Moostierchen
Lieber Dr. Nohr, meine Tochter ist jetzt 4,5 Monate alt. Sie war von Anfang an kein sehr guter Schläfer (max 2 Std am Stück), aber seit etwa 6 Wochen wird es immer schlimmer. Gegen 18 Uhr lässt sie sich ohne viel Geschrei ins Bett bringen. Sie ist dann auch schon ziemlich müde. Ich stille sie dann und sie schläft an meiner Brust ein. Ohne Brust findet sie nicht in den Schlaf; ab und zu schläft sie beim Tragen auf dem Arm ein. Wenn ich nicht bei ihr liegen bleibe, wacht sie etwa alle 20-30 Minuten wieder auf. Nachts kommt sie auch ca jede Stunde und würde am liebsten die ganze Zeit an meiner Brust hängen. Wenn ich sie von der Brust löse und ins Beistellbett lege, wacht sie meist wieder auf und das Stillen geht von vorne los. Unser Bett ist leider nicht so groß, dass ich sie mit gutem Gewissen neben mir oder zwischen meinem Mann und mir schlafen lassen möchte (obwohl das ab und an vorkommt, wenn ich beim Stillen einschlafe). Ich bin inzwischen ziemlich übermüdet und merke, dass ich immer mehr die Geduld mit ihr verliere. Sie erscheint mir oft auch nicht ausgeschlafen und möchte am liebsten noch mehrmals sehr ausgedehnte Tagschläfchen (>2 Std) machen. Tagsüber schläft sie nur wenn ich bei ihr liege. Haben Sie einen Rat für mich, wie ich meiner Tochter das Schlafen erleichtern kann und ihr vielleicht auch helfen kann, ohne Brust zu schlafen? Vielen Dank!
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, Sie beschreiben eine Situation, in der die verschiedenen Bedürfnisse (Nähebedürfnis und Erholung) nicht mehr gut zusammenpassen, eine ideale Lösung nicht mehr möglich scheint. Dann es geht es darum, eine für Beide hinreichend gute Form zu finden, ohne das Gefühl haben zu müssen, dem Kind etwas vorzuenthalten. Damit Sie auch längerfristig da sein können, muß es jetzt eine Entlastung geben, die auch dem Kind zugemutet werden kann. Ein erster Schritt könnte sein, nicht bei jedem Aufwachen zu stillen, sondern durch andere Formen (z.B. durch Handstreicheln beruhigen, leise Ansprache, Vater usw.) zu beruhigen. Die Einschlafsituation sollte so beruhigend wie möglich sein, damit das Kind mit einem sicheren Gefühl in den Schlaf kommen kann. Auch beim Tagesschlaf langsam die Präsenz verringern, vielen Kindern reicht dann auch, wenn sie im Hintergrund Gewerkel oder Stimmen hören. Man muß diese Möglichkeiten einbauen, schrittweise und ohne Hektik, denn je mehr Erwartung und Druck spürbar ist, desto weniger funktioniert es. Es geht also um zumutbare Entlastung und die ist längerfristig auch für Ihr Kind viel hilfreicher, als eine genervte und müde Mutter. Dr.Ludger Nohr
Moostierchen
Noch eine Ergänzung: Einen Schnuller nimmt sie nicht. Und allgemein ist sie sehr nähebedürftig (sie wird zB nur getragen, da sie den Kinderwagen nicht mag). Vielen Dank!
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