Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Hab wohl einiges in der Erziehung falsch gemacht!

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Hab wohl einiges in der Erziehung falsch gemacht!

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, unser Großer (in wenigen Tagen 5 Jahre alt) war schon immer ein sehr sensibles Kind, das schnell weinte und oft auch sehr, sehr zornig sein kann. Seitdem unsere Kleine (19 Monate) da ist, habe ich natürlich nicht mehr so viel Zeit für ihn und bin auch nervlich ziemlich angeschlagen, da unsere Kleine nahezu ohne Unterbrechung krank ist, bereits operiert wurde, usw. Daher bin ich seit geraumer Zeit oft am ausrasten, wenn er die Kleine wieder ärgert, einfach bockig oder auch total frech zu mir ist. Leider ist mir auch des öfteren schon die Hand ausgerutscht. Ich war schon immer (leider) eine eher strenge Mama (kann einfach nicht so lässig im Umgang mit den Kleinen sein), aber auch mein Mann meint, dass ich viel zu streng mit unserem Großen wäre. Bei einer KiGa-Aufführung, bei der seine Gruppe einen Tanz aufführen sollte (er tanzt und bewegt sich nicht soooo gerne, ist aber super intelligent), haben alle anderen mitgemacht, aber er hat sich zuerst mit den anderen aufgestellt, dann hat er gesehen, dass alle Eltern um ihn herum zuschauen, hat dann das Weinen angefangen und war nicht zu bewegen, mitzumachen. Er hatte "Angst, dass die anderen lachen würden, weil er es nicht so gut kann". Im Umgang mit seinen Freunden will er immer der "Angeber" sein, ist wahnsinnig laut und wild, benutzt ständig irgendwelche Schimpfwörter und ist kaum zu bremsen. Bei mir ist er total weinerlich, weint wegen jeder Kleinigkeit, reagiert auf jede Aufforderung von mir ("Kannst Du mir helfen und den Tisch decken? Antwort: Bin doch nicht dein Diener") mit Aggressivität und Ablehnung. Wie kann ich das wieder geraderücken? Ich weiss, dass ich viel falsch gemacht habe und bemühe mich auch, nicht immer sofort loszuschimpfen, aber oft reist mir sehr schnell der Geduldsfaden. Ich hoffe, Sie können mir einen Tip geben. Herzliche Grüße Jano


Beitrag melden

Hallo Jano Wenn Ihre Tochter es zuläßt, sollten Sie mit Ihrem Arzt einmal über eine Kur nachdenken, während zwischenzeitlich die Kinder von einer Hilfe, die die Krankenkasse meines Wissens bezahlt, betreut werden (max. 8Std./Tag). Ihr Sohn spürt Ihre nervliche Angespanntheit und nutzt diese Situation nicht aus Boshaftigkeit sondern, um seine eigenen Grenzen und Ihre Reaktion zu testen, die vermutlich nicht immer in gleichen Situationen auch gleich ist. Gerade diese Regelmäßigkeit benötigt aber Ihr Sohn, um sich sicher orientieren zu können. Zusätzlich überträgt sich die Stimmung der vertrautesten Bezugsperson auf die Kinder, sodass eine Kinder-freie Zeit für Sie und auch für die Kinder von großer Wichtigkeit sind, damit Sie "auftanken" und angemessener reagieren können. Nehmen Sie Ihren "Großen" so oft wie möglich liebevoll in den Arm -auch wenn Ihnen nicht Danach ist-. Loben Sie seine Selbständigkeit und auch ihn als "großen Bruder". Auf diese Weise stärken Sie gleichzeitig sein Selbstwertgefühl. Zusätzlich kann er nachmittags evtl. noch eine Sport- oder andere Interessengruppe besuchen, als kleines Dankeschön, weil er durch die häufig kranke Schwester so viel entbehren muß. Sobald er merkt, dass er sehr geliebt und auch seine pers. Bedürfnisse berücksichtigt werden, wird sich sein BVerhalten ganz sicher zum Positiven verändern! Viel Kraft, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo! Sorry, bin zwar nicht Frau Schuster aber vielleicht hilft Dir auch ein Rat von einer Mama. Wie Du selbst sagst hast Du wenig Zeit und viel Streß.Mach Dir keine Selbstvorwürfe.Versuche doch feste Zeiten einzurichten(wenn irgendwie möglich), wo Du nur für ihn da bist und diese auch intensiv aber auch entspannt.Ich meine Du solltest auch wirklich da sein (im Kopf) und nicht schon wieder auf dem Sprung. Versuch es einfach mal. Ich denke, er vermißt Aufmerksamkeit und Zuwendung.Bist Du vielleicht auch manchmal so ruppig zu ihm wie er zu Dir?? Streng sein muß man ja nicht in dem man schreit oder Ohrfeigen verteilt. Man kann trotzdem freundlich sein aber fest bleiben. Wenn ich daneben liege, sorry ...ansonsten viel Glück Claudia


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Frau Ubbens, ich habe leider große Sorgen bzgl. der Kindererziehung meiner Tochter (5,5 Jahre). Meine Tochter hatte immer schon einen starken Willen und wir hatten schon oft Probleme wegen ihrer Wutanfälle. Im Kleinkindalter könnten wir dies ja auch noch gut nachvollziehen, wenn alle Kinder trotzen und wütend werden können. Jetzt i ...

Hallo, ich würde gerne wissen, ab wann man ein Kind überhaupt erziehen kann. Es geht um folgendes: mein Kind ist 15 Monate alt und kreischt schrill und sehr laut, wenn er etwas möchte (herungetragen werden, Gegenstand bekommen, Aufmerksamkeit). Als er kleiner war, wollte ich dagegen nichts unternehmen, da mir klar war, dass er einfach noch zu klein ...

Sehr geehrte Frau Ubbens, ich habe zwei Kinder (Tochter 6 Jahre) und (Sohn 2,5 Jahre). Aktuell geht es um meinen Sohn. Er hat ein starkes Selbstbewusstsein, Eigenwillen und hört nicht auf uns. Es ist nahezu täglich ein Kampf mit ihm. Mittlerweile spricht er 3 Wort Sätze. Ist vom Charakter offen. Bereits morgens, wenn es darum geht das Haus zu ve ...

Hallo :) Ab wann beginnt denn Erziehung? Ich habe eine 8 Monate alte Tochter die jetzt langsam aber sicher ihren eigenen Kopf und Willen entwickelt. Beispielsweise wenn die etwas in der Hand hat und man ihr es weg nimmt dann schreit sie laut oder wenn sie im Kinderwagen sitzt und man sie zurück lehnen möchte schreit sie auch weil sie sitzen wil ...

Guten Morgen, unsere Tochter ist jetzt genau 9 Monate, krabbelt und zieht sich überall hoch. Die Steckdosen sind gesichert, doch sie will immer wieder dort ran. Ich spreche sie dann an, hebe den Finger und sage "Nein, gefährlich". Sie stoppt kurz, lacht dann und versucht es immer wieder, bis ich sie weg setze. Dann krabbelt sie immer wieder hin. ...

Hallo, mein Kind ist 19 Monate alt und entdeckt gerade die Welt, freut sich an seiner Selbständigkeit. Er ist ein sehr hilfsbereites und fröhliches Kind. Wutanfälle gibt es sehr selten, meist nur wenn es müde ist. Zu meiner Person: Ich konzentriere mich derzeit nur auf mein Kind, bin also 24 h bei ihm. Vater ist auch anwesend, jedoch nicht so o ...

Sehr geehrte Frau Ubbens Ich frage Sie hiermit um Rat . Mein Sohn ist 11 Monate alt. Er schreit und weint ständig, trotz dass er gegessen hat und die Windeln frisch sind . Wenn er etwas nicht bekommt, schreit und weint er sofort . Im Laufstall bleibt er nicht. Nicht eine Minute ! Wie kann ich ihm zeigen, dass er sich mehr mit sich bes ...

Hallo Frau Ubbens, wir erwarten bald ein Baby und wissen nicht so richtig, wie wir die Erziehung gestalten. Ich lebe seit fast 9 Jahren in Deutschland, meine Muttersprache ist Bulgarisch. Die Muttersprache von meinem Mann ist Deutsch, Bulgarisch kann er überhaupt nicht. Ich würde mir wünschen, dass mein Kind meine Muttersprache zumindest auf einem ...

Hallo Frau Ubbens, ich selbst wurde - meiner Meinung nach - mit relativ viel emotionalem Missbrauch erzogen. Weinen war im Grunde verboten und wurde bestraft. Wenn meine Eltern wütend waren und mich bestraft haben, wurden mir, wenn ich daraufhin geweint habe, Selbstsucht, Krokodilstränen, Manipulation usw. vorgeworfen und ich wurde für dieses " ...

Hallo Fr.Ubbens, es ist bei uns eine Situation gespielt die ich nicht ganz in Ordnung finde. Unsere Tochter (bald 1 Jahr) ist selbständig Gehen angefangen. Sie hat mit ihrem Papa gespielt und er hat ihr augestanden geholfen damit sie zu mir zu Fuß geht. Ich war ein paar Meter entfernt und sie ist zu mir gegangen. Nach ca 2 Meter hat ihr Papa einen ...