Frage im Expertenforum Kinderernährung - Gastroenterologie an Prof. Dr. med. Michael Radke:

Blutfäden im Stuhl trotz Verzicht auf Milchprodukte

Prof. Dr. med. Michael Radke

Prof. Dr. med. Michael Radke
Kindergastroenterologe an der Universitätskinderklinik Rostock

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Frage: Blutfäden im Stuhl trotz Verzicht auf Milchprodukte

MelisaK

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Sehr geehrter Herr Doktor Radke, Meine Tochter ist morgen 5 Monate alt und wir haben seit Wochen das Problem dass sie blutfäden im Stuhl hat. Bisher ist es 3 mal vorgekommen. Sie nimmt ganz ok zu. Zwischen 70 Gramm und 200 in der Woche. Unser Kinderarzt hat eine Diagnose auf Kuhmilchproteinintoleranz gestellt. Der Entzündungswert im Stuhl war erhöht und im Blut wurde Eisenmangel festgestellt. Nunmehr kriegt sie täglich 7 Tropfen Eisen. Dies sollen wir 8 Wochen durchziehen. Ich verzichte ca. seit 3 Wochen auf alle Milchprodukte. Trotzdem hatte sie heute wieder Blut im Stuhl. Unser Kinderarzt rät uns abzustillen. Ich bin ziemlich besorgt. Ich danke ihnen für ihre Mühe.


Prof. Dr. med. Michael Radke

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Nach Ihrer Beschreibung könnte es sich tatsächlich um eine sog. Muttermilch-induzierte Enterkolitis handeln, eine allergische Entzündungsreaktion des Darmes auf allergene Eiweiße, die über die Muttermilch in das Kind gelangen. Zu weit mehr als 90 % ist dafür Milch/Milchprodukte ursächlich, die die stillende Mutter zu sich nimmt. Wenn nach 3 Wochen Milchverzicht trotzdem Blut im Stuhl erscheint, kommen andere Nahrungsmittelallergene in Frage: Soja, Zitrusfrüchte, Nüsse, Seefisch, Weizen, Eier. Da die Blutverluste (wahrscheinlich schon länger unbemerkt) das Risiko eines Eisenmangels verschärfen, wäre tatsächlich zu überlegen, zu agieren. Meine Vorschläge: - Geben Sie ab sofort einen fleisch- oder fischhaltigen Gemüsebrei anstelle einer Stillmahlzeit - Prüfen Sie, ob Sie ggf. auf die o.g. Nahrungsmittel verzichten, bzw. den Verzehr einschränken können. - Wenn nach einer bis zwei Wochen immer noch Blut im Stuhl erscheint, sollten Sie tatsächlich abstillen. Übrigens: Mit 5 Monaten vollem Stillen haben Sie 90 % des Wertes der Muttermilchernährung erfüllt, also keine Sorge.


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