amelly32
Hallo Herr Dr. Costa, bisher war ich hier im Forum "Ernährung" eher stille Mitleserin und mir haben Ihre Beiträge/Antworten schon häufig weitergeholfen. Heute habe ich allerdings tatsächlich selber mal eine Frage zum Thema Ernährung. Es geht um das Thema Leinsamen. Ich habe zwar gesehen, dass es hierzu schon einige Beiträge gibt, aber so ganz konnten mir die bestehenden Beiträge bisher nicht weiterhelfen. In dem Glauben mir mit den Inhaltsstoffen etwas Gutes zu tun, esse ich regelmäßig morgens Haferflocken mit Sonnenblumenkernen und geschroteten Leinsamen (nicht gekocht/erwärmt). Ich bin nun in SSW 15 und habe gestern durch Zufall mitbekommen, dass zu viel Leinsamen (v.a geschrotet) aufgrund der Blausäure und Cadmium schädlich für's Ungeborene sind. Das hat mich sehr verunsichert - zumal ich auf die Menge nie geachtet habe. Ich habe von den Leinsamen einfach immer direkt aus der Tüte einen "Schwung" in mein Müsli geschüttet und das bereits die ganze Schwangerschaft über. Ich bin eigentlich sehr darauf bedacht, bei meiner Ernährung vorsichtig zu sein und ärgere mich daher nun umso sehr, dass ich mich zum Thema Leinsamen nicht früher informiert habe. Ich hoffe, Sie können mir bei den folgenden Fragen weiterhelfen: 1. Als wie gefährlich schätzen Sie diese Situation ein? Kann ich meinem Baby damit nun schon geschadet haben? 2. Falls man die empfohlene Höchstmenge (2 EL am Tag?) ab und zu unwissentlich überschreitet, ist dann direkt mit Schädigungen zu rechnen? 3. Und zu welchen Schädigungen genau könnten zu viel Leinsamen beim Ungeborenen führen? Ich wäre über eine Rückmeldung sehr dankbar! Vielen Dank im Voraus! Beste Grüße! Deine Schwangerschaftswoche: 15
Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass vor kurzem (27.12.2024) ein interessanter Bericht zum Thema Leinsamen in der Zeitschrift "Öko-Test" erschienen ist. In vielen Leinsamen-Präparaten wurde Blausäure, Mineralölkohlenwasserstoffe, Reste von Pflanzenschutzmitteln und in einem Cadmium nachgewiesen. All diese Bestandteile gelten als ungesund und können zu Schäden führen, wenn zu viel davon aufgenommen wird. Beim Einhalten der von den Behörden erlaubten Mengen kann sehr wahrscheinlich nichts passieren. Das sozusagen als Einführung zur Beantwortung Ihrer Fragen. Nun zu den Fragen: 1. Ihre Situation schätze ich nicht als besponders gefährlich ein und meine, dass Sie Ihrem Baby damit nicht geschadet haben. Es wäre aber gut, wenn Sie einerseits die Ergebnisse des Öko-Tests berücksichtigen und nur Produkte verwenden, die darin gut abgeschnitten haben. 2. Die "empfohlene Höchstmenge" ist nur eine Empfehlung und beruht auf Schätzungen. Es handelt sich also nicht um eine klare, sozusagen mathematische Angabe. Nach meiner Einschätzung führen gelegentliche Überschreitungen der "2 Löffel Leinsamen pro Tag" auf keinen Fall "direkt" zu Schädigungen der Schwangerschaft. 3. Zu viel Leinsamen könnten beim Ungeborenen zu vielfältigen Schäden führen, die mit einem Sauerstoffmangel in den Körperzellen zu tun haben. Aber dafür müssten Sie viel Blausäure einnehmen, was in Ihrem Fall ausschließen kann. Leinsamen enthalten Omega-3-Fettsäuren und Eiweiße und durch die Wasseraufnahme aus der Umgebung (aus dem Darm) quellen sie auf, so dass sie bei der Verdauung förderlich sind. Aber Leinsamen sind nicht die einzigen Lebensmittel, die so etwas enthalten bzw. bewirken. Man kann also überleben, auch wenn man keine Leinsamen isst... Wenn Sie aber doch geschrotete Leinsamen verspeisen wollen, sollten Sie diese nicht roh essen sondern sie leicht erhitzen. Bereits bei über 26 Grad Celsius verflüchtigt sich die Blausäure, so dass sie kein Problem mehr darstellt. Geröstete, gebackene oder gekochte Leinsamen wären sowieso in Ordnung. Die anderen Stoffe wie Cadmium und Mineralölreste verschwinden aber durch das leichte Erhitzen nicht...
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