MAMA-23
Sehr geehrter Herr Prof. Costa, ich habe Fragen zum pflanzlichen Östrogen in Sojaprodukten in der Schwangerschaft: Einige Schwangere verzichten komplett auf Soja. - Ist ein kompletter Verzicht auf Soja in der Schwangerschaft empfehlenswert, z.B. wenn man einen Jungen erwartet? - Oder lässt sich irgendwie abschätzen, wie viel pflanzliches Östrogen in z.B. Sojaschnetzel, Tofu, Sojamehl etc. enthalten ist und welche Mengen dieser Produkte bedenkenlos verzehrt werden können? In einigen Produkten wird auch Sojalecithin als Emulgator aufgeführt. - Welche Rolle spielt pflanzliches Östrogen in Sojalecithin? - Können Produkte mit Sojalecithin als Enulgator uneingeschränkt/in uneingeschränkter Menge in der Schwangerschaft gegessen werden? Haben Sie vielen herzlichen Dank für Ihre Antworten auf diese Fragen und grundsätzlich in diesem Forum!
Es gibt große Unterschiede zwischen tierischen/menschlichen und pflanzlichen Östrogenen, man kann also nicht davon ausgehen, dass es keine Rolle spielt, welcher Art die Östrogene sind. Sehr wahrscheinlich sind die pflanzlichen Östrogene aus Sojaprodukten weniger wirksam als die anderen Östrogene. Trotzdem sollte man in der Schwangerschaft keine Speisen verzehren, die viel Hormone enthalten. Wenn Sie all das, also Sojaschnitzel, Tofu, Sojamehl, etc. zusammen und ständig essen, ist das keine gute Idee. Problematisch ist es außerdem, dass man sich vor Soja kaum schützen kann, weil viel Soja im Tierfutter enthalten ist. Eine klare Dosisangabe bzw. zulässige Höchstmenge gibt es nicht. Nur so viel, dass man nicht zu viel Sojaprodukte in der Schwangerschaft essen sollte. Die Menge des Sojalecithins als Emulgator ist nicht sehr hoch, aber auch hier gilt das Gleiche: nicht zu viel davon essen.