Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Belohnung/Geschenke

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Belohnung/Geschenke

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Frau Schuster, kurz nach Weihnachten besuchte ich mit meiner Tochter Johanna ihre Freundin. Natürlich hat sie andere Geschenke bekommen als Johanna (die sowieso noch "offene" Wünsche hat) und meine Kleine (4) möchte jetzt auch z.B. SO eine Puppe bzw. ein Spiel. Wir haben von den Großeltern noch Geld bekommen, um für die Kinder nach Weihnachten Sachen zu kaufen. Da sie aber insgesamt wirklich sehr viel (ehr zuviel) bekommen haben, habe ich das Geld auf ihre Sparbücher. Jetzt hat mein Mann mit Johanna folgendes ausgemacht. Für jedesmal brav aufessen, bzw. sonstige besonders gute Taten bekommt Johanna ein Sternchen und für 100 Sternchen die Puppe. Ich finde die Idee eigentlich ganz gut. Jedoch ist es eine sehr teuere Puppe (daher auch soviele sternchen) und sie hat ja auch schon schöne andere Puppen. Nicht, dass Johanna dann Seite meint, sie müsste ohne Belohnung gar nichts mehr machen? Ich meine es kann ja dann nicht für alles Sternchen geben? Bzw. immer alles kaufen was sie möchte. Was meine Sie dazu? P.S. mit dem schlecht essen, haben wir übrigens dank Ihrem Tipp ganz gute Fortschritte gemacht. Sie isst zwar nicht viel mehr, jedoch ist es nicht mehr so stressig, seit wir ihr einfach nicht mehr soviel Beachtung schenken. Liebe Grüße Doris mit Johanna & Luisa


Beitrag melden

Hallo Doris Da nicht nur Kinder sondern auch Erwachsene sich an einmal getroffene Absprachen nach Möglichkeit halten sollten, werden Sie dieses 1 Mal auch nach dem Belohnungs-Prinzip vorgehen müssen.- Informieren Sie Johanna bei jedem Sternchen, das sie aber nur für BESONDERES Verhalten erhält, darüber, dass diese Abmachung eine große Ausnahme und einmalig bleiben wird. Generell bin auch ich der Meinung, dass auf ein derartiges Belohnungsprinzip nach Möglichkeit verzichtet werden sollte, da die Kleinen -sich am Vorbild ihrer Eltern orientierend- aus ihrem eigenen Bedürfnis heraus essen, Pipi machen, usw. sollten. Ebenso müssen sie -wie Sie selbst sagen- lernen, dass nicht alle Wünsche und Bedürfnisse käuflich sind. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Doris! Wenn du eine ehrliche Meinung hören willst: Ich finde die Idee nicht so gut. Essen sollte meiner Meinung nicht belohnt werden. Ein Kind sollte gerne essen. Und nicht, weil es eine Belohnung dafür bekommt. Und angenommen, ihr würdet das durchziehen, und sie hat die Puppe: Ich glaube, daß sie dann sagen wird: "Und? Was bekomme ich als nächstes, wenn ich immer brav aufesse?" Hier besteht sicher die gefahr, daß sie immer teurere Wünsche hat. Und ich denke, das Essen bekommt genau dadurch wieder mehr Beachtung, und wird wieder stressiger. Wenn sie sich die Puppe so sehr wünscht: Bekommt sie Taschengeld? Vielleicht kannst du sie dazu ermutigen, einen Teil davon zu sparen. Und wenn sie die Hälfte zusammenhat, legt Ihr die andere Hälfte drauf. Ich hoffe, du bist nicht böse, weil ich deine Meinung nicht teile ;-) Vielleicht haben ja die anderen noch andere Tipps. Liebe grüße, Sabine


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

ich muss sagen, dass ich die sternchen idee ganz nett finde, warum denn nicht belohnen und loben statt immer nur zu keppeln. ein grosses poster für die sterne an der wand, gleich gegenüber dem essplatz ermuntern gleich zum schönen essen, ohne dass mami etwas sagen muss. so die theorie... vielleicht wäre es aber besser, nicht das AUF-essen zu belohnen, sondern das ARTIG-essen, sprich nicht herumrutschen, sitzen bleiben, teller wegräumen oder tisch decken helfen. wenn es mit dem essen schon in der vergangenheit schwierigkeiten gegeben hat, sollte man dem thema vielleicht gar nicht so viel beachtung schenken, dass man es mit sternen noch wichtiger macht. warum belohnst du nicht einen guten tag an sich, dann dauert es im kürzesten fall 100 tage bis zur puppe. was den vorteil hat, dass du dir sicher sein kannst, dass die puppe wirklich unbedingt nötig ist (3 monate warten ist ja eine lange zeit). und ausserdem innerhalb 3 monaten sowieso der nächste anlass vor der türe steht (ostern, geburtstag, namenstag, weihnachten...) und sowieso irgendetwas gekauft werden würde. das problem ist nur, ob du die abmachung mit deiner tochter überhaupt noch abwandeln kannst. ich denke mal, wenn sie es schon für abgemacht erachtet, kannst du sowieso nicht mehr aussteigen ohne einen grossen "skandal" zu verursachen.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Danke für Eure Meinungen, schön essen war natürlich nur ein beispiel. Es geht auch nicht um "mit Gewalt den Teller leer essen" sondern, sich mit hinsetzten, keine sauerei machen, dann auch mal ein bißchen abwarten, bis die anderen einigermaßen fertig sind. und natürlich auch andere schöne sachen, wie heimlaufen vom Kindergarten usw. meine bedenken sind aber eben die selben, sodass sie halt meint gut benehmen ect. muß man sich nur gegen belohnung. so wie wir "kaufen" uns ein braves Kind. Natürlich kann ich den fall nicht mehr großartig ändern. das ist abgemacht. nur evt mit dem Osterhasen oder so verwickeln. danke für eure beiträge.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Ich möchte auch hierzu mal was loswerden. Ist zwar ein Beispiel aus meiner Schulzeit, jedoch sagt man ja auch hier "Du lernst für dich und nicht für die Belohnung!" Ich hatte im mittleren Schulalter (5./6. Klasse) leistungsmäßig einen absoluten Durchhänger. Mein Eltern versprachen mir, für jede Zeugnis-Eins 50 DM und für jede Zeugnis-Zwei 10 DM. Für sonstige Noten bekam ich nichts - auch nicht zwischendurch für irgendwelche guten Zensuren, sonder wirklich nur fürs Zeugnis. Von da ab strengte ich mich bei den Klassenarbeiten mehr an. Meine Eltern behielten die Regelung bei bis zur zehnten Klasse. Ich gewöhnte mir halt an zu lernen und behielt das auch danach noch bei. Was ich damit sagen will, dein Kind muss sich für die 100 Sterne ja ganz schön lange "abstrampeln". Und ich denke, wenn der Zeitraum um ist, wird sie sich an das gute Verhalten gewöhnt haben, weil es zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Ich finde die Idee nicht schlecht. Ablehnen würde ich die Belohnungsmethode, wenn es für jede Kleinigkeit eine Belohnung gäbe (und sei sie auch noch so klein). Vielleicht konnte ich dir eine Anregung geben. LG Pem


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

sehr geehrte frau schuster, vielleicht können Sie mir auf meine allgemein gehaltene prinzipielle frage eine prinzipielle antwort geben: da ist ein kind, das in seinem sozialen umfeld mit anderen kindern probleme hat sprich diese ständig schlägt und malträtiert. seine eltern, die es davon abhalten möchten, weil sie wiederum probleme mit den elte ...

Hallo Frau Schuster! Ich habe in einem Ratgeber für 3-6jährige Kinder gelesen, dass empfohlen wird, eine sog. Tagesliste einzuführen, die Aufgaben enthält, die das Kind übernommen hat oder besondere Anstrengungen, die es meistern will/soll. (Beispiele: Tisch abräumen, Kaninchen füttern, Bett machen). Jeden Tag gibts einen Punkt, wenn das Kind se ...

Hallo Frau Schuster, danke für Ihre Antwort bezüglich dem "nicht reagieren". Leider ist es bei uns oft so das es Konsequenzen nur so "hagelt". Ich führe sie auch immer aus, aber es hinterläßt leider wenig Eindruck bei den Jungs (4 und 7).Gerade beim Essen muß dauernd einer in ein anderes Zimmer sitzen weil nur rumgekaspert wird. Es wird zwar pro ...

Hallo Frau Schuster, was halten Sie davon, gute Schulnoten zu belohnen? Wenn ja, wie? Für jede einzelne 1-2 ein kleiner Geldbetrag oder eine Kleinigkeit? Oder njur die Gesamtnote im Zeugnis? Mein Sohn geht in die 2. Klasse und tut sich sehr schwer. Er hat jetzt trotz Rechenschwäche eine 4 geschrieben. Eine 4 zu belohnen halte ich aber für fra ...

Hallo Frau Ubbens, unser Sohn (3,5) steckt MITTEN in der Trotzphase, wir haben derzeit sehr viele Wutanfälle auszuhalten. Eine Bekannte schlug mir vor, für unseren Sohn eine "Sternenleiter" zu basteln. Für gutes Verhalten bekommt er einen Stern, für Negatives wird ein Stern weggenommen. Sobald 10 Sterne zusammengekommen sind, gibt es eine kleine Ü ...

Hallo, unser Zweijähriger hat (eventuell auch wegen neuem Geschwisterchen) eine Trotzphase. Er kreischt und ist trotzdem gleichzeitig sehr nähebedürftig. Er möchte auf den Arm genommen werden, das ist für ihn sehr wichtig. Wir verhalten uns so, dass wir immer gleich sagen: "Hör das Kreischen auf. Wer kreischt, wird nicht auf den Arm genommen." Das ...