Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Posth, mein Sohn ist diesen Sommer drei Jahre alt geworden. Die Sprachentwicklung verlief erst sehr durchschnittlich (z.B. mit 1,5 Jahren 30 Wörter), um dann nach seinem 2. Geburtstag urplötzlich rasant zu verlaufen. Innerhalb weniger Wochen war er vom 4-Wort-Satz zum kompletten Satzbau gelangt ( da war er 2 Jahre 3 Monate). Das zur Information. Meine Frage : mein Sohn stellt mir Fragen, die mich überraschen, z.B. - Bin ich glücklich? Auf Nachfragen erläutert er glücklich sein damit, dass man Spielzeug hat. - Was macht man, wenn man groß ist? - Das Essen, was man schluckt, ist im Bauch und kann man nicht sehen. Man kann den Bauch aufschneiden, das darf man aber nicht. Das machen nur böse Männer und die dürfen das auch nicht. Diese Themen haben wir eigentlich nie thematisiert, wie z.B. Thema 'böse Männer'. Er geht seit 4 Wochen in den Kiga, halbtags. Sind diese Fragen vielleicht mit Äußerungen anderer Kinder zu erklären? Kann ein Dreijähriger solche Äußerungen überhaupt begreifen? Da ich keine Vergleichsmöglichkeiten, mache ich mir Gedanken, ob diese Entwicklung normal ist und wie ich auf solche Fragen angemessen reagieren kann. Vielen Dank im Voraus. Andrea
Liebe Andrea, natürlich können solche Themen aus dem Kindergarten kommen. Daß Ihr Sohn solche Fragen in seinem Kopf bewegt, ist zwar früh, aber nicht so ungewöhnlich. Die Welt ist für ein Kind dieses Alters noch "magisch" lt. J.Piaget. D.h. alles, was das Kind hört und erlebt, entspringt mehr in dessen eigenem Kopf, als in dem wirklichen Geschehen. Da das Kind keine Erklärungen kennt, nimmt es die, die in seinem Kopf sich aus den Versatzstücken des irgendwo Gesehenen und Gehörten zusammensetzen lassen. Dabei spielen irreale Kräfte und Mächte eine große Rolle. Viele Grüße
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