Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Rückstellung - Kind möchte aber zur Schule

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Rückstellung - Kind möchte aber zur Schule

Knopf2016

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Guten Morgen, es ist noch etwas Zeit, allerdings hatten wir mit unserem Sohn (geboren 05/2016) bereits die schulärztliche Untersuchung für die Einschulung und der Arzt würde unserem in Erwägung gezogenen Antrag auf Rückstellung zustimmen. Wir selbst sind der Meinung kognitiv wäre unser Sohn kommendes Jahr sicher bereit für die Einschulung. Sozial- emotional haben wir allerdings Bedenken, dass er bereits „stabil“ genug für den nächsten großen Schritt. Er ist sehr sensibel, schüchtern, zurückhaltend, neue Situationen ängstigen ihn. Ob da grundsätzlich ein Jahr mehr in der Kita beitragen kann ihn zu stärken weiß ich nicht. Er ist noch nie wirklich gerne gegangen, hat sich mittlerweile aber arrangiert. Ich hoffe aber, dass sein Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl nochmal steigen. Nun ist es aber so, dass unser Sohn sich vornehmlich an älteren Kindern orientiert und nächstes Jahr gerne in die Schule möchte - auch wenn er nicht wirklich eine Vorstellung davon hat, was das bedeutet (nicht mehr permanent spielen zu können, still zu sitzen etc.) wie gehen wir am Besten damit um? Was können wir ihm sagen? Wir wollen ihm auch nicht das Gefühl vermitteln, dass wir es ihm nicht zutrauen. Wirklich eine schwierige Situation. Vielen Dank für Ihre Antwort.


Ingrid Henkes

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Guten Tag, ja, das ist wirklich keine leichte Entscheidung. Natürlich entscheiden Eltern solche Fragen und nicht die Kinder. Aber Ihr Sohn ist ja bereits an der Einschulung orientiert. Und Ihr Wunsch nach Verschiebung beruht ja wirklich darauf, dass Sie es ihm sozial-emotional noch nicht zutrauen. Das wird er sicher spüren. Wenn Sie das mit ihm besprechen, braucht er eine ehrliche Antwort, warum Sie ihn vom Schulbesuch zurückstellen wollen. Da muss man als Eltern nicht alles sagen, aber wenn Ihr Sohn keine ehrliche Antwort bekommt, wird ihn das eher mehr verunsichern. Eine Lösung für Ihre Frage habe ich auch nicht, aber ich kann Ihnen einige Anregungen geben. Möglicherweise haben Sie einfach einen schüchternen und zurückhaltenden Sohn. Das wird sich- wie Sie selber sagen - eventuell in einem weiteren Jahr Kiga nicht ändern. Aber es ist doch auch in Ordnung, wenn das seine Persönlichkeit ist. Und auch schüchterne Kinder können die Einschulung bewältigen. Sie als Eltern werden Ihren Sohn doch dabei unterstützen. Würde Ihr Sohn denn mit ihm bekannten und vertrauten Kindern aus dem Kiga zusammen eingeschult werden? Die kennen ihn und wissen, wie er ist. Das könnte ihm diesen Schritt sicher erleichtern und Ängste nehmen. Wenn er ein Jahr später eingeschult wird, wird er vermutlich einer der Ältesten in der Klasse sein. Dann ist möglicherweise seine Schüchternheit für ihn und die anderen Kinder noch auffälliger. Kinder erwarten eher, dass Ältere mutiger sind (so wie Sie das im Grunde auch annehmen). Bis zum nächsten Sommer haben Sie noch viel Zeit, um Ihren Sohn in der Entwicklung seines Selbstwertgefühls zu unterstützen. Wenn dieses sich entwickelt, gewinnt er mehr Selbstvertrauen und Sicherheit. Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre Entscheidungsfindung und Ihrem Sohn - wann auch immer - einen guten Schulstart. Ingrid Henkes


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