Frage im Expertenforum Kinderernährung - Gastroenterologie an Prof. Dr. med. Michael Radke:

Zu viel

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Frage: Zu viel

Mama2020L

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Hallo, ich habe eine Tochter 5 Jahre alt, und sie isst schon immer recht viel und auch viele verschiedene Sachen. Weshalb ich hier schreibe ist, dass meine Tochter so viel isst; sie isst oft mehr als ich. Sie liegt beim Gewicht in der oberen Norm, ihre Freunde sind jeweils alle schlanker als sie. Was mich beunruhigt an dem vielen Essen ist, dass sie meist danach Bauchweh hat. Sie will immer mehr und mehr und dann klagt sie über Schmerzen. Ich predige ihr schon seit Wochen, das sie wenn sie satt ist, einfach aufhören soll und das Essen auch gerne später weiter essen darf. Ich frage sie wenn sie sich wieder noch mehr nimmt immer, ob sie wirklich noch Hunger hat oder sie nur so isst. Trotzdem isst sie weiter und hat dann Bauchweh. Soll ich ihr das Essen begrenzen? Eigentlich möchte ich das nicht, sehe aber keine andere Lösung. Sie hat heute sogar geweint weil ich das letzte Brötchen essen wollte, wir hatten beide schon eins gegessen, wie geh ich damit um? Ich muss mich immer irgendwie rechtfertigen wenn ich als erwachsene Frau mal mehr essen bekomme als sie. Mich macht das echt richtig fertig das Thema. 


Prof. Dr. med. Michael Radke

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Ihr Kind ist im Wachstum und hat damit pro kg Körpergewicht einen höheren Energiebedarf als Erwachsene. Fragen Sie Ihre eignen Eltern, wie Sie selbst in diesem Alter waren. Gleiches gilt für die Schwiegereltern, den Vater Ihres Kindes betreffend. Beim Essen kommt es immer darauf an, was gegessen (und auch was getrunken) wird. Beim Trinken sollten Sie sich konsequent auf Wasser orientieren. Es ist hilfreich, vor jeder Mahlzeit einen Becher Wasser zu trinken. Das begrenzt bereits das Hungergefühl. Beim Essen müßten Sie auf kalorienrärmere Nahrungsmittel achten. Bei den Brötchen fängt es an: Stellen Sie auf Vollkornbrot um, Butter vermeiden, ggf. dünn bestreichen. Gemüse könnte Ihre Tochter essen, soviel sie möchte (Gurken, Tomaten, Paprika, Möhren u.a.). Bei Obst wären zuckerärmere Sorten gut (z.B. Beeren, Aprikosen). Süßigkeiten sollte Ihr Kind nach Regeln zu sich nehmen, z.B. zweimal pro Woche eine kleine Menge o.ä. Wichtig ist auch, daß die Umgebung (Großeltern, Verwandte etc.) "mitziehen". Es ist gut, daß Sie das Thema im Auge behalten. Ggf holen Sie noch weiteren Rat in einer Ernährungsberatung.


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