Nellyne
Hallo Frau Henkes, vielen Dank für Ihre empathischen Antworten in diesem Forum. Ich lese hier gern und möchte Ihnen nun auch eine Frage stellen. Mein Sohn ist fast zwei Jahre alt und ich erlebe ihn schon immer als sehr intensives Kind mit starkem Willen und starken Gefühlen. Dementsprechend stark ist seine Autonomiephase derzeit. Er hat zwar einen starken Willen, seine Wünsche können aber in sekundenschnelle Umschlagen: Ich will diese Schuhe anziehen - nein, doch die anderen! Nein, doch die ersten! Wenn ich dann entscheide, dass wir dieses Paar anlassen, wird er sehr wütend, kneift, schlägt und haut seinen Kopf gegen die Wand. Wie kann ich ihn in solchen Momenten begleiten? Zudem spuckt er zurzeit, oft auch, wenn er auf dem Arm ist. Das möchte ich nicht. Ich setze ihn dann mit einem klaren Nein! auf den Boden. Dann weint er und möchte wieder auf den Arm. Testet er hier einfach seine Grenzen aus? Er spuckt und kneift manchmal auch in Situationen, in denen er glücklich wirkt. Ist das sein Umgang mit starken Emotionen? Das mit dem Hauen betrifft leider auch andere Kinder. Wenn ein Kimd zu Besuch ist, wird es regelrecht attackiert, wenn es beispielsweise sein Spielzeug nimmt (auch wenn er damit gerade gar nicht spielt). Wie lann ich hier reagieren? Haben Sie vielen Dank für Ihre Zeit. Freundliche Grüße Nellyne
Guten Tag, Ihre Reaktion auf das Spucken Ihres Sohnes ist angemessen. Er spürt so, dass Sie ihm eine - notwendige - Grenze setzen. Sie können ihn dann ruhig wieder auf den Arm nehmen. Wenn er aufhört zu spucken, ist es gut. Wenn er weitermacht, wird er nochmal abgesetzt. Mit zwei Jahren ist Ihr Sohn in der Trotzphase. Er lernt seinen Willen kennen und möchte ihn ausprobieren. Wenn das nicht gelingt, gerät er in heftige Wut, die ihn sicher oft überfordert. Frustrationstoleranz konnte er bisher noch nicht entwickeln. Die bahnt sich in diesem Prozess erst allmählich an. Wichtig ist, dass Sie Ihren Sohn durch diese Situationen begleiten statt sie ihm zu ersparen. Zeigen Sie Verständnis für seine Wut. Die kann ein überwältigendes Gefühl sein und für ihn wirklich sehr schlimm. Dann hilft es ihm, dass Sie verstehen, wie schlimm die Wut für ihn ist und bei ihm bleiben, bis er sich beruhigen kann. Dabei kann Ihr Sohn lernen, dass Ihr Verständnis nicht bedeutet, dass er alles machen darf. Schlagen und Kneifen werden Sie nicht akzeptieren. Sie können ähnlich wie beim Spucken verfahren und ihn auf Distanz bringen, wenn er das versucht. Schon Kleinkinder versuchen, ihre "natürliche" Aggression auszuagieren. Das ist ein ganz normaler Vorgang, denn sie haben noch nicht lernen können, ihre Aggression in sozial anerkannte Bahnen zu lenken. Das lernen Kinder mit der Zeit aus solchen Konflikten. Wenn Ihr Sohn andere Kinder schlägt, sollten Sie ihn daran hindern. Er muss sein Spielzeug nicht hergeben, aber soll ja lernen, anderen nicht weh zu tun. Auch hier kann es helfen, ihn kurz aus der Situation zu nehmen, um ihm ruhig aber bestimmt ein deutliches Nein zu signalisieren. Dann kann der Kontakt zum anderen Kind weitergehen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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