Amanda32
Hallo, vielen Dank für ihre Antwort. Ich habe allerdings noch eine Frage-). Wenn der Große (25 Monate) den 3 Wochen alten Bruder haut, wie sollte man reagieren? Versteht ein Kind seines Alters den Zusammenhang zwischen hauen und dem anderen wehtun? Wenn wir "schimpfen" lacht er und fühlt sich nur noch mehr angestachelt. Es wirkt so wie ein Spiel für ihn. Meine Frage: Verstehen Kinder mit zwei Jahren, dass man schimpft bzw hier den Zusammenhang zwischen ich haue jmd und tue ihm damit weh? Oder setzt man hier zu viel Empathie voraus? Wie sollte man konkret reagieren, wenn er haut, kratzt oder beißt? Viele Grüße
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, verstehen im Erwachsenenverständnis ist das nicht, das kann er noch nicht. Und auch Empathie, also das sich hineinversetzen in jemand Anderen, kommt erst noch. Aber lernen geht trotzdem. Deshalb müssen Sie natürlich nein sagen und ihn daran hindern, das Geschwisterkind zu schlagen o.ä... Sie können das auch erklärend begleiten indem Sie deutlich machen, dass Sie das nicht wollen und nicht gut finden. Er macht auf diese Weise ja auch deutlich, dass das neue Kind aus seiner Sicht nicht nur gewünscht ist, sondern auch Konkurrenz ist. Das ist völlig ok, sollte aber nicht an dem Kleinen ausgelebt werden. Perspektivisch hilfreich ist, wenn er (aus seiner Sicht) ein sicheres Gefühl seiner Wichtigkeit in der Familie hat. Das geht auch über kleine Hilfen und Tätigkeiten. Konkret ist neben dem Stoppen gut, ihm Alternativen dafür zu geben, wie er seine aggressiven Impulse ausleben kann. Das geht neben körperlichen Aktivitäten, Ablenken, auch im symbolischen Spiel (z.B. Playmobil miteinander spielen, wo er symbolisch aggressiv sein kann). Das Nein und das Stoppen ist die eine Seite, das Stärken des Gegengewichts (des Selbstwertgefühls) die Andere. Dr.Ludger Nohr
Mitglied inaktiv
Hallo! Ich hoffe, es ist ok, wenn ich antworte! Ich denke, dass der Große dem Kleinen nicht bewusst weh tun möchte. Für ihn ist es wahrscheinlich eher so, dass er eben eine Reaktion von euch auslösen will. Jedenfalls, was bei uns in ähnlichen Situationen gut geholfen hat (statt schimpfen): natürlich muss man „nein“ sagen, aber gleichzeitig könnt ihr probieren, Alternativen zu zeigen, also zum Beispiel: „Nein, nicht das Baby hauen, das tut ihm weh! Schau mal, du kannst das Baby streicheln/kitzeln.“ Das hat sich bei uns auch in vielen anderen Situationen bewährt, zum Beispiel beim Springen auf dem Sofa „Nein, auf dem Sofa darfst du nicht springen. Du kannst mir mit zusammen auf dem Fußboden hüpfen/Du kannst auf der Matratze im Kinderzimmer hüpfen!“ oder „Nein, das Messer/die große Schere darfst du nicht haben, ich gebe dir dafür eine kleine Schere zum schneiden/ein Kindermesser/...“
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