Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Hauen und schupsen im Kindergarten

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Hauen und schupsen im Kindergarten

Soleila1

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Hallo, Hab ja schonmal eine Frage gestellt wegen unserem Sohn 3,5 der ständig haut und schupst im Kindergarten. Es vergeht kein Tag ohne hauen und schupsen und ärgern. Nächste Woche steht ein HNO Termin an. Haben Sie Erfahrung warum er das macht?Ist ihm die Gruppe zu groß oder möchte er Aufmerksamkeit oder muss er Umzug und Geburt Geschwisterchen verarbeiten?Die Kinder dort schließen ihn schon teilweise aus und die Erzieher sind auch froh wenn er wieder abgeholt wird. Wir denken das ein Psychiater zu früh ist und es eine Phase ist oder was denken Sie?viele Grüße


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Soleila1, haben Sie noch einmal ein Gespräch mit den Erziehern geführt, ggf. auch mit der Leitung? Dies ganz in Ruhe und nicht zwischen tür und angel? Die Kommunikation mit den erwachsenen Beteiligten ist in der derzeitigen Situation ganz wichtig. Was beobachten die Erzieher? In welchen Situationen kommt es zum Hauen und Schubsen und wie reagieren die Erzieher darauf? Welche Konsequenzen gibt es für Ihren Sohn? Das Verhalten Ihres Sohnes kann von der großen Unruhe der letzten Monate herrühren: Geburt des Geschwisterchens, Umzug, Beginn der Kita. Ein Psychiater/Psychologe muss sicherlich nicht eingeschaltet werden. Bei Ihrer ersten Anfrage zu diesem Thema sprachen Sie von einer Sozialpädagogin, die Ihren Sohn unterstützen kann. Dies wäre sicherlich eine gute Möglichkeit, wenn die Erzieher keinen Weg finden, mit dem Verhalten Ihres Sohnes umzugehen. Viele Grüße Sylvia


cube

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Hast du IHN denn mal gefragt, warum er das tut? Mit 3,5 können sie ja schon einigermaßen sagen, was sie stört zB. Frag mal nach, aber nicht "warum machst du das?" sondern eher "wie fühlst du dich denn, wenn du haust/schubst?" oder auch mal fragen, was denn passiert sei. Das wäre auch eine Frage für die Erzieherinnen: in welchen Situationen haut/schubst er denn hauptsächlich? Da könnte man schon auch ablesen, welche Situationen denn evt Stressauslöser sind. ZB Stuhlkreis, oder es passiert hauptsächlich in der Bauecke oder wenn es zum Essen geht etc. Und von da an kann man sich dann weiter vorarbeiten und rausfinden, was genau dazu führt. Grundsätzlich haben Kinder schon mal solche Phasen - dauert die aber lange bzw. gibt es keine Besserung, muss es ja auch einen Grund geben (vor allen Dingen, wenn er das zB auf dem Spielplatz nicht macht).


Soleila1

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Wenn er privat mit Kindern in Kontakt tritt passiert es ab und an mal das er schupst aber hauptsächlich mit vielen Kindern und auch Schwächere im Kindergarten. Die Erzieherinnen haben keine Geduld mehr und jeden Tag erzählen Sie mir was unser Sohn schlimmes gemacht hat. Das tut mir auch weh. Die Phase geht schon länger. Wir sind auch umgezogen und sein Geschwisterchen kam auf Die Welt. Das war alles als er auch in den Kindergarten kam. Er hat immer die volle Aufmerksamkeit bekommen das vielleicht ein Fehler war. Jetzt sind halt noch andere Kinder da und seine Schwester. Vielleicht kommt er damit nicht zurecht.


Mamamaike

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Hallo, ich habe gerade nochmal Deine erste Frage zu diesem Thema gelesen. Ich verstehe, dass ein hauendes und schubsendes Kind eine Herausforderung in einer Gruppe mit 25 Kindern ist, aber hat er keine/n Bezugserzieher/in, die/der für ihn zuständig ist? Oder herrscht vielleicht gerade Personalmangel? Ich sehe es ähnlich wie cube (glaub ich), dass Erzieher/innen normalerweise mit so etwas umgehen können. Manchmal kann da ein Gespräch mit der Leitung oder dem Träger helfen. Natürlich ist es sinnvoll, zu gucken, ob es bei ihm körperliche Baustellen gibt, aber der Kindergarten verhält sich da wenig unterstützend. Viele Grüße


Soleila1

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Anscheinend ist es so, das laut seiner Erzieherin es ständig vorkommt und sie nicht bei so vielen Kindern schauen kann. 25 Kinder und 3 Kindergärtnerinnen. Wir sind auch der Meinung das es das Problem der Erzieherinnen ist eine Lösung zu finden. Wir hatten schon ein Gespräch mit der Leitung weil sich auch schon eine Mutter beschwert hat und haben uns vorgeschlagen eine Sozialpädagogin kommen zu lassen um in der Gruppe zu hospitieren und ihn beobachtet. Hatten auch schon Kontakt und die Frau meinte das wir den HNO Termin abwarten sollten weil es anscheinend bei vielen Kindern so ist das es mit den Ohren zu tun hat. Der Kindergarten macht halt Druck. Es ist eine sehr ruhige Gruppe und unser Sohn ist halt lebhaft und haut und schupst halt ständig. Er hat seit dem Kindergarten auch so eine aggressive Art an sich. Ich denk sie sind mit der Situation überfordert. Für alle ist es unangenehm und wir hoffen ja auch das es bald aufhört.


Soleila1

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Es kommt aus heiterem Himmel und ohne Grund vor. Meist haut er schwächere Kinder. Es ist uns ein Rätsel. Vielleicht möchte er Aufmerksamkeit?Weil sich dann alles um ihn dreht?


cube

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Hi. Mal vorausgesetzt, mit seinem Hörvermögen ist alles ok, denke ich, dass es eine Mischung aus verschiedenen Dingen ist. Umzug, Geschwisterchen, Kita-Start - das ist viel Veränderung und Aufregung, die ein Kind auch überreizt werden lassen kann. Insbesondere in einer großen Gruppe. Einige Kinder ziehen sich dann zurück, meiden also eher die große Gruppe - andere (die eh lebhafteren Kinder) möchten mitmachen, kämpfen aber gleichzeitig um ihren Freiraum innerhalb der Gruppe und das kann dann eben auch körperlich werden. Dazu haben sich die Erzieherinnen auf ihn "eingeschossen" - vielleicht ist die Gruppe insgesamt eine eher pflegeleichte und euer Kind fällt dann umso mehr auf. Wird ein Kind aber nun immer nur noch gemaßregelt, erfährt wenig Lob oder Aufmerksamkeit im positiven Sinne, wehrt es sich erst recht bzw. will seine Position behaupten. Ich bin nach wie vor der Meinung, die Erzieherinnen machen es sich hier ein wenig zu einfach. Normalerweise hat ein Kind eine Bezugserzieherin, die in solchen Phasen dann eben das Kind recht eng bei sich behält und vorausschauend eingreift/reguliert. Er ist 3,5 - da reichte s natürlich nicht zu sagen "xy darfst du nicht machen" und dann zu erwarten, dass er sich gefälligst daran hält. Redet nochmal mit er Leitung. Macht klar, dass es diese Probleme zu Hause nicht gibt und ihr euch nicht erklären könnt, warum es KiGa so schwer ist mit ihm. Hospitiert am besten auch mal. Ein guter KiGa bietet das an. Schaut euch selbst einmal an, wovon die Erzieherinnen da überhaupt sprechen. Sollte es aber so sein, dass er ein Hörproblem hat, dann wäre sein Verhalten absolut damit zu erklären! Nicht gut hören äußert sich übrigens nicht darin, dass ein Kind ständig fragt was gesagt wurde oder nur reagiert, wenn man es direkt anspricht. Genau wie Erwachsene lernen Kinder sehr schnell, in Alltagssituationen aus dem, was sie verstehen und der Situation, Gestik, Mimik etc abzulesen, was sie tun sollen. Aber die Feinheiten werden eben nicht richtig gehört. Ein Kind mit Hörproblemen kann sehr wohl verstehen, dass jetzt alle rausgehen und man sich anziehen soll. Es bekommt aber eben nicht mit, dass alle Gummistiefel anziehen sollen. Oder es hört, alle gehen rein - aber nicht, dass man sich zu zweit aufstellen soll. Genau so kann er evt. eben nicht hören, dass xy gerade von hinten kommt und vorbei will - dementsprechend fühlt er sich aber gestört, wenn xy sich dann ihm vorbeidrängelt und schubst "zurück". ich halte es also für sehr wichtig, dass das Hörvermögen geprüft wird wenn der Verdacht besteht, dass durch Mittelohrentzündungen da ein Problem bestehen könnte.


Soleila1

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Wir sehen das ja genauso. Also daheim schenken wir ihm genug Aufmerksamkeit, schauen kaum Tv, sind eine gewaltfreie Familie. Seit Januar war er ca 4 bis 5 Wochen krank. Vorher hatte er ja nie etwas und seit dem Kindergarten bringt er alles nach Hause. Ist ja auch verständlich. Die Sozialpädagogin hospitiert morgen. Das haben wir gerade erfahren. Sie sagen auch Dinge wie das er sich schlecht konzentrieren kann und nicht auf die anderen Kinder zu geht. Das ist z.b. bei uns daheim oder privat nicht der Fall. Da ist er offen, grüßt andere Leute und Kinder und spielt auch mal eine längere Zeit. Wenn ich ihm vorlese, sitzen wir schonmal 30 min auf der Couch. Das ist im Kindergarten nicht der Fall. Ich glaube ihm ist es gerade zuviel. Wenn wir aber keine Unterstützung vom Kindergarten bekommen weiß ich nicht was wir machen sollen. Unser Sohn macht es auch nicht aus Boshaftigkeit. Wir kennen ihn auf jeden Fall ganz anders wie die Erzieherin das erzählt.


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