Binchen922
Sehr geehrte Herr Dr. Serban-Dan Costa, bei mir wurde im September endlich nach langer Suche ein Leaky gut diagnostiziert. Die Therapie ist eine konsequente Ernährung (kein Gluten, kein Zucker, viel Quark und Kefir) und zusätzlich Prä bzw Probiotika. Darauf bezieht sich auch meine Frage. Ich habe bis zum Schwangerschaftstest immer 1x täglich Tabletten genommen mit folgenden Bakterien Lactobacillus (L.) acidophilus, L. crispatus, L. casei, L. paracasei, L. rhamnosus, L. reutero, L. helveticus, L. fermentum, L. salivarius, Bifidobacterium (B.) lactis, B. Breve, B. Longum, B. Bifidum, B. Infantis, L. Bulgaricus, Lactobacillus Gasseri, L. Plantarum, Streptococcus thermophilus, L. Brevis, L. Lactis, B. Animalis, L. Johnsonii, Saccharomyces Boulardii Außerdem morgens ein Glas warmes Wasser mit Apfelessig und abends ein großes Glas mit Inulin, zeolith, bentonit und Leinöl. Mir ist alles gut bekommen und mein Darm ist auf dem Weg der Besserung. Allerdings bin ich unsicher ob bzw was ich in der Schwangerschaft weiter zu mir nehmen darf. Ich hoffe Sie können mir helfen Vielen Dank im Voraus Deine Schwangerschaftswoche: 8
Als ich Ihre Frage las, wusste ich, dass ich einen Spezialisten auf dem Gebiet der Magen-Darm-Erkrankungen konsultieren muss. Diese Krankheit "leaky gut" sagte mir nämlich nicht viel und eine Internet-Recherche ersetzt ja bekanntlich das Nicht-Wissen nur bedingt... Aber jetzt habe ich die richtigen Antworten für Sie. Zur "konsequenten Ernährung" ist nicht viel zu sagen, diese sollten Sie fortsetzen. Über Lactobacillen in der Schwangerschaft gibt es viele widersprüchliche Aussagen, auch unter Spezialisten. Tatsache ist, dass die Kombination von Lactobacillen in Tablettenform, die Sie angeben, hilfreich für Ihren Darm ist und sehr wahrscheinlich der Schwangerschaft nicht schadet. Hier ist ein Abwägen nötig, weil es in erster Linie darum geht, den Darm zu behandeln. Zwar werden Sie auf mancher Internetseite die Aussage finden, dass "die Studienlage bei Lactobacillen in der Schwangerschaft nicht ausreicht", aber eine eindeutige Gefahr besteht hier nicht, weil die meisten Lactobacillen nicht ins Blut übergehen, so dass sie das Kind nicht erreichen. Das Glas Apfelessig mit Wasser, welches Sie morgens trinken, sollten Sie lieber sein lassen. In der Schwangerschaft tritt ziemlich häufig ein sogenannter Reflux auf, indem Magensäure zurück in die Speiseröhre kommt und diese reizt. Eine zusätzliche Reizung durch den Essig brauchen Sie keinesfalls. Das andere, abendliche Getränk mit Leinöl und den anderen Stoffen dürfen Sie trinken, das schadet weder Ihnen noch der Schwangerschaft. Ob das wirklich hilft, weiß man nicht. Aber Sie dürfen das trinken, wenn Sie mögen.