Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Verhalten 4jähriger in Öffentlichkeit und mit anderen Kindern

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Verhalten 4jähriger in Öffentlichkeit und mit anderen Kindern

k_ristina

Liebe Frau Henkes! Mein Sohn ist 4 Jahre und sein kleiner Bruder 14 Monate alt. Schon längere Zeit habe ich bemerkt, dass der Große zu Hause "normal und friedlich" spielt, hin und wieder dem Kleinem Spielsachen aus der Hand nimmt, was aber nicht schlimm ist. Sobald wir wo sind oder zu uns jemand kommt, egal ob mit oder ohne Kinder dann wird der Große ganz anders. Er nimmt den anderen Kindern die Sachen aus der Hand, gibt seine Spielsachen nicht her, schubst andere Kinder, ärgert seinen Bruder indem er ihn fest umarmt oder ihn fest hält, Spielsachen wegnimmt, wird völlig aufgedreht und laut. Am liebsten möchte ich dann, dass keiner zu uns kommt und wir auch nirgends hingehen. Wenn wir gemeinsam spazieren gehen und ich unterwegs jemanden treffe und mit der Person kurz rede oder wir einfach vor unserem Haus auf der Straße mit jemanden reden, dann fängt er auch an, den Kleinen zu ärgern indem er zum Beispiel den Kinderwagen schüttelt, seinen Bruder schubst oder fest drückt, sodass dieser dann weint. Ist es Aufmerksamkeit die hinter dem Verhalten steckt oder etwas Anderes und wie geht man mit so etwas um?  Danke. LG Kristina   


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, Sie sehen das völlig richtig. Ihr Sohn verhält sich so, weil er Ihre Aufmerksamkeit bekommen möchte. Vierjährige merken schon deutlich, dass Eltern z.B. bei Besuchen ihre Aufmerksamkeit anderen Erwachsenen schenken. Ihr Sohn muss Ihre Aufmerksamkeit bereits mit dem kleinen Bruder teilen, was ihm sicher oft schwerfällt. Nun will er Ihre Aufmerksamkeit nicht auch noch an andere Erwachsene verlieren. Vierjährige wissen, dass sie durch negatives Verhalten die Aufmerksamkeit der Eltern wieder gewinnen. Außerdem sind solche Situationen eine gute Gelegenheit, den Ärger über den Rivalen auszuleben, der ihm schon einen Teil Ihrer Aufmerksamkeit weggenommen hat. Versuchen Sie, das sogenannte negative Verhalten Ihres Sohnes mehr zu übersehen. Beugen Sie vor, indem Sie die Situation so gestalten, dass er den Bruder möglichst nicht ärgern kann. Vielleicht kann er sich als guter großer Bruder beweisen, indem er auf den Jüngeren "aufpasst" oder ihn beschäftigt. Da mag er dann vielleicht etwas streng (ruppig) zum Bruder sein, aber er kann den Ärger über den Bruder in etwas Positives umwandeln. Dafür können Sie ihn loben. Wenn vertraute Menschen zu Besuch kommen, sollten diese sich unbedingt auch intensiv Ihrem Sohn widmen. Es geht nicht darum, dass Ihr Sohn im Mittelpunkt stehen sollte. Er braucht aber das Gefühl, Ihre Aufmerksamkeit zu behalten. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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