Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Der beste Freund will nicht mehr spielen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Der beste Freund will nicht mehr spielen

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Liebe Frau Schuster, mein Sohn (7) ist seit über sechs Jahren mit einem Nachbarsjungen sehr eng befreundet. Auch wir Eltern sind inzwischen befreundet und 'unsere Jungs' gehen in die gleiche Klasse und treffen sich eigentlich mehrmals in der Woche zum Spielen. Seit vier Wochen jedoch zeigt der beste Freund meines Sohnes kein Interesse mehr am gemeinsamen Spiel. Es ist nichts Konkretes vorgefallen (wir haben das Gespräch mit dem Jungen und seinen Eltern gesucht) und doch trifft sich der Freund meines Sohnes jetzt nur noch mit ein oder zwei anderen Kindern aus der Klasse, aber gar nicht mehr mit meinem Sohn. Das Gespräch mit ihm und seinen Eltern, in dem mein Sohn mit mir zusammen dann auch artikuliert hat, wie traurig er ist, hat leider gar nichts gebracht. Im Gegenteil: sein Freund meinte, es würde ihm gar nicht auffallen, dass er sich nicht mehr mit meinem Sohn trifft - was es für meinen Sohn eigentlich nur noch schlimmer gemacht hat. Grundsätzlich ist mir klar, dass man an der Situation nicht viel ändern kann und wir diese Sache mit unserem Sohn regeln müssen. Mir tut es aber sehr weh, weil er unsäglich leidet (er hat zwar auch andere Freunde und Freundinnen, aber keine Freundschaft war so intensiv). Seitdem sich sein Freund abgewendet hat, ist unser Sohn sehr traurig und bedrückt, wird schnell wütend und ist ziemlich verunsichert. Immer wieder fragt er sich, was er wohl falsch gemacht haben könnte. Er ist voll in die Klassengemeinschaft integriert und hat auch durch seine Hobbys (Musik und Sport) viele Kontakte - leider machen ihm Spielplatzbesuche oder andere Aktivitäten mit anderen Kindern ohne seinen besten Freund kaum mehr Spaß :-( Wie kann ich ihm nur helfen, dass er wieder ein fröhlicher, unbeschwerter Junge mit einem gesunden Selbstbewusstsein wird? Ich möchte ihn so gern hilfreich durch diesen Prozess begleiten. Ich danke Ihnen schon jetzt für Ihre Hilfe! Mit freundlichen Grüße, Wiebke


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Hallo Wiebke Auslöser für beschriebenes Verhalten des Nachbarjungen können ganz banale Dinge gewesen sein, die selbst die Kinder bereits wieder vergessen haben, sich aber dennoch "umorientieren". Versuchen Sie, Ihrem Sohn zu helfen, indem Sie zwar mitfühlend und verständnisvoll auf seine Traurigkeit reagieren, ihn aber auch möglichst sachlich darüber informieren, dass Freundschaften immer mal wieder vorübergehend abkühlen, was noch lange nicht das Ende einer Freundschaft bedeutet. Bitten Sie ihn, die Ablehnung seines Freundes als Gegeben hinzunehmen und ihm zu zeigen, dass er auch andere Freunde hat, sodass er auf ihn gar nicht angewiesen ist. Trösten Sie ihn, dass sein Freund dann ganz bestimmt irgendwann wieder mit ihm zusammensein möchte, wenn Ihr Sohn sich jetzt ein wenig zurückhält und nicht aufdringlich wird. Lenken Sie ihn mit möglichst häufigen, konkreten Anregungen zu Aktivitäten, Beschäftigungen von seiner Traurigkeit immer wieder ab. Liebe Grüße und: bis bald?


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