SooCute82
Lieber Herr Prof. Costa, momentan befinde ich mich in der 12. Woche. Die letzten Wochen waren äußerst anstrengend aufgrund extremer Übelkeit und Erbrechen. Um dennoch eine halbwegs gute Flüssigkeitsaufnahme zu gewährleisten, musste ich auf hin und wieder vom Wasser abweichen. Ca. in der 9. Woche habe ich an einem Tag 1,25l Sprite, zum Teil mit Wasser verdünnt getrunken. Leider hatte ich nicht gesehen, dass die Rezeptur verändert wurde: neben der Citronensäure wird nun auch Weinsäure verwendet. Als ich das vor einigen Tagen erfuhr hatte ich sofort Panik bezüglich der Weinsäure. Wie ist die Menge an Weinsäure, die ich in der Sprite getrunken habe einzuschätzen? Ich mache mir große Vorwürfe mein Baby gefährdet zu haben (Stichwort Alkohol). Einige Quellen, u.a. Ökotest beschreiben Weinsäure als versteckten Alkohol in LebensmittelnIch. Ich hätte die Sprite nie getrunken, wenn ich von der Weinsäure gewusst hätte und mache mir wirklich große Sorgen und Vorwürfe. Viele Grüße!
Weinsäure ist ein zugelassener Lebensmittelzusatzstoff und Stabilisator für viele Lebensmittel und trägt zum Geschmack bei. Man findet Weinsäure auch in Fruchtsäften, Konfitüren, Erfrischungsgetränken, in Backpulver und Backwaren, in vielen Joghurt-, Eiscreme- und Sorbetsorten. Wenn man die chemische Verbindung der Weinsäure betrachtet, dann kommen hier Alkoholmoleküle vor, die aber nur bei der Weinherstellung eine Rolle spielen. Dass man bei Weinsäure in vielen Lebensmitteln von "verstecktem Alkohol" spricht, halte ich für eine Übertreibung. Würde man dieser Aussage folgen, müssten Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder gänzlich z.B. auf Fruchtsäfte und Backwaren verzichten. Das wäre schlicht und einfach Quatsch. Ganz sicher ist es, dass Sie Ihrem Baby nicht geschadet haben, indem Sie Sprite getrunken haben. Sie sollten Sprite nicht "literweise" trinken, aber das hat nicht in erster Linie mit der Weinsäure zu tun. Es gibt andere, gesündere Getränke, aber gelegentlich eine "ungesunde" Limonade zu trinken, ist auch kein Fehler.