas, was ihr Angst oder Sorge macht?
Jendriks_Mama
Huhuu, Du solltest da gar nichts machen. Außer voll hinter Deinem Mann zu stehen, ihm Trost zu geben und ihn zu bestärken, trotzdem immer wieder auf die Kleine zuzugehen. Ihr werdet sehen, in einigen Monaten wird sie ihn heiraten wollen. Durchhalten! Wenn sie nicht von ihm angefasst werden möchte oder so, dann gehst Du kommentarlos hin (zum Beispiel in der Situation mit der Terrassentür) und erledigst das, worum die Kleine gebeten hat, damit die beiden dort keine "Macht"kämpfe austragen oder nur in negativ behafteten Situationen aufeinandertreffen. Zeige Deine Zuneigung dem Papa gegenüber völlig ungezwungen, tröste ihn auch mal vor der Kleinen, nimm ihn in den Arm. Mit Emotionen offen umzugehen kann ein guter Ansatz sein. Mein Mann ist auch manchmal traurig/beleidigt wenn mein Sohn sich nur von mir z. B. trösten lässt. Aber das ist nun einmal so und das geht auch vorbei. Die Kleinen meinen es ja nicht böse, das kann sich Dein Mann vielleicht hin und wieder einmal bewusst machen. LG Sarah mit Jendrik
sonnenfrosch
Vielen lieben Dank für die vielen Tips... Ich werde sie mit meinem Freund besprechen und ihn hoffentlich überzeugen ;-) Liebe Grüße Sonnenfrosch
Ähnliche Fragen
Liebe Frau Ubbens, es ist mir klar, dass mein Kleinkind (19 Monate) bei jeder Person andere Verhaltensweisen an den Tag legt. Mir ist jedoch aufgefallen, dass sich unser Kleiner, bei Papa anstandslos wickeln lässt, das Morgenfläschchen komplett austrinkt, bei Oma (bei der er öfters die Woche über Nacht schläft), das Fläschchen verweigert, be ...
Sehr geehrte Frau Ubbens, es gibt einpaar Sachen die mich beunruhigen. - Ich war letztens mit meiner Tochter auf dem Spielplatz, dort war eine fremde Frau die ständig nach ihr gerufen hat. Meine Tochter ging dann zu ihr hin, gab ihr einen verpackten Fruchtriegel und ließ sich dann von der Frau auf den Arm nehmen und auf die Wange küssen... Ic ...
Hallo, mein Sohn, 5,5 Jahre alt und noch im Kindergarten hat folgendes Problem. Im Kindergarten ist zur Zeit das Thema Heirat ganz hoch im Kurs. Mein Sohn ist nun verliebt in ein Mädchen seiner Gruppe und diese mag ihn auch sehr. Leider mag auch der beste Freund meines Sohnes das Mädchen sehr und "erpresst" nun meinen Sohn damit, dass, wenn er von ...
Sehr geehrte Frau Ubbens, mein Sohn ist jetzt etwas über 3 Jahre alt und geht seit Januar diesen Jahres regelmäßig in den Kindergarten. Eingewöhnung war letztes Jahr im September, aber da hatten wir ihn im Dezember mal wegen der vielen Infekte rausgenommen und deswegen kann man sagen, dass er seit Januar regelmäßig geht. Jedenfalls ist ...
Liebe Frau Ubbens, wir stehen vor einer schwierigen Entscheidung eines Wechsels in eine neue Einrichtung für meine 2 Jährige Tochter. Wo soll ich anfangen. Sie kam mit 1 Jahr in eine Krippengruppe und die Eingewöhnung lief nicht so gut. Nach 2 Wochen hat die Leitung die Eingewöhnung für beendet erklärt, obwohl sie sich morgens noch überhaupt ni ...
Liebe Frau Ubbens! Mein Sohn (4 Jahre) fängt immer an zu quengeln und zu weinen an, wenn er etwas alleine nicht schafft, zB. T-shirt alleine anziehen oder alleine wo runterspringen,... Er versucht es zuerst alleine, wenn er merkt dass er es nicht schafft, dann fängt er an zu quengeln, weinen und schlägt um sich herum. Wenn ich ihm sage, dass ic ...
Liebes Team, Meine Tochter, 4,5 Jahre ist eigentlich ein unkompliziertes Kind. Im Umgang mit ihren älteren Cousinen ist sie umgänglich und unkompliziert, ordnet sich auch mal unter und spielt toll mit ihnen. Mit ihrer besten Freundin läuft es aktuell nicht so gut. Die beiden haben eigentlich eine schöne Freundschaft auf Augenhöhe, aber immer ö ...
Hallo, seit drei Wochen bin ich alleinerziehende Mutti von zwei wunderbaren Mädchen (3 Wochen und 22 Monate). Die Große ist sehr lieb zur Schwester und nicht eifersüchtig. Derzeit macht mir ihr Verhalten dennoch Sorgen. Kurz vor der Entbindung hat sie angefangen, insbesondere abends zu treten und zu kratzen. Seit ich nach der Geburt wie ...
Hallo Frau Ubbens, Ich habe eine Frage zu dem Verhalten der Mutter meines Mannes im Bezug auf unser Kind. Sie macht ab und an Bemerkungen, in dem Sie mit unserem Kind "redet" die ich ein bisschen merkwürdig finde und ich nicht weiß, ob man dies unterbinden sollte oder ob es keinen Einfluss auf unser Kind hat. Unser Kind ist 3 Monate alt und ...
Liebe Frau Ubbens! Mein Sohn ist 4 Jahre alt und seit einiger Zeit ist sein Verhalten einfach nur anstrengend, laut, wild und er macht absichtlich Sachen die er nicht darf bzw. nicht soll. Eigentlich ist er ein ganz normales Kind und er kann auch ganz normal sein, aber manchmal denke ich mir, dass er vielleicht verhaltensauffälig ist. Heu ...
Die letzten 10 Beiträge
- Alles Gute!
- Mein Sohn 2,5 Jahre lehnt mich seit einem Jahr ab
- Umgang mit Schwiegermutter
- Kind möchte nach knapp 2 Monaten immer noch ungern in den Kindergarten
- Zu meiner Frage am 22.10.
- Trennungsangst - Eingewöhnung Kinderkrippe verschieben?
- Er hört gar nicht mehr auf mich
- Uneinigkeit zwischen Papa und Mama: Wie am besten bei Wutanfällen reagieren (2 Jahre)?
- Kind 12M wirft alles auf den Boden
- Papa nicht ernst nehmen