Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Verlustangst nach Geburt Schwester

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Verlustangst nach Geburt Schwester

TinaJung

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Sehr geehrte Frau Henkes, unser Sohn -er wird im Oktober 6- hat seit ein paar Wochen starke Verlustängste. Am 23.04. ist seine Schwester geboren worden. Bis zu dem Tag schlief er bei mir im Bett, da er seit er mit 1 1/2 Jahren das Laufen gelernt hatte, nicht mehr schlief und nachts mehrere Stunden am Stück wach war. Für mich war es ok und ich genoss es auch ein Stück weit. Nun schläft seine Schwester bei mir im Zimmer und mein Mann bei unserem Sohn. Wir haben ihm erklärt, dass seine Schwester nachts Hunger hat und er wach wird, wenn sie schreit. Das versteht er auch.  Die Verlustangst ist bei seinem Vater besonders groß. Er hängt immer schon etwas mehr an ihm,als an mir tagsüber, wenn er von der Arbeit nach Hause kommt.  Vor ein paar Wochen war es mal sehr stressig bei uns und da sagte mein Mann so lapidar nebenbei: ,, Ich muss auf eine einsame Insel "! Unser Sohn nahm das für bahre Münze und hat seitdem Angst, er würde nicht mehr nach Hause kommen, sondern auf die Insel fliegen. Zudem sagte er mir letztens, als ich ihn fragte, warum er mir immer folgt, er glaubt, dass wir nur seine Schwester mitnehmen würden und ihn nicht.  Bin nur ich zu Hause mit ihm, läuft er mir wie ein Schatten hinterher. Ist mein Mann dann zu Hause, folgt er nur noch ihm. Er wartet sogar vor der Toilettentür auf ihn. Gestern war mein Mann auf unserem Grundstück und unsere Sohn suchte ihn. Er kam heulend zu mir und war ganz aufgelöst : ,, Der Papa ist weg ''! Dieses permanente Folgen ist auf Dauer sehr nervig und anstrengend, da man keinen Schritt alleine machen kann... Ist das Verhalten noch normal? Vielen Dank für Ihre Bemühungen! Herzliche Grüße   


Ingrid Henkes

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Guten Tag, nach Ihrer Beschreibung scheinen die Ängste Ihres Sohnes nicht durch die Geburt der Schwester und die damit verbundene Rivalität und Entthronung ausgelöst zu sein. Sie bestehen offenbar bereits länger, da Ihr Sohn weiterhin die körperliche Nähe der vertrauten Personen benötigt, um schlafen zu können. Diese Verlustängste scheinen sich durch die aktuelle Sitaution nur verstärkt zu haben. Für Ihren Sohn ist es wichtig, dass Sie seine Ängste ernst nehmen und ihn möglichst beruhigen. Allerdings helfen der Psyche oft nicht allein die Worte sondern viele gute Erfahrungen. Die sollte Ihr Sohn jetzt bekommen. Vielleicht können Ihr Mann und Ihr Sohn auf Ihrem Grundstück einen Insel-Platz gestalten, auf dem alle Familienmitglieder ihren Platz haben. Damit wäre die Angst vor dem Weglaufen des Vaters auf eine Insel zu einem alle verbindenden Ort umgewandelt. Bei weiterem Bestehen der Ängste wäre eine kindertherapeutische Unterstützung zur Bewältigung derselben für Ihren Sohn sicher hilfreich. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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