KrisChris
Guten Morgen Herr Dr. Costa, ich muss mich nochmal an Sie wenden. Zuerst wünsche ich Ihnen aber frohe Weihnachten und schöne Feiertage. meine Frage betrifft diesmal Rotschmierkäse. Sowas habe ich in meiner ersten Schwangerschaft nie gegessen. In dieser ist es aber so, dass ich Lust auf sehr würzigen Käse habe. Ich esse oft Käse der Marke Andechser Natur. Alle Käsesorten sind natürlich pasteurisiert. Vergangenen Freitag (20.12.) habe ich das erste Mal den Mondscheinkäse dieser Marke probiert und die Verpackung frisch geöffnet. Am ersten Tag habe ich ca. 2 Scheiben, am folgenden Tag 1 Scheibe mit Rinde gegessen. Man muss dazu sagen, dass die Rinde quasi kaum erkennbar und auch nicht hart ist. Also auch nicht farblich groß abweichend. Am Folgetag haben wir eine weitere Packung aufgemacht. Davon habe ich zwei Scheiben mit Rinde und gestern dann eine neue Packung geöffnet. Also habe ich aus drei verschiedenen Chargen (habe nachgeschaut) geweils ein paar Scheiben gegessen. Dann habe ich mich tatsächlich erst gefragt, ob die kaum erkennbare Rinde essbar ist. Und habe daraufhin angerufen beim Hersteller. Zuerst meinte die Ansprechpartnerin, dass ich den Käse essen könnte, da es ja pasteurisierte Milch ist, nur spezielle Bakterien in der Rinde seien. Die Rinde wird übrigens gewaschen und daher ist es nicht erkennbar. Sie wird aber nicht entfernt. Dann hat sie mich nochmal angerufen und recherchiert, dass sie im Unternehmen einfach aus Vorsicht den Schwangeren abraten, den Käse zu essen. Weil das allgemein so empfohlen ist. Aber Listerien dürften nicht vorkommen und das sei auch im Qualitätsmanagement kontrolliert. Es hätte noch nie Listerien gegeben. Also es gab von diesem Hersteller auch noch keinen Rückruf o.ä.. Dennoch habe ich jetzt große Sorge, dass ich mich mit Listerien oder anderen, dem Baby schadenden Keimen infiziert habe. Wie schätzen Sie das ein? Ich esse den Käse natürlich künftig nicht mehr. Dennoch bin ich schockiert. Auf der Packung steht absolut nichts davon und es ist nicht erkennbar am Käse. Erst wenn man den Käse googlet und die Herstellerseite besucht oder dort anruft. Ich mache mir große Vorwürfe. Und habe gelesen, dass Rotschmierkäse damit oft kontaminiert ist. Deine Schwangerschaftswoche: 15
Die Aussage, dass Rotschmierenkäse "oft kontaminiert" sei, mit Listerien, ist falsch. Ganz einfach. Es war richtig, im Unternehmen direkt anzurufen und Sie hatten das Glück, eine Person am Telefon zu haben, die sich offenbar weiter gekümmert hat. Dass jemand aus einem Unternehmen sich erkundigt und dann zurückruft, ist sehr lobenswert - auch hier haben Sie Glück gehabt. Dabei sehe keinen Grund, dieser Person nicht zu glauben. Es entspricht auch meinen Informationen, dass es Hersteller gibt, die Ihre Milchprodukte nicht in den Verkauf schicken, ohne vorher Tests auf Infektionen durchgeführt zu haben. Dass Listerien auf den Rinden von Rotschimmelkäse vorkommen, ist richtig und das liegt daran, dass nach Öffnen der Packungen die Lagerung bzw. der erneute Verschluss nicht hygienisch ist. Mit anderen Worten kommt die Infektion mit Listerien von außen, nachdem die Originalverpackung geöffnet worden ist. In Ihrem speziellen Fall sehe ich kein erhöhtes Infektionsrisiko mit Listerien. Wenn Sie darauf achten, immer den Käse aus einer frisch geöffneten Packung zu entnehmen, den Käse richtig zu verschließen und nicht länger als 2-3 Tage im Kühlschrnk zu lagern, spricht nichts dagegen, Rotschimmelkäse zu essen. Die Rinde würde ich aber entfernen und nicht mitessen....
KrisChris
Achso: es ist kein Hartkäse, sondern 7 Wochen gereifter Käse. Also Schnittkäse