Frage im Expertenforum Ernährung in der Schwangerschaft an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa:

Kopfschmerzen und geschwollene Lymphknoten

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

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Frage: Kopfschmerzen und geschwollene Lymphknoten

Amyfish242

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Hallo Professor Costa, ich bin sehr besorgt, da ich seit 8 Tagen Kopfschmerzen, überwiegend im Hinterkopf habe, die sich bis in den Nacken ziehen. Zudem habe ich am Hals/Kieferende schmerzende, geschwollene Lymphknoten. Halsschmerzen hatte ich nur die ersten zwei Tage. Ich fühle mich insgesamt etwas "kränkelig", aber auch nicht so richtig. Ich war am Montag beim Frauenarzt und mir wurde Blut abgenommen, um eine Gestose auszuschließen. War alles so weit in Ordnung. Die Ärztin vermutet, dass es Verspannungen sind, die die Kopfschmerzen auslösen. Ich habe in letzter Zeit auch häufig Rückenschmerzen, die bis vorne in den rechten Rippenbogen ziehen und ein Kribbeln in der rechten Schulter. Ich frage mich nur, warum die Lymphknoten dann geschwollen sein sollen?! Das passt für mich nicht zu der Erklärung. Was meinen Sie? Ich habe die Ärztin dann gefragt, ob sie eine Listerieninfektion ausschließen würde und da sagte sie, dass sie darauf gar nicht kommen würde, weil dafür eher grippeartige Symptome wie Fieber oder Magen-Darmbeschwerden sprechen. Ich habe allerdings gelesen, dass Kopfschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Nackenschmerzen auch Anzeichen dafür sein können. Ich habe auch in den letzten 3-6 Wochen so zwei/drei (ungewollte!!!) Situationen gehabt, die eine Infektion nicht ganz ausschließen… (Mozzarellakäse im Restaurant, der nicht überbacken war, Verzehr eines sehr lang geöffneten Frischkäses, ein nicht ganz durchgegartes Fleischstück, das ich allerdings nicht gegessen habe, aber auf meinem Teller lag und ich eventuell was vom Bratensaft aufgenommen habe…). Zudem bin ich in der 31. Ssw. und gerade im letzten Drittel soll ja das Risiko der Übertragung auf das Kind besonders hoch sein und das besorgt mich noch mehr. Wie würden Sie die Situation einschätzen? Wenn ich infiziert sein sollte, wie lange würden die Symptome anhalten? Ich bin Ihnen sehr dankbar für eine Antwort und möchte auch an dieser Stelle ein Lob an Sie aussprechen, dass Sie auf die vielen Fragen der Schwangeren so individuell und kompetent eingehen! Vielen Dank dafür! Viele Grüße, Amyfish


Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

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Vielen Dank für die netten Worte ! Ihre Ärztin hat dahingehend Recht, dass eine Listeriose eine der seltensten Erkrankungen ist und man als Arzt in erster Linie an andere, häufigere Ursachen denken muss. Wenn die Nahrung eine Rolle spielen soll, sind es zumeist Magen-Darm-Beschwerden, die an erster Stelle stehen. Kopfschmerzen in der Schwangerschaft können schon ein Hinweis auf eine Gestose sein, gerade in der 31. SSW. Allerdings ist eine Infektion durch Listerien ziemlich schwer zu diagnostizieren, weil sie auch ohne Krankheitssymptome ablaufen kann. Ich nehme an, dass Ihre Ärztin die Blutwerte (Leberwerte, Blutbild) kontrolliert hat. Wenn diese und der Blutdruck normal sind, ist eine Gestose unwahrscheinlich. Aber zur Sicherheit könnte man einen Bluttest durchführen, bei dem eine Infektion durch Toxoplasmen (wenn Sie noch nie keine Antikörper gegen Toxoplasmen hatten) oder durch Listerien ausgeschlossen wird. Das ist nur eine Blutentnahme und Sie könnten dann mehr Sicherheit haben. Sprechen Sie Ihre Ärztin darauf an.


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